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Stahlfront 5: Yes, we can

Titel: Stahlfront 5: Yes, we can Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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seinen Vorgesetzten ratlos an. Im Reich sprach man noch vernünftiges Deutsch, das nicht mit dem Wortmüll der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs durchsetzt war.
    »Die haben Meßkameras mit rechnergestützten Erkennungsverfahren eingesetzt, um jeden einzelnen Demonstranten zu identifizieren«, erklärte Magnus.
    »Aha«, sagte der junge Soldat. »Warum schreiben die das dann nicht auch so ?«
    Soviel jugendliche Naivität entlockte dem Hauptmann ein Schmunzeln. »Jedenfalls können wir mit dem Einsatz zufrieden sein, wenn VS und MAD ihn untersuchen. Wir haben genau die Aufmerksamkeit erregt, die wir erregen wollten. Die ganze Republik schaut auf München !«
    Da schnarrte das Satellitenfunkgerät, das Magnus am Gürtel trug.
    Es war kaum größer als ein herkömmliches Mobiltelefon und erlaubte doch eine abhörsichere Digitalverbindung mit jedem Ort der Welt.
    Magnus meldete sich und hörte dann nur noch zu. »Verstehe !« sagte er militärisch knapp, dann: »Zu Befehl!« bevor er die Verbindung unterbrach.
    Er befestigte das Telefon wieder an seinem Gürtel und sah seine Männer mit einer gewissen Ratlosigkeit an. »Irgend etwas ist schiefgelaufen«, erklärte er. »Wir haben Befehl, uns unverzüglich in den Englischen Garten zu begeben, wo uns eine Me 838 abholen wird. Ich fürchte, die Zeit der Spielchen ist vorbei .«
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    11. »Was Schicksal ist, läßt sich nicht definieren, nur sehend erleben .«
    {Oswald Spengler)
    Der 10. November des Jahres 2011 hatte Thüringen feuchtes, kaltes Schmuddel Wetter gebracht. Über dem Jonastal fiel feiner Nieselregen.
    Tief unter der Erde, auf Ebene 20 der meist kurz S III genannten riesigen Bunkeranlage aus den letzten Tagen des Dritten Reiches, merkte man allerdings nichts von dem Schmuddel Wetter. Die große Halle war weitgehend leergeräumt, die im Februar hier entdeckten letzten Produkte reichsdeutscher Hochtechnologie waren mit Stahlzeppelinen nach und nach abtransportiert worden und dienten nun im Von-Klenk-Brewer-Museum in Neu-Berlin Schülern des Reiches Thule zur Erbauung und vor allem zur Information über die technischen Großtaten ihrer Vorfahren. Sie waren Anschauungsmaterial und Ansporn zugleich.
    Nur ein Artefakt hatte man aus dieser zweitgrößten Halle des Sonderbauvorhabens III nicht entfernt: das Wurmlochportal, dessen Energie der noch eine Ebene tiefer stehende Ragnarök-Reaktor lieferte.
    Die Stahlzeppeline hatten auf ihren heimlichen Flügen zahlreiche Spezialisten aus Thule hergebracht, die meisten von ihnen Wissenschaftler aus dem Schulz-Institut. Aber seit einigen Wochen war auch Stabsfeldwebel i. R. Heinrich Heinrich hier, der mehr als 60 Jahre seines Lebens in diesem Bunker verbracht hatte. Sein hohes Alter sah man dem 1926 geborenen Mann allerdings nicht mehr an.
    Seit der Behandlung mit dem Jungbrunnenserum der AIn hatte er sich kontinuierlich verändert und sah nun aus wie ein kräftiger Mann Anfang 30 - der er biologisch auch tatsächlich war. Vor ihm lagen noch gut 50 Jahre beschwerdefreies Leben in einem jungen Körper, bis er irgendwann nach seinem 140. Geburtstag plötzlich und überraschend sterben würde, weil er die natürliche Grenze menschlichen Lebens erreicht hatte. Doch bis dahin würde er jung aussehen und sich auch so fühlen.
    Die Dienstvorschriften der Thule-Truppen verboten den Einsatz eines Mannes von 85 Jahren, egal wie jung sein Körper biologisch war. Und so hatte Heinrich sich notgedrungen ins Privatleben zurückgezogen, was ihm angesichts der massiven Soldnachzahlungen, die ihn zum reichen Mann gemacht hatten, nicht schwergefallen war. Doch als vor einigen Wochen die Anfrage von Professor Schulz gekommen war, ob er hier aushelfen könne, hatte er sofort zugesagt.
    Seine Freundin Martina, die mittlerweile mit ihren Kindern zu ihm gezogen war, kümmerte sich während seiner Abwesenheit um seine Hundezucht.
    Heinrichs Aufgabe im Sonderbauvorhaben III bestand darin, den Experten des Schulz-Instituts die verschiedenen Geräte zu erläutern, die man 1944 hier eingebaut hatte. Der ehemalige Soldat der Waffen-SS kannte sich allerdings mit den zahlreichen Abwehreinrichtungen der Anlage besser aus als mit den technischen Einrichtungen, doch hatte er in den Jahrzehnten hier unten mangels Abwechslung so ziemlich jedes technische Handbuch, das es gab, studiert, und war so eine große Hilfe.
    Er hatte sich lange mit einem jungen Doktoranden namens Fricke unterhalten, dem anfangs der Kinnladen heruntergeklappt war, als er das

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