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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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hochfahren?" Er fühlte sich weiß Gott nicht wohl in seiner Haut, trotzdem fuhr er fort: „Ein Versuch dieser Größenordnung birgt zahlreiche Risiken, schon allein, weil sich die bekannten Nebeneffekte potenzieren könnten! In diesem Zusammenhang möchte ich dringend auf meine Studie bezüglich ..."
    Ein strafender Blick ließ den athletisch gebauten Physiker kleinlaut verstummen. Körperlich überragte er Professor Dobrynin zwar um Haupteslänge, doch dem entschlossenen Funkeln in den Augen seines Vorgesetzten hatte er nicht viel entgegen zu setzen. Unruhig trat er von einem Fuß auf den anderen. Die plötzlich im Gang lastende Stille war ihm unerträglich. Schließlich schlug er sogar die Augen nieder.
    Auf diese Demutsgeste hatte O. O. Dobrynin nur gewartet.
    „Ihre Theorie bezüglich einer dauerhaften Manifestation ist mir bekannt, doch ich teile sie nicht", brach der Professor endlich sein Schweigen. „Ihre Daten dokumentieren nur einige unbedeutende Anomalien, die sich im Rahmen der Vollauslastung von ganz allein egalisieren werden."
    Vadim sah auf die Tabellen seines Desktops, die im direkten Widerspruch zu Dobrynins Behauptung standen. Er konnte nicht anders, auch wenn ihm die Knie schlotterten. Er musste einfach aufblicken und zu einer Antwort ansetzen.
    Der Professor kam ihm zuvor.
    „Hundertprozentige Sicherheit ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können", bellte er, offenbar darauf aus, jeden Widerstand im Keim zu ersticken. Seine Stimme gewann mit jedem Wort an Schärfe. „Unsere Situation wird von Tag zu Tag schwieriger. Wir müssen uns völlig abschirmen, um alle äußeren Störungen zu unterbinden."
    „Schon ...", wagte Vadim einzuwenden - und erkannte zu spät, dass er damit zu weit ging.
    Von einer Sekunde zur anderen erstarrten Dobrynins Züge zu einer Maske des Zorns. Vadim kannte den Gesichtsausdruck. Genau so hatte er ausgesehen, als der Professor Nikolai Valujew wegen Insubordination abführen ließ.
    Bei dem Gedanken an den alten Freund, musste Vadim trocken schlucken. Nikki war für seine vorgetragenen Bedenken schwer bestraft worden.
    Er war jetzt ein Controller. Das klang vielleicht nur nach einem beruflichen Abstieg, war aber in Wirklichkeit ein Schicksal, das man seinem schlimmsten Feind nicht wünschte.
    Eilige, von den endlos langen Betonwänden zurückgeworfene Schritte lenkten Dobrynin ab, bevor er sich in einen seiner gefürchteten Wutanfälle hineinsteigern konnte.
    Glück gehabt.
    „Entschuldigen Sie die Störung, Herr Professor", dienerte ein Wachmann in blauer Montur, der die Spannung zwischen den Wissenschaftlern sofort bemerkte. „Ich habe hier eine Eilmelvon Oberst Pynsenyk. Eine Hubschrauber-Patrouille meldet unbefugte Aktivitäten in der Sperrzone. Zwei Personen sind dabei, ein Minenfeld zu umgehen. Der Oberst lässt fragen, ob er seine Truppen einsetzen soll oder ob wir die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen wollen."
    Hastig überreichte er ein elektronisches Pad, das die genauen Koordinaten zeigte. Der Professor nahm es entgegen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Je länger er auf die Zahlen starrte, desto stärker traten seine Schläfenadern hervor.
    „Wir kümmern uns selbst darum", befahl er nach kurzem Überlegen. „Veranlassen Sie alles Notwendige." Dem eisigen Ton nach zu urteilen verlangte er den Tod der Spione. Oder Schlimmeres.
    Der Wachmann nickte rasch, schlug die Hacken zusammen und entfernte sich genauso eilig, wie er gekommen war.
    Vadim hatte alles still mit angehört. Selbst wenn er gewollt hätte, in diesem Moment wäre es ihm unmöglich gewesen, ein Wort über die Lippen zu bringen. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Er wusste genau, wie wenig ein Menschenleben für Dobrynin zählte, insbesondere wenn es um widerspenstiges Personal ging. Ein ungehorsamer Mitarbeiter musste mit der gleichen Behandlung rechnen wie Eindringlinge in der Zone.
    „Noch irgendwelche Fragen, Bessmerty?", unterbrach der Professor seinen Gedankengang.
    Vadim schüttelte hastig den Kopf. Derart von Angst erfüllt wie er gegenwärtig war, schien ihm diese Geste jedoch nicht nachhaltig genug.
    „Nein", würgte er mühsam hervor. „Ihre Ausführungen sind eindeutig. Ich werde alles genau so erledigen, wie Sie es wünschen."

14.
    MILITÄRISCHE SPERRZONE, NAHE DES BETONWERKS
    David und Alexander Marinin hielten sich so lange wie möglich im Schatten der Bäume, bereit, beim leisesten Rotorengeräuschins Unterholz abzutauchen. An der äußersten

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