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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Worte zu schöpfen.
    Der Ritterkreuzträger bewunderte die nüchterne Klarheit, mit der die einfache Bauersfrau die Lage erfaßt und beurteilt hatte. Sie hatte sich auf eine Stufe des emotionslosen Denkens zurückgezogen, die Situation nur vom intellektuellen Standpunkt aus beobachtet und analysiert. Hätte sie ihren Gefühlen Raum gegeben, wäre sie vermutlich wahnsinnig geworden.
    »Ein Neger prahlte damit, mir jetzt einen braunen Braten in die Röhre zu schieben, um so meinen irischen Rassehochmut für immer zu brechen. Der Kerl plapperte vermutlich nur nach, was ihm seine Ausbilder vorgekaut hatten, und schien nicht einmal den Unterschied zwischen >irisch< und >arisch< zu kennen. Es war ihm vermutlich auch nicht bewußt, daß er der Überbringer einer Botschaft war. Aber mir wurde klar, daß die Amerikaner unsere Erbreinheit fürchten und bewundern zugleich. Und da sie nie mehr so sein können wie wir, wollen sie unsere Blutlinie einfach ausrotten .« Erneut brauchte sie eine kurze Pause.
    Azimi schaute die Frau voller Mitleid an, doch das war das letzte, was sie wollte. »Ich war zum Glück noch nicht bewußtlos, als Ihre Gorger ins Zimmer stürzten und die fünf Bastarde, die damit geprahlt hatten, wie sie mir noch mehr Gewalt antun wollten, in Stücke rissen. Es gab mir Kraft, das mit anzusehen. Kraft für das, was ich nun tun muß.« Sie hustete, spuckte einen kleinen Tropfen Blut aus und fuhr dann fort: »Sollten diese Gossengeschöpfe tatsächlich Erfolg gehabt und mich geschwängert haben, brauche ich um jeden Preis eine Abtreibung, Oberst.« Sie richtete sich in Sefas Armen auf und griff fast flehend nach Alis Hand. »Ich brauche Ihre schriftliche Bestätigung für das, was mir und den anderen Frauen hier angetan wurde!
    Keine von uns wird einen Bastard dieser Bande austragen! Eher bringen wir uns um !«
    Ali versicherte ihr mit seinem Offiziersehrenwort, daß er sich persönlich um die notwendigen Genehmigungen für die Abtreibungen kümmern würde, sollte es auch nur die allergeringsten Probleme geben. Davon ging er allerdings nicht aus.
    Zwar waren Abtreibungen im Reich Thule nicht nur strengstens verboten, sondern wurden ebenso schwer bestraft wie Mord. Für den Fall allerdings, daß eine Frau von einem nicht für Thule qualifizierten Mann vergewaltigt wurde, waren die Vorschriften eindeutig. Hätte sie mit einem solchen Mann einvernehmlich ein Kind gezeugt, wäre sie für alle Zeiten des Reiches verwiesen worden, denn das Kind wäre nicht immun gegen ein Implantat der AIn und somit eine Gefahr für alle gewesen. In einem Fall wie diesem allerdings hatte sie einen Rechtsanspruch auf Abtreibung.
    Sollte irgendein Aktenschieber in Neu-Berlin auf die dumme Idee kommen, den Frauen von Meimersdorf Steine in den Weg zu legen, würde Oberst Azimi ihn persönlich aufsuchen, das stand für ihn felsenfest.
    Zum Glück würde das nicht nötig werden.
    Die elektrisch angetriebenen Krankenwagen kamen erst länger als eine Stunde nach ihrer Anforderung in Meimersdorf an. Die künstlichen Sonnen leuchteten inzwischen wieder.
    Ali Azimi hatte mit seinen Gorgern hier ausgeharrt, bis die Opfer versorgt waren. Daß es solange dauern würde, hatte er gewußt, denn die heimtückischen Angreifer hatten ihr Ziel mit großem Bedacht ausgesucht: Meimersdorf lag nicht nur am äußersten Rand der gigantischen Höhlenwelt Thule, sondern auch noch in einem weitgehend naturbelassenen Bereich mit äußerst schlechter Anbindung an das Verkehrsnetz.
    Trotzdem hatte der Ritterkreuzträger seine Truppe nicht aus dem Dorf gelassen, denn er wollte den wenigen Überlebenden keineswegs das Gefühl vermitteln, daß sie im Stich gelassen würden. Er hatte auch mit Nachdruck dafür gesorgt, daß der verletzte Bubu einen Platz in einem der Krankenwagen bekam.
    Nun aber versammelte er seine Gorger und rückte mit ihnen in tiefer Staffelung gegen den Notausstiegstunnel hinter dem Dorf vor. Jeder seiner Krieger trug mittlerweile mindestens ein amerikanisches Gewehr.
    Azimi rechnete jederzeit mit einem erneuten Vorstoß amerikanischer Truppen durch den Tunnel, und so hielt er seine Gorger zu äußerster Vorsicht an.
    Es war Leutnant Scheer, der die drei Gestalten vor dem Tunneleingang als erster erblickte. Sie hatten die aus ihren Angeln geschweißte Panzertür neben der Öffnung an die senkrecht aufragende Felswand gelehnt, um eine provisorische Deckung zu haben.
    Der Oberst ließ sich das Scharfschützengewehr bringen, mit dem Bubu

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