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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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Kapitol und das Lincoln-Denkmal lagen in Schutt und Asche, die Reste der beiden ersteren standen in Flammen - und jetzt quoll auch fetter schwarzer Rauch aus den Trümmern des griechischen Tempels - offenbar war das Museum im Untergeschoß des Denkmals in Flammen aufgegangen.
    »Strahlung ?« brüllte der Admiral in die allgemeine Aufregung hinein. Schlagartig wurde es ruhig, und vor allem die Uniformierten konzentrierten sich auf ihre Arbeit.
    »Nein, Sir«, rief ein Hauptmann durch den ganzen Saal. »Offenbar wurden nur konventionelle Sprengkörper eingesetzt, diese aber von großem Kaliber und extremer Wucht .«
    »Hier kommt gerade eine Meldung von einem unserer Aufklärer«, meldete ein anderer. »Die >Hindenburg< wurde rund zweihundert Seemeilen südöstlich von Atlantic City entdeckt !«
    »Diese Barbaren«, stieß die Präsidentin hervor, und sie schluchzte fast dabei. »Diese... Nazis!«
    In diesem Moment schlug die zweite Salve in den drei Zielen ein und pulverisierte völlig, was bis jetzt noch übriggeblieben war.
    Erneut schwankte der Bunker, blieb aber intakt.
    Die Präsidentin hatte jetzt keine Angst mehr. Sie brüllte ihre hilflose Wut in einem schrillen Schrei heraus, der jedes andere Geräusch im Bunker mühelos übertönte und jeder Furie des klassischen griechischen Altertums zur Ehre gereicht hätte.
    »Funkruf von Thule!« Ein Leutnant brüllte die drei Worte durch den Kommandobunker und legte dann ohne einen Befehl abzuwarten das empfangene Bild auf den großen Monitor, der soeben noch die rauchenden Trümmer drei der stolzesten Wahrzeichen Washingtons gezeigt hatte. Zu sehen war Thulemarschall Bittrich in vollständiger Paradeuniform mitsamt vorschriftsmäßiger Kappe. Er saß am großen Schreibtisch in seinem Büro und blickte mit ernster Miene in die Kamera.
    »Ich grüße Sie, Frau Präsidentin«, sagte er mit wie versteinert wirkendem Gesicht. »Ich verzichte darauf, Ihnen einen guten Tag zu wünschen, denn ich glaube nicht, daß es einer für Sie wird .« Er sprach feinstes Oxford-Englisch (das in den Ohren von Amerikanern immer ein bißchen arrogant klang), denn das, was jetzt kam, wollte er nicht durch einen Dolmetscher verwässern lassen.
    »Was wollen Sie, Sie... Sie Nazi?« In das letzte Wort legte die Frau alle Verachtung, derer sie fähig war. Übergangslos wirkte sie wieder arrogant, mächtig und gefährlich. Sie hätte eine der besten Schauspielerinnen Hollywoods werden können, hätte sie nur etwas besser ausgesehen.
    Bittrich blieb ruhig, und das ließ ihn noch gefährlicher wirken. »Zuerst erlaube ich mir, Sie darauf hinzuweisen, daß es im ganzen Reich Thule keine Nazis gibt. Unsere Vorfahren habe sich ja nicht zuletzt deswegen abgesetzt, weil sie von den Nazis die Nase voll hatten. Aber das wissen Sie doch längst !«
    »Ich weiß nur, daß Ihre Vorfahren ein feiger Haufen waren, der sich der Verantwortung für seine Taten nicht stellen wollte«, giftete die Präsidentin.
    »Das können Sie sehen, wie Sie wollen. Wir sind schließlich tolerant und schreiben niemandem vor, was er zu denken und zu sagen hat und was nicht .« Falls Bittrich genervt war, ließ er sich das nicht anmerken. »Aber unsere Toleranz geht nicht so weit, daß wir uns widerstandslos ermorden lassen. Verehrteste!« Er nahm eine Aktenmappe von der Tischplatte, hielt sie in die Kamera und erklärte: »Diese Dokumentation über Ihren versuchten Gasangriff auf das Reich sowie über die ungeheuerlichen Vorgänge in Meimersdorf wird soeben allen Medien und Menschenrechtsorganisationen weltweit zugestellt. Ich gebe zu, man muß Sie bewundern, wie gut Sie das Rote Kreuz im Griff haben -das wollte nämlich keine Expertenkommission nach Meimersdorf entsenden. Aber der Rote Halbmond ist schon unterwegs, und Expertenkommissionen der iranischen und der chinesischen Regierungen landen gerade .«
    »Schöne Freunde haben Sie«, giftete die Präsidentin. »Wer wird denen schon glauben ?«
    »So ziemlich die ganze Welt.« Bittrich lächelte freudlos. »Wir haben nämlich Filme und Bilder der Vorgänge in großer Zahl ins Internet gestellt, zum Beispiel bei YouTube .«
    Ein junger Zivilist an einem Monitor fast unmittelbar neben der Präsidentin hackte wie wild auf seiner Tastatur herum, und tatsächlich zeigte sein Schirm erst eine an ein Scheunentor genagelte Frauenleiche und dann einen Tunnel mit einer unendlichen Reihe von gelben Gasbehältern. Die Kamera fuhr näher heran und zeigte die Aufschrift »VX-UVr«. Dann

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