Stahlfront 5: Yes, we can
wiedergegeben:
Um die Bedrohung des Weltfriedens durch den amerikanischen Militarismus für immer zu beenden, werden den Vereinigten Staaten von Amerika folgende Bestimmungen auferlegt, zu deren Einhaltung sie sich unwiderruflich verpflichten:
• Auflösung des Großen Generalstabs (»Joint Chiefs of Staff«)
• Berufsheer mit maximal 100 000 Mann und etwa 4000 Offizieren
• Beschränkung auf eine einmalige Dienstzeit von zwölf Jahren ohne Wiederverpflichtungsmöglichkeit, maximal fünf Prozent der Mannschaften dürfen vorzeitig Jährlich ausscheiden, Verbot einer Wehrpflicht
• Verbot von militärischen Vereinen, Militärmissionen und Mobilmachungsmaßnahmen
• Marine mit 15 000 Mann, sechs Kreuzern, sechs kleinen Kreuzern und zwölf Torpedobooten
• Verbot aller schweren Waffen wie U-Boote, Panzer, Flugzeugträger - vorhandene sind unter Aufsicht abzuwracken
• Verbot von ABC-Waffen
• Beschränkung der Waffenvorräte auf 102 000 Gewehre und 40,8 Millionen Gewehrpatronen
• Verbot von Luftstreitkräften.
• Aufgabe aller Militärstützpunkte außerhalb des Festlandes
• Verbot jeglicher Raumfahrt und. -forschung
• Entmilitarisierung eines 50 Kilometer breiten Streifens entlang der Grenze zu den Konföderierten Staaten von Amerika
Es folgten Ausführungs-, Überwachungs- und Detailbestimmungen.
Die wichtigste davon lautete: Alle Vertragsbestimmungen waren innerhalb von drei Monaten nach Unterzeichnung umzusetzen.
Geschah das nicht, war das Reich Thule automatisch zu massivsten Strafmaßnahmen berechtigt.
Die Präsidentin war so bleich wie noch nie zuvor in ihrem Leben. »Das... ist ungeheuerlich !« war alles, was Sie hervorbrachte.
»Da wir großen Wert auf die Meinungsfreiheit legen, dürfen Sie das natürlich sehen, wie Sie wollen, Gnädigste. Das ändert aber nichts daran, daß wir in einer Stunde mit unseren Vergeltungsmaßnahmen beginnen, sollten Sie den Vertrag bis dahin nicht unterzeichnet haben .« Bittrich unterbrach die Verbindung.
So schnell war die Präsidentin nicht zur Aufgabe bereit. »Eine Verbindung mit Hackensack! Aber sofort !« brüllte sie.
Das Gespräch mit dem Admiral kam zustande, allerdings ohne Bildleitung. Der Offizier mußte gestehen, daß die Lage aussichtslos war.
Thule-Flugzeuge beherrschten den Himmel, man hatte enorme Verluste nicht zuletzt durch das eigene Kampfgas erlitten und konnte froh sein, wenn man das nackte Leben rettete.
Noch während dieser Unterredung hatten sich die Experten über den Friedensvertrag hergemacht und zahlreiche weitere Details gefunden, die Thule den USA ultimativ abverlangte. So war es beispielsweise allen staatlichen Stellen verboten, Neu- oder Umbauten im klassizistischen oder anderen historisierenden Baustilen vorzunehmen.
Für staatliche Gebäude waren nur noch moderne Konstruktionen (das Kanzleramt in Berlin wurde ausdrücklich als Beispiel genannt) und Glas, Stahl sowie Sichtbeton als Baustoffe erlaubt.
»Diese... diese verdammten arischen Nazis wollen uns brechen !« stieß die Präsidentin schließlich fassungslos hervor. »Diese Bedingungen sind ja schlimmer als das, was wir 1945 von den Deutschen verlangt haben !«
»Nicht ganz«, versuchte sie der Generalstabschef zu beruhigen, der sich inzwischen flüsternd mit einigen Beratern unterhalten hatte. »Immerhin verlangen sie keine bedingungslose Kapitulation. Die Vertragsbedingungen entsprechen in etwa denen des Versailler Vertrags von 1919 - allerdings ohne die Reparationen. Die Nazis wollen tatsächlich kein Geld von uns !«
»Was wollen diese Verbrecher dann ?«
»Nicht viel, Frau Präsident. Schauen Sie auf Seite 48 des Vertrags !«
Sie tat, wie ihr geheißen, und ihre Augen wurden groß. »Das ist Erpressung !«
»Vermutlich.« Der Generalstabschef war auf einmal sehr gelassen, denn er wußte, daß seine Karriere hier und heute zu Ende war. »Aber besser als ein vorzeitiger Tod durch Bomben und Granaten aus Thule ist es allemal .«
Mit einem unmenschlichen Kreischen, wie man es bisher vielleicht im Affenhaus des Zoos von Washington gehört hatte, aber noch nie in diesem Raum, stürzte sich die Präsidentin auf ihren höchsten Offizier und zerkratzte ihm das Gesicht.
Angus T. Jones brauchte Hilfe, um sie von dem Admiral
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