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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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des Reiches eingriff. Es schloß die Ansaugklappen über den riesigen Filteranlagen und sorgte dafür, daß die Luft nur noch innerhalb der Höhle zirkulierte, nicht erneuert und auch nicht gefiltert wurde.
    Kempowski ahnte nicht einmal, daß sein Tod ebenso beschlossene Sache war wie der von Millionen anderer Bewohner Thules auch. Also zog er das Relais, das nur für den Notfall als Ersatzgerät gedacht war, aus dem Rahmen in der Tiefe des Rechnerkastens und ersetzte es durch das amerikanische Gerät.
    Sorgfältig schloß er das Gehäuse wieder, steckte das echte Relais in die Hosentasche und verließ die Klimasteuerung.
    Das Programm in dem falschen Relais war jetzt nicht mehr aufzuhalten. Es kroch durch die Stromleitungen und erreichte das Herz des Rechners, machte sich dessen Betriebsprogramm Untertan und setzte seine installierten Befehle ab.
    Kempowski schloß die stählerne Tür zur Wetterzentrale hinter sich ab und befestigte zwei kleine Thermitladungen unten und oben am Rahmen. Der verabredete Funkimpuls an die amerikanischen Truppen, der die unmittelbar bevorstehende Abschaltung der Kunstsonnen signalisierte, löste auch die Zünder der Thermitladungen aus. Zischend brannten sie ab und verschweißten die Tür mit dem Rahmen.
    Kempowski verließ das leere Gebäude. Er hätte laut jubeln können, als das Licht verlosch. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern bis zu seiner Behandlung mit dem Jungbrunnenserum.
    Eines allerdings machte ihn nachdenklich: Wenn die Sonnen Thules erloschen, schalteten sich automatisch die künstlichen Sterne ein, so daß es niemals völlig dunkel war in der riesigen Höhlenwelt.
    So geschah es auch jetzt. Hatten die Amerikaner das wirklich einkalkuliert, oder hatten sie einen schweren Fehler begangen? Nein, das war undenkbar.
    Lieutenant Colonel Andrew Brewer zog seine Dienstpistole vom Typ Beretta M9 und legte den Sicherungshebel mit dem Daumen um. Bei der Hektik, die momentan in dem durch die endlosen Reihen von Gasflaschen fast zugestellten Gang herrschte, fiel das niemandem auf. Niemandem von den anderen zumindest.
    Brewer sah allerdings, wie Leutnant Snyders Blick erst auf die M9 fiel und wie ihn der junge Offizier dann fragend anblickte. Er verstand augenblicklich, was sein Vorgesetzter vorhatte, nickte unmerklich und griff dann zur eigenen Waffe.
    Im Tosen des immer schneller laufenden Gebläses fiel der Schuß zuerst gar nicht auf. Doch der Offizier an der Turbinensteuerung sackte lautlos zusammen, wurde aber vom Gurtzeug weiter an seinem Platz gehalten.
    Im gleichen Augenblick feuerte Snyder auf die Männer an der Gaskontrolle. Einer konnte noch nach seiner Waffe greifen, aber gegen Snyders Überraschungsangriff hatte keiner von ihnen eine Chance.
    Brewer erreichte das einfache Steuerpult des Gebläses. Er hielt sich mit der Linken an der Leiche des Offiziers fest, der von seinem Gurt sicher gehalten wurde und so einen festen Anker bot.
    »Das Gas ist frei !« brüllte Snyder über den Lärm hinweg.
    Der Oberstleutnant starrte auf die diesseits des Gebläses angebrachte Ringdüse. Jeden Augenblick mußte das tödliche Gas aus unzähligen kleinen Düsen austreten, von der Turbine angesaugt und in eine riesige Höhle geblasen werden, in der nach Brewers Meinung mindestens zehn Millionen Menschen lebten. Selbst wenn er das Gebläse noch rechtzeitig hätte abstellen können, hätte der kalte Fallwind im Tunnel das Gift weit hinaus in das Höhlenreich getrieben und unzählige Opfer gefordert.
    Wenn er das von dem buckligen Wissenschaftler, dessen Namen er nicht einmal kannte, so eiskalt geplante Menschheitsverbrechen an Millionen Unschuldigen noch verhindern wollte, blieb ihm nur eine Wahl: Er riß an dem massiven roten Hebel, mit dem der Offizier das Gebläse eingeschaltet halte, und brachte es in die Nullstellung zurück.
    Für einen Moment war es wieder leise in dem Gang, und Brewer hörte das leise Klicken, mit dem das Gasventil öffnete, gefolgt von einem noch feineren Zischen.
    »Nein !« brüllte der Bucklige und versuchte vergebens, sich aus seinem Gurtzeug zu befreien, und noch lauter: »Nein!«
    Brewer beachtete ihn nicht und warf Snyder einen kurzen Blick zu. Der junge Mann nickte leicht und schloß resigniert die Augen. Mit einem Ruck entfernte der Offizier die versiegelte Sperre hinter dem roten Hebel, mit der dessen weitere Bewegung bisher verhindert worden war. Nun konnte er den Hebel ganz zu sich heranziehen, und das Gebläse lief wieder an.
    Aber diesmal

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