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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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eigentlich allein hier unten ?« wollte Magnus wissen.
    »Seit Ende 1989«, erklärte Heinrich ungerührt. »Seit Kammlers Tod.«
    »Kammler? Hans Kammler? Der Hans Kammler?«
    »Ja. Der Obergruppenführer hat das Projekt hier nicht nur geleitet, sondern auch bis zu seinem Tode kommandiert. Er war der letzte Überlebende unseres Verbandes außer mir .«
    »Woran ist er gestorben ?«
    »Er hat einen Herzinfarkt bekommen, vermute ich - vor Freude. Als wir 1989 die Fernsehbilder vom Mauerfall und der bevorstehenden Wiedervereinigung Deutschlands sahen, hat er sich unglaublich gefreut - und fiel dann plötzlich tot um. Na ja, da war er immerhin schon 88 Jahre alt, und ich kann mir durchaus einen schlimmeren Tod vorstellen .«
    Professor Schulz schaltete sich in das Gespräch ein: »Sie erwähnten, daß Sie hier unten Fernsehgeräte haben ?«
    »Selbstverständlich. Fernsehen gibt es in Deutschland immerhin seit 1936, Herr Professor. Aber sie werden gleich alles mit eigenen Augen sehen können .«
    Der Aufzug hielt beinahe unmerklich an. Als sich die Doppeltür öffnete, wollten die Männer hinaustreten, doch ein lautes »Halt !« Heinrichs hielt sie zurück.
    »Ich muß zuerst das Sicherungssystem abschalten«, erläuterte er. »Wir wollen ja nicht wieder das gleiche erleben wie gerade im Aufzug !«
    Das war ein höchst überzeugendes Argument, und so ließen die Männer aus Thule Heinrich hinaus, während sie selbst noch im Aufzug blieben. Magnus hielt eine Hand vor die Lichtschranke, so daß sich die Tür nicht wieder schloß. Vor ihnen erstreckte sich ein großer Saal, der mit den Reihen von Kontrollpulten und Bildschirmen deutlich an die Leitstelle der NASA erinnerte, von der aus einst die Mondflüge der »Apollo«-Astronauten geleitet worden waren.
    Der Saal war bis auf den frisch beförderten Stabsfeldwebel Heinrich leer. Am fünften Pult von rechts in der dritten Reihe vom Aufzug aus betrachtet blieb er stehen und gab eine lange Ziffern- und Buchstabenfolge in die Tastatur, ohne ein einziges Mal nachzudenken.
    »Ihr könnt jetzt rauskommen !« rief er, als er fertig war. »Ich habe die Alarmanlage für die Zentrale vorübergehend ausgeschaltet .« Dann trat er seitlich an einen alten Militärschrank und nahm einen Karton heraus. In dem lagen zahlreiche »Hundemarken« der Art, wie auch er sie um den Hals trug.
    Er hatte die Identifikationsplaketten von den Halsketten entfernt, so daß nur noch die Impulsresonatoren daran hingen. Jedes Mitglied der Gruppe bekam einen. »Die Dinger müßt ihr ununterbrochen tragen, denn ich schalte jetzt alle Alarmeinrichtungen wieder scharf !« sagte er mit Nachdruck.
    »Sind die von deinen verstorbenen Kameraden ?« fragte Magnus.
    Heinrich nickte stumm.
    »Und wo hast du ihre Hundemarken ?«
    »Die bewahre ich gesondert auf. Wenn wir nach Thule gehen, nehme ich sie mit und überreiche sie dem OKT für die Akten .«
    »Gute Idee.« Magnus nickte. »Du solltest mir übrigens auch den Kode verraten, mit dem man die Sprengfallen ausschalten kann. Ich will ja nicht unken, aber du bist schließlich nicht mehr der Allerjüngste !«
    Heinrich grinste schief. »Na, noch bin ich ganz gut in Form. Es wird genügen, wenn ich den Spezialisten vom OKT in Thule die Kodes verrate. Du mußt das verstehen, Magnus. Auch ich habe meine Befehle. Und die lege ich schon verdammt weit aus, wenn ich die Thule-Führung einweihe. Aber wenn ein einfacher Hauptmann wie du die Kodes in Erfahrung bringen würde, müßte ich dich töten, nichts für ungut .«
    Magnus nickte stumm. Heinrich meinte genau das, was er sagte. Er würde jeden töten, der die Kodes in Erfahrung brachte - oder bei dem Versuch sterben. Er war ein guter Soldat.
    *
    Professor Schulz war erstaunt über die Fernsehbildschirme in den Konsolen. Sie zeigten Ausschnitte aus der unterirdischen Anlage, Außenaufnahmen aus dem Jonastal - und alle möglichen Fernsehprogramme, wenn auch nur in Schwarzweiß.
    »Wie empfangen Sie die Programme ?« wollte er wissen.
    »Anfangs hatten wir in den Bäumen versteckte Antennen«, erwiderte Heinrich. »Die blöden Russen, die den Truppenübungsplatz für ihre Geländespielchen nutzten, haben nie etwas gemerkt. Später haben wir Satelliten angezapft .«
    »Wo habt ihr die dazu nötige Schüssel versteckt ?« wunderte sich Magnus.
    »Gar nicht .« Heinrich grinste breit. »Wir hatten ein paar Felsen oben nach einem bestimmten Schema verkabelt. So verfügten wir über eine Reihe erstklassiger Antennen. Ich

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