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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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man keine Schüsse, sondern nur ein hohes Kreischen. Denn jedes der Geschütze spuckte pro Minute 38 000 Granaten vom Kaliber zwei Zentimeter aus. Jede hundertste davon zog eine Rauchspur, so daß man die Geschoßbahnen problemlos verfolgen konnte. Die übrigen Geschosse in den Gurten, die aus großen Kisten liefen und doch nur Munition für wenige Sekunden Dauerfeuer lieferten, waren abwechselnd Sprenggranaten und massive Panzerbrecher mit Wolframkern.
    Zwei schwarze Rauchfinger aus Tausenden Geschossen legten sich der heranrasenden Flugscheibe in den Weg. Der Pilot bemerkte die plötzliche Gefahr zu spät. Erneut versuchte er hochzuziehen, doch schon sägten die Granaten durch die ungepanzerte Hülle seines großen Fluggeräts.
    Magnus Wittmann ahnte, was jetzt kommen würden , denn sein Kamerad und Freund Mike McBain hatte etwas Ähnliches schon einmal beobachtet und ihm davon berichtet. Getragen vom letzten Steuerimpuls stieg die Flugscheibe steil in den rötlichen Himmel.
    Ein Geräusch war zu hören, das aus der Hölle selbst zu stammen schien: Es begann im Infraschallbereich, war zuerst nur körperlich zu spüren, veränderte sich dann von einem tiefen Brummen zu einem immer lauteren, schrilleren, höheren Kreischen, bis es im Ultraschallbereich verschwand.
    Aus den Stellen in der Hülle der Flugscheibe, in die die beiden Geschütze Löcher gestanzt hatten, leuchtete es Schwarz -anders konnte man das nicht beschreiben. Denn es war kein Rauch, der da hervorquoll; nein, es war pure, schwarze Energie. Energie aus dem Schwarzlochreaktor, der die Flugscheibe antrieb und dessen Abschirmung nun beschädigt war.
    Ungebändigte Gravitation, die Urkraft des Universums, fingerte nach allen Seiten aus und knüllte die mehr als 40 Meter durchmessende Flugscheibe zusammen, als bestünde sie aus dünner Alufolie.
    Kaum war sie auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe zusammengefaltet, wiederholte sich der Vorgang, immer und immer wieder, und die Zungen schwarzer Energie tanzten ihren Todestanz um den Flugkörper, der jetzt kaum noch größer als ein Auto war, immer noch schrumpfte - und schließlich spurlos verschwand.
    Mit dem Ende der Maschine kam auch das Ende des Schwarzen Loches, das gerade noch ihr Herz gewesen war: Als es eine bestimmte Menge an Materie verschluckt hatte, verdampfte es einfach, so wie es die Naturgesetze verlangten. Die leuchtend schwarzen Schlieren vergingen, als hätte ihnen jemand den Strom abgedreht - was ja auch in gewisser Weise der Fall war.
    Die Flugscheibe war einfach weg, das Munitionsdepot unversehrt - doch keiner der Männer am Boden brach in Jubelschreie aus. Im Lager herrschte beinahe ehrfürchtige Stille.
     
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    Schweigsam und vorsichtig sei des Fürsten Sohn Und kühn im Kampf. Heiter und wohlgemut erweise sich jeder Bis zum Todestag.
    (Die Edda - Havamal 14)
    6. Adlerauge
    Die Männer waren noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, als der Feldwebel, der mit Oberleutnant Fehn nach Voestheim gekommen war und in Folge von dessen tragischem Schicksal nun das Kommando über die Aufklärer führte, laut nach Wittmann rief.
    Die Drohne hatte eine sensationelle Entdeckung gemacht.
    Der Hauptmann lief natürlich sofort in das Zelt und sah mehrere große Bildschirme, die Datenkolonnen oder Bilder darstellten. Der größte zeigte eine Luftaufnahme, die offenbar mit einem sehr leistungsfähigen Teleobjektiv gemacht worden war.
    »Das ist nur rund 80 Kilometer von uns entfernt«, sagte der Feldwebel aufgeregt, »und praktisch genau in der Richtung, aus der die Angriffe erfolgten. Wer immer bei denen das Sagen hat, weiß nicht wirklich, wie man seine Spuren verwischt - oder er legt keinerlei Wert auf Tarnung .«
    Magnus sah drei große Pyramiden nebeneinander im Sand stehen. Sie mußten riesig sein, denn die Menschen in ihrer Nähe wirkten kleiner als Ameisen.
    »Jede einzelne ist fast 300 Meter hoch«, sagte der Feldwebel, der auf Magnus' entsprechende Frage eine Reihe von Daten abgerufen hatte.
    So wie es aussah, waren die Außenhüllen der Gebilde aus Metall. Sie wiesen zahlreiche feine Strukturen auf.
    Aus der Spitze der mittleren Pyramide stieg fetter Qualm in den ansonsten wolkenlosen Wüstenhimmel. Nachdem der Hauptmann darum gebeten hatte, nahm der Feldwebel einige Schaltungen vor und vergrößerte das Bild noch mehr. Nun sah man zahlreiche Menschen, die zu der brennenden Pyramide strömten.
    Sie kamen aus dem nahegelegenen Dorf, das aus einfachen Häusern bestand.
    Der Feldwebel

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