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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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reagierte auf keinen einzigen Eingabeversuch.
    Die Männer nahmen die Verkleidungsbleche des Großrechners ab und schauten in das Gewirr aus Platinen, Kabeln und sonstigen Bauteilen. Konstruktionen wie diese waren viel zu komplex, um irgendwelche Fehlschaltungen, Kabelbrüche oder etwas in der Art auf den ersten Blick erkennen zu können.
    Doch der Leutnant hatte einen ganz bestimmten Verdacht, und so nahm er eine UV-Lampe aus einem der Werkzeugkoffer, die seine später hinzugekommenen Männer mitgebracht hatten.
    »Licht aus !«
    Im Rechnerraum wurde es dunkel, und Kaltmeister hielt die Handlampe, die eigentlich für menschliche Augen unsichtbares ultraviolettes Licht erzeugte, in das Gehäuse des Großrechners.
    Ein warmer blauroter Lichtschein drang daraus hervor, denn bevor man das Reich Thule für ausländische Besucher geöffnet hatte, waren komplizierte Anlagen wie diese mit unsichtbarer Farbe besprüht worden, die auf UV-Licht reagierte. Diese Aktion war unter größter Geheimhaltung erfolgt - die Verräter und ihre amerikanischen Freunde hatten nicht die geringste Ahnung davon. So dauerte es nur wenige Minuten, bis Kaltmeister das angebliche Relais entdeckte, das hier im Zuse nichts zu suchen hatte. Im Gegensatz zu den Bauteilen in seiner Umgebung leuchtete es nicht, bildete nur einen dunklen Fleck, der sofort auffiel. Er ließ das Licht wieder einschalten und ein transportables Röntgengerät bringen. Denn er war klug genug, um das falsche Relais nicht einfach aus seinem Steckplatz zu ziehen.
    Tatsächlich zeigte das Röntgengerät, daß sich in dem kleinen Kasten nicht nur elektronische Bauteile befanden, sondern daß er auch einen kleinen Metallzylinder unter seiner Haube aus billigem Plastik verbarg.
    Der Leutnant glaubte an eine Sprengladung und würde sich später nachträglich noch gruseln, wenn er vom wahren Inhalt des Zylinders erfuhr. Jedenfalls ging er kein Risiko ein und machte alles richtig.
    Mittlerweile war ein Spezialist hinzugezogen worden und versicherte, daß das falsche Relais in einer Baugruppe steckte, die nur dann einspringen sollte, wenn in der eigentlichen Stromversorgung des Rechners ein Fehler auftrat. Im Prinzip handelte es sich angesichts der Betriebssicherheit von Rechnern der Zuse-Reihe um ein überflüssiges Bauteil. Ohne die Imprägnierung mit der unsichtbaren Farbe hätte jeder Experte an dieser Stelle zuletzt nach einem Fehler gesucht, weil die Baugruppe momentan eigentlich gar nicht in Betrieb war. Trotzdem bestand eine elektrische Verbindung zum Rechner, weshalb Kaltmeister es nicht wagte, die komplette Baugruppe herauszunehmen.
    Er vermutete ganz richtig, daß die geheimnisvolle Bombe dann zünden würde. Also ließ er eine große Flasche mit flüssigem Stickstoff bringen. Der war kälter als minus 200 Grad Celsius und fror das falsche Relais sowie die umgebenden Bauteile in kürzester Zeit ein, als ein Spezialist in dickem Kälteschutzanzug einen regelrechten Schwall der ganz speziellen Flüssigkeit darübergoß.
    Das meiste verdunstete natürlich und bildete dicke Nebelsehwaden in dem Rechnerraum. Einige der Männer mußten husten. Der vermummte Spezialist ließ sich davon nicht beeindrucken und zog das tiefgefrorene Relais vorsichtig aus der Aufnahme, was mit seinen dicken Handschuhen alles andere als einfach war. Er legte es in eine Kiste, die mit gefrorenem Stickstoffgefühlt war. und ließ diese per Sonderkurier ins OKT bringen, wo sich die Spezialisten um das »Geschenk« kümmern würden.
    Kaltmeisters Männer machten sich zusammen mit den mittlerweile alarmierten Technikern der Instandhaltung (die sich darüber wunderten, daß ihr Vorgesetzter, Major Kempowski, nirgendwo zu erreichen war) daran, die vom Stickstoff zerstörten Reservebauteile zu ersetzen.
    Der Leutnant selbst kümmerte sich um den Programmfehler des Rechners, der sich nach der Entfernung des falschen Relais wieder empfänglich zeigte für Eingaben über die Tastatur. Rasch fand er den Befehl, die Höhle für 48 Stunden auf Nachtbetrieb zu schalten, widerrief ihn und setzte die gewohnte Programmierung von Tag und Nacht erneut in Gang.
    Im Höhlenreich von Thule schien wieder die Sonne.
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    4. »Der Krieg ist ein Massaker von Leuten, die sich nicht kennen, zum Nutzen von Leuten, die sich kennen .«
    (Paul Valéry)
    Oberst Ali Azimi rief seine Gorger zurück. Die Truppe, die eigentlich nur ein paar leichte Geländeübungen hatte absolvieren sollen, führte keine Nachtsichtgeräte mit. Deshalb war

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