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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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hausten?
    Nein, es mußte einen anderen Grund für die Sprachverwandtschaft geben. Denn anders als der Pilot sahen diese Männer hier ganz und gar nicht germanisch aus. Magnus schüttelte den Kopf über sich selbst. Er hatte eigentlich erwartet, daß diese Männer anders sprachen, weil sie anders aussahen. Unwillkürlich mußte er grinsen - war er wirklich davon ausgegangen, hier einen spanischen Dialekt zu hören?
    Mit einem Wink gab er seinen Männern zu verstehen, weiterzumachen mit dem Gefangenentransport.
    Wittmann und seine kleine Truppe fuhren mit den Kübelwagen zurück ins Lager. Hier hatte sich seit den Stunden ihres Abmarschs viel geändert. Eine gut 200 Meter lange, aus Sandblechen zusammengelegte Startbahn war aufgebaut worden.
    Am Kopfende der Bahn montierten mehrere Soldaten in einem großen offenen Zelt gerade eine große Drohne vom Typ »Adlerauge« zusammen. Dieses von den Arado-Werken entwickelte Aufklärungsflugzeug konnte vollautomatisch in großer Höhe fliegen, und zwar 48 Stunden am Stück. Damit wäre die unbemannte Maschine theoretisch in der Lage gewesen, die heimische Erde einmal zu umrunden.
    Natürlich wurde sie normalerweise anders eingesetzt: Sie konnte entweder größere Gebiete komplett aufklären, oder man schickte sie über ein geplantes Kampfgebiet, um nach gegnerischen Truppen Ausschau zu halten und die eigenen Aktionen zu koordinieren.
    Die normale Einsatzhöhe des »Adlerauges« betrug 20 Kilometer. Dort oben war die Drohne trotz ihrer beachtlichen Größe - ihre Spannweite betrug fast 40 Meter - optisch nicht mehr auszumachen. Und auch mit Funkmeßverfahren konnte man sie nicht anpeilen. Falls nicht ein feindlicher Pilot gerade auf 20 Kilometer Höhe patrouillierte und nah genug an die Drohne herankam, um sie mit bloßem Auge zu entdecken, war sie praktisch unsichtbar.
    Es erwies sich als glücklicher Zufall, daß man bei der Konstruktion des Flugkörpers großen Wert darauf gelegt hatte, ihn zwecks einfachen Transports in das jeweilige Einsatzgebiet zerlegbar zu konstruieren. Die einzelnen Baugruppen der Maschine hatten so gerade eben noch durch das Wurmloch gepaßt und wurden jetzt unter der Zeltplane montiert.
    Magnus Wittmann gab Feldwebel Schölte einen kurzen Wink - schon sprang der aus dem Kübelwagen und eilte zur Baustelle. Niemand war besser für die Überwachung der Endmontage geeignet als der gewissenhafte Techniker.
    *
    Eine halbe Stunde später rollte die Drohne mit dem leisen Pfeifen ihres Junkers-Triebwerks Jumo 1018 an. Der kleine TL-Motor erzeugte genügend Schub, um den Flugkörper nach nur 200 Metern Anlaufstrecke in die Luft zu bringen - große Spannweite und extremer Leichtbau trugen das ihre dazu bei.
    Unter der Leitung der mittlerweile durch das Wurmloch gekommenen Aufklärungs-Spezialeinheit, die die Drohne mit zahlreichen Geräten überwachte und steuerte, schraubte sich der Flugkörper rasch in die Höhe und entschwand schon bald den Blicken der Männer am Boden.
    Oberleutnant Martin Fehn, ein junger Offizier der Aufklärungstruppe, leitete den kleinen Verband. Der attraktive Mann, der schon so manches Frauenherz gebrochen hatte und noch weitere brechen würde, weil er den Abend dieses Tages nicht mehr erleben sollte, kam zu Magnus Wittmann und erstattete Meldung: »Das Adlerauge hat die Einsatzhöhe erreicht, Herr Hauptmann. Wir haben die Maschine so programmiert, daß sie in die Richtung fliegt, aus der alle bisherigen Angriffe erfolgt sind. Dabei pendelt sie stets von rechts nach links und zurück, und zwar um so mehr, je weiter sie sich von uns entfernt. Sie sucht also quasi ein gleichschenkliges Dreieck ab, an dessen Spitze wir uns befinden. Es müßte schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir die Basis des Gegners nicht finden, und zwar sehr bald .«
    »Gute Arbeit, Oberleutnant. Sie melden sich, sobald Sie etwas entdeckt haben .«
    »Zu Befehl!« Fehn salutierte und machte auf den Hacken kehrt, um in das Zelt zurückzukehren, in dem seine Männer die Geräte aufgebaut hatten, mit denen die Drohen überwacht und gesteuert wurden.
    Er war noch keine fünf Meter weit gekommen, als plötzlich eine Glutspur durch den Sand auf ihn zuraste und seinen Körper in zwei Hälften teilte, von denen jede nur noch einen Arm, ein Bein und einen halben Kopf hatte.
    Der Oberleutnant hatte nicht einmal gemerkt, wie er gestorben war.
    Die Glutspur jagte weiter durch das Lager und brachte einen Stapel mit Benzinfässern zur Explosion. Körper flogen wie Puppen

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