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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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teilweise von einem großen Baum beschattet wurde, und haderte mit ihrem Schicksal.
    Ihr Leben lang hatte sie davon geträumt, in diesem wunderschönen Raum zu sitzen und die Macht nicht nur über ihr Volk, sondern praktisch über die ganze Welt auszuüben. Und dann hatten ihr diese verdammten Deutschen, von deren Existenz sie erst am Tag ihres Amtsantrittes erfahren hatte, alles verdorben!
    Sie schalt sich eine Närrin, daß sie nicht auf die Warnungen all ihrer Amtsvorgänger seit Truman gehört und die Nazis in Thule in Ruhe gelassen hatte. Nun - eigentlich hatte sie das ja tatsächlich getan. Sie hatte sich nur von den Militärs dazu breitschlagen lassen, Kernwaffen gegen das aufmüpfige Rotchina einzusetzen. Sie hatte gedacht, daß das geheime Präsidentenprotokoll mit Thule, das den Einsatz jeglicher ABC-Waffenverbot, nach so langer Zeit niemanden wirklich mehr interessierte. Es wäre der US Air Force schon gelungen, genügend der chinesischen Atomraketen abzuschießen, um das eigene Land vor allzu großen Verlusten zu verschonen und gleichzeitig das rote Riesenreich in die Steinzeit zurückzubomben, in der es die Luft dieses Planeten nicht mehr mit dem für die Freunde der wirklich wichtigen Menschen so schädlichen Kohlendioxid verschmutzen konnte.
    Natürlich hatte sie auch erst bei ihrem Amtsantritt von der Existenz dieser Wohltäter der Menschheit erfahren, die einfach zu bescheiden waren, um offen aufzutreten. Das erste Zusammentreffen mit Commander Sslurssoo (oder so) würde sie niemals vergessen.
    Anfangs halte sie sich vor dem unheimlichen Aliensogar gefürchtet. Aber diese Furcht war sehr schnell der Faszination gewichen, als der sie über das Jungbrunnenserum und die für sie vorgesehene Behandlung damit informiert hatte.
    Sie hatte schon vorher die Früchte ihres unaufhaltsamen Aufstiegs zur Macht zu genießen gewußt, wenn ihr etwa während ihrer Zeit als Senatorin anfangs von den weniger wichtigen, später von einflußreichsten »Lobbyisten« - von Interessengruppen und Firmen bezahlten Aktivisten, deren einzige Aufgabe darin bestand, Politiker zu beeinflussen - anfangs dünnere, dann immer dicker werdende Umschläge mit Bargeld zugesteckt worden waren.
    Von diesen Geldern hatten weder die Öffentlichkeit noch die Finanzbehörden jemals etwas gehört. Politiker in den USA wurden traditionell schlecht bezahlt, und mit dem Inhalt solcher Umschläge - der auch schon mal aus 500 000 Dollar bestehen konnte - war man in der Lage, Altersvorsorge zu betreiben und ein paar Cent für schlechte Tage zurückzulegen.
    Die Präsidentin war schon immer vorsichtig bei der Auswahl der Menschen gewesen, von denen sie solche »Spenden« angenommen hatte, und noch vorsichtiger bei der Ausgestaltung der Geldübergabe. Selbst ihre größten politischen Feinde hatten ihr niemals etwas ans Zeug flicken können, und damit war für sie alles in Ordnung gewesen. Doch die Vorstellung, ihren Körper wieder verjüngen und 140 Jahre alt werden zu können, hatte sie jede Vorsicht vergessen lassen. Zwar hatte sie sich nie allzuviel auf ihren Körper eingebildet und sich immer über ihren hellwachen Verstand definiert. Doch jetzt, da sie die 60 überschritten hatte, überschritt der Umfang ihrer Hüfte Grenzen, die sie vorher niemals für möglich gehalten hätte. Ihr noch vor wenigen Jahren fester, nicht besonders großer, aber doch sehr straffer Busen hatte sieh in ein trauriges Gehänge verwandelt, dessen Brustwarzen, wären sie Augen gewesen, stets nur ihre Füße im Blick gehabt hätten. An die furchtbaren Falten, die ihr Gesicht entstellten, wollte sie lieber gar nicht erst denken, und daß ihr Rücken mittlerweile an jedem Morgen schmerzte und das Aufstehen zur Qual machte, war vielleicht das schlimmste Symptom des Alterns überhaupt.
    Sie wäre doch verrückt gewesen, hätte sie das Angebot abgelehnt, wieder jung, straff und vor allem gesund und schmerzfrei zu werden. Daß das Mittel der Aliens wirkte, konnte sie jeden Tag an ihrem engen politischen Berater Sam Roth sehen.
    Der war ihr Tutor an der Universität von Yale gewesen und gut zwölf Jahre älter als sie. Er hatte ihr politisches Talent sofort erkannt und sie nach Kräften gefördert. Sam war eine der zahlreichen Figuren, die von einflußreichen Kreisen in den LISA an die Hochschulen geschickt wurden, um Talente wie die heutige Präsidentin zu finden und zu fördern.
    Er war zusammen mit ihr aufgestiegen, hatte Kontakte für sie geknüpft, Bündnisse geschmiedet,

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