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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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die für die Rassisten aus Thule nicht >arisch< genug sind! Komm !«
    Das letzte Wort galt ihrem Kameramann, denn Christiane Keller lief schon auf den Grenzübergang zu. Sie wußte genau, wie »mutig« sie sich geben konnte. Auch wenn sie ihren Zuschauern stets etwas anderes suggerierte, würden die Soldaten Thules nicht auf sie schießen.
    Im Gegenteil. Die beiden Männer, die von der Pritsche des vordersten Wagens sprangen, kamen der Reporterin entgegen und winkten ihr zu.
    »Ich bin Major Schmidt von den Geheimen Feldjägern, mein Kamerad hier ist Major Schmitt. Sie sind doch Fräulein Keller von CNN, wenn ich mich nicht irre, oder ?«
    Die junge Frau nickte nur und machte ein derart verblüfftes Gesicht, daß der andere Major erklärte: »Schmidt einmal mit dt und einmal mit tt! Kommen Sie, wir möchten Ihnen etwas zeigen !«
    Er trat an das Heck des Lkw. Die schwere Plane war zur Seite geschlagen. Das auf die Fernsehkamera montierte Licht enthüllte acht Männer in Zivil, alle mit Handschellen gefesselt. Die Hälfte der Männer hatte Schußwunden. Keiner von ihnen war lebensgefährlich verletzt, doch Blutverlust und Schmerzen hatten ihnen stark zugesetzt.
    Ein neunter Mann lag tot auf dem Boden der Ladefläche.
    Einer der Majore - war es der mit tt oder der mit dt? Christiane wußte es nicht - hielt einen Stapel Plastikkärtchen vor das Kameraobjektiv. »Das sind die Ausweise, die die Männer in ihrer Unterwäsche verborgen hatten«, erklärte er. »Immerhin war derjenige, der sie in diesen völkerrechtswidrigen Einsatz geschickt hat, klug genug darauf zu bestehen, daß sie die Ausweise mitnehmen, sonst hätten wir sie standrechtlich erschießen müssen .«
    Die junge, gutaussehende Frau mit der blondierten Löwenmähne drängte sich wieder vor die Kamera und griff nach den Ausweisen, sah sie verständnislos an. Sie wirkte ein wenig ratlos, als sie fragte: »KVE? Was ist das ?«
    »Bei der KVE oder Kanzlerverfügungseinheit handelt es sich um eine geheime und damit eigentlich verbotene Polizeitruppe der Bundesrepublik Deutschland, die direkt dem Bundeskanzleramt unterstellt ist und auf Anforderung der Regierung jederzeit einsatzbereit zu sein hat. Sie operiert auf direkten Befehl aus dem Kanzleramt und damit stets haarscharf am Gesetz vorbei. In dieser Nacht haben die neun Männer, die sie hier sehen, einen massiven Terroranschlag auf einen unserer Konvois verübt. Sie müssen den Knall der Explosion eigentlich bis hierher gehört haben. Zufällig ist es den Soldaten in meinem Fahrzeug gelungen, den Augenblick der Explosion aufzunehmen. Ich kann Ihnen gern eine Datei zur Verfügung stellen...«
    »Das wird nicht nötig sein«, entgegnete die Reporterin mit säuerlicher Miene.
    »Das haben wir uns auch gedacht und die Bilder von dem Anschlag deshalb gleich ins weltweite Datennetz gestellt«, fuhr der Major unbeirrt fort. »Wir wissen ja mittlerweile, wie ungern die freien Medien der westlichen Welt objektiv über Tatbestände berichten, die mit Ungerechtigkeiten gegenüber dem oder gar Verbrechen am Reich Thule zu tun haben. Daher können wir dem lieben Al Gore gar nicht genug für die Erfindung des Internets danken«, sagte er mit sardonischem Grinsen.
    Aber sofort wurde er wieder ernst. »Sagen Sie, Fräulein Keller, sind sie eigentlich direkt auf Sendung ?«
    »Sie wollen wissen, ob wir live senden? Ja, das ist der Fall !«
    »Gut! Dann habe ich jetzt eine Durchsage für Sie, die Ihr Sender garantiert noch in den nächsten 24 Stunden als breaking newsverkaufen wird .« Er wandte sich direkt ins Kameraobjektiv. Christiane Keller hielt ihm beflissen das Mikrophon vors Gesicht und achtete darauf, daß sie nicht nur gleichberechtigt mit dem Offizier im Bild war, sondern daß die Kamera sie auch von ihrer Schokoladenseite her aufnahm: Sie fand, daß sie im Halbprofil von links besonders attraktiv wirkte.
    »Ich bin Major Schmidt vom Feldjägerkorps des Reiches Thule«, erklärte der Offizier mit ernster Miene. »Heute nacht haben bewaffnete Kräfte der bundesdeutschen Behörden einen schweren Terroranschlag auf einen Konvoi mit unseren Soldaten verübt. Dieser Einsatz der KVE ist ein massiver Verstoß gegen das erst gestern« - er sah kurz auf seine Uhr - »nein, vorgestern mit Ihrer Regierung ausgehandelte Abkommen über die Enklave Jonastal.
    Wir könnten das als Kriegserklärung betrachten, aber das Reich Thule war stets ein Reich des Friedens und wird das auch in Zukunft bleiben. Daher werden wir den

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