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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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guten Soldaten. Sobald ihnen ein paar Kugeln um die Ohren pfiffen, sprangen sie panisch in Deckung, anstatt die feindlichen Schützen mit gezieltem Feuer niederzuhalten.
    Magnus studierte die fremden Soldaten durch sein Fernglas. Ihre Uniformen waren von einem ähnlichen Grau wie jene des Piloten Brundalfssun. Doch die Menschen, die darin steckten, waren anders. Der Hauptmann konnte keinen einzigen Weißen entdecken.
    Zu der Panzertruppe hatten offenbar nur kräftig gebräunte Männer mit tiefschwarzen Haaren gehört, die wie Mexikaner wirkten oder sonstige Mittelamerikaner.
    Im Feuer von Magnus' kleiner Truppe war die Fluchtbewegung zum Stillstand gekommen. Der Kampf war endgültig vorbei, als vom Wurmloch her leichte Geländewagen vom Typ K 5 heranbrausten. Das K stand übrigens noch immer für »Kübelwagen« obwohl die heutigen, wesentlich moderneren Modelle schon längst keine Kübelsitze mehr hatten.
    Angesichts der grimmig dreinblickenden Elitesoldaten in ihren schwarzen Kampfanzügen hoben die Grauuniformierten fast ausnahmslos die Hände und ergaben sich. Einige wenige von ihnen, die nicht aufgeben wollten und die Thule-Truppen unter Feuer nahmen, wurden erschossen.
    Ihr Schicksal bestätigte die anderen noch in ihrem Willen zur Kapitulation.
    In langen Reihen wurden die Männer - deren Uniformen übrigens ein deutlich helleres Grau zeigten als das Feldgrau der ehemaligen deutschen Wehrmacht - in Richtung des Lagers abgeführt.
    Einige von Magnus' Männern sammelten die Waffen ein, die die Fremden achtlos in den Sand geworfen hatten: Es handelte sich meist um relativ einfache Karabiner mit Repetierverschluß sowie um einige recht klobige halbautomatische Pistolen.
    Die Waffen waren anders als alle, die der Hauptmann bisher gesehen hatte, und doch relativ ähnlich. Professor Schulz hatte recht: Die Naturgesetze galten universell, auch für Waffenschmiede.
    Magnus nahm einige der abgeschossenen Panzer in Augenschein. Sie wirkten technisch überholt, ja regelrecht primitiv.
    Sie entsprachen in etwa den Waffensystemen, mit denen die Alliierten Anfang 1945 über Deutschland hergefallen waren. Jeder Panzer V wäre spielend mit ihnen fertiggeworden, gegen einen Panzer VI hätten sie schon gar keine Chance gehabt.
    Die Deutschen hatten den Krieg trotz der besseren Waffensysteme verloren, weil die Alliierten für jedes abgeschossene Flugzeug und für jeden vernichteten Panzer zehn neue Exemplare hatten bauen können. Ihr Siegtrumpf war Masse, nicht Klasse gewesen.
    Die unfähige deutsche Führung hatte sich in einen Krieg locken lassen, den sie mangels ausreichender Produktionskapazitäten niemals hatte gewinnen können.
    Hier auf Voestheim allerdings sah das Bild anders aus: Die paar Panzer und die wenigen Flugzeuge, die der nach wie vor unbekannte Feind den Männern aus Thule entgegensetzen konnte, reichten nicht einmal ansatzweise, um gegen die modernen Waffensysteme aus den Rüstungsschmieden des Reiches anzukommen.
    Und dabei hatte man hier auf dieser Wüstenwelt nur kleine und leichte Waffen zur Hand - Panzer und Flugzeuge paßten ebensowenig durch das Wurmloch wie schwere Schienenkanonen oder große Raketenwerfer.
    Wittmann sah, daß die Beschriftungen an und in den Fahrzeugen aus denselben Runenzeichen bestanden, die man auf dem Funkgerät gefunden hatte. Als ein Häufchen Gefangener an ihm vorbeigeführt wurde, gab er den Soldaten der Bewachungsgruppe Befehl, kurz anzuhalten.
    Die dunkelhäutigen Männer mit den schwarzen Haaren standen stumm da, in ihr Schicksal ergeben und vermutlich froh darüber, dem Inferno des fehlgeschlagenen Angriffs lebend entkommen zu sein. Wittmann sprach einen von ihnen an, der ein paar Abzeichen mehr als die anderen auf seiner Uniform hatte, also vermutlich ein Offizier.
    Doch der Fremde hob nur in einer absolut menschlichen Geste die Schultern und zeigte mit nach oben gekehrten Handflächen, daß er kein Wort verstand.
    Doch das war es nicht, was Magnus wollte. »Sprich mit mir !« forderte er und deutete mit dem rechten Zeigefinger auf seinen Mund, und noch einmal: »Sprich! Sag was! Irgendetwas!«
    Der fremde Offizier verstand und sagte mit einem Gesicht, das Bedauern ausdrücken sollte, einige Worte, die Magnus natürlich nicht verstand.
    Aber damit hatte er auch nicht gerechnet. Er wollte nur hören, wie die Sprache des Fremden klang - für seine Ohren klang sie kaum anders als die von Merkulf Brundalfssun. Konnte es wirklich sein, daß hier in den Tiefen des Alls Germanen

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