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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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rechte Ohr und stöpselte ihn im »Heimlich« ein. Routiniert suchte er die analogen Funkkanäle ab - und hörte schon bald fremde, aber durchaus menschlich klingende Stimmen. Wenn er sich nicht schwer täuschte, unterhielten sie sich in der gleichen Sprache, derer sich Merkulf Brundalfssun bediente.
    Der Hauptmann seufzte. Solange Manfred es nicht geschafft hatte, die Sprache der Fremden zu entschlüsseln, brachte es nicht viel, sie abzuhören.
    Er schaltete auf den digitalen Kanal um und sprach leise in das in die Front integrierte Mikrophon: »Ich rufe Leutnant Henke .«
    Nur Augenblicke später hatte er die Stimme des jungen Offiziers im Ohr. Henke war ein hervorragender Mann und würde es noch weit bringen, wenn er dieses Abenteuer im Weltall überlebte. »Was gibt es, Hauptmann ?«
    »Ärger. Wecken Sie Posner und Lohberger - es kommt eine Menge Arbeit auf Sie zu !«
    Es dauerte fast fünf Minuten, bis Wittmann alle Befehle übermittelt hatte. Dann endlich schaltete er das Funkgerät aus und gab seinen Männern mit einem Wink zu verstehen, ihm zu folgen.
    In einem weiten Bogen führte er sie um das feindliche Lager herum, bis ihnen die Kettenspuren im Sand zeigten, daß sie den Gegner umgangen hatten.
    Schölte teilte einen der Männer zur Wache ein, die anderen legten sich in den warmen Sand und schliefen fast augenblicklich ein. Ein guter Soldat zeichnete sich nicht nur dadurch aus, daß er hervorragend kämpfen konnte. Er mußte auch in der Lage sein, jederzeit und auf Kommando zu schlafen. Denn im Einsatz wußte man nie, wann man das nächste Mal Gelegenheit dazu finden würde.
    Niemand mußte Hauptmann Wittmanns kleine Truppe wecken. Das Dröhnen der Panzermotoren, die hinter der nächsten Düne angeworfen wurden, hätte selbst die größte Schlafmütze geweckt, wären die Männer nicht schon längst auf den Beinen gewesen.
    Denn kurz vor Sonnenaufgang hatten sie Besuch von einer Transportkolonne aus dem Hauptlager erhalten, die eine ganze Reihe der von Wittmann bestellten Ausrüstungsgegenstände gebracht hatte und sofort wieder zurückgekehrt war.
    Der Hauptmann wußte, daß auch im Lager am Wurmlochportal nicht mehr viel geschlafen worden war, seit er mit Leutnant Henke gesprochen hatte.
    Die fremden Krieger waren entweder in die Panzer oder in die anderen Fahrzeuge gestiegen, keiner von ihnen rückte zu Fuß vor - was Magnus für einen schweren Fehler hielt. Panzerverbände ohne Luftunterstützung und ohne Absicherung durch Grenadiere waren nicht nur sehr verwundbar, sondern auch relativ blind. Der Kommandeur der Truppe war entweder sehr unfähig - oder er hatte noch einen unbekannten Trumpf in der Hinterhand.
    Einen Trumpf wie vier weitere Tiefflieger, die so tief über den Dünen herandonnerten, daß man fast glaubte, sie mit den Händen greifen zu können.
    Die kleine Gruppe warf sich in den Sand und hoffte, von den Flugzeugen nicht entdeckt zu werden - was allerdings angesichts all der Dünen ringsum und des hohen Tempos der Maschinen ziemlich unwahrscheinlich war.
    Magnus konnte sich darauf verlassen, daß keiner seiner Männer auf den Gedanken kam, Lohbergers Kunstschuß zu wiederholen und auf die Jäger zu feuern. Für die Soldaten des Reiches Thule war Disziplin eine selbstverständliche Grundvoraussetzung.
    Es war allerdings auch gar nicht nötig, auf die Flugzeuge zu schießen. Da sie deutlich langsamer flogen als der Schall, hatten die Männer in der vorgeschobenen Postenkette sie schon gehört, bevor sie zu sehen waren. Der Hauptmann wußte, wie sie reagieren würden: Sie feuerten einige »Friedensengel«-Raketen blind ab, ohne Sichtkontakt zum Gegner. Da man keine eigenen Flugzeuge in der Luft hatte, konnte man den Schallsuchkopf auf »freie Zielwahl« einstellen: Die Geschosse suchten sich selbsttätig ein lautes Ziel in schneller Bewegung.
    Diesmal hatten die unbekannten Menschen gelernt: Als der vorderste Tiefflieger explodierte, gingen die anderen auf Gegenkurs und huschten über die Dünenkämme davon. Die Piloten hatten eingesehen, daß sie es mit den modernen Raketen der Thule-Truppen nicht aufnehmen konnten.
    Die Panzertruppe hingegen rückte unverdrossen vor. Vielleicht hoffte ihr Kommandant, der Angriff der Tiefflieger würde die Verteidiger so sehr beschäftigen, daß sie die Panzer erst bemerkten, wenn es zu spät war.
    Er ahnte nicht, daß die Anwesenheit seiner Einheit seit Stunden bekannt war.
    Stunden, die die Soldaten Thules sinnvoll genutzt hatten. Sie schalteten die

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