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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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und fuhr weiter geradeaus.
    Wohl doch nur ein Neugieriger, der sich über den lebhaften Verkehr auf der Nebenstrecke wunderte.
    Der Mercedes erreichte ein Waldstück, das an die Sperrzone grenzte. Die Rücklichter verschwanden hinter Bäumen.
    Marinin scherte seitlich aus und fuhr über eine hüfthoch bewachsene Wiese bis zu einigen grün belaubten Sträuchern, die als Versteck herhalten mussten. Als er ausstieg, drang nur Fahrzeuglärm von der nahen Straße herüber, aber er wusste auch so, wohin er sich zu wenden hatte.
    Mit einer Taschenlampe bewaffnet wagte er sich in den pechschwarz vor ihm liegenden Wald. Die mächtigen Kronen der Eichen, Buchen und Lerchen schirmten sämtliches Mondlicht ab. Nur der scharf umrissene Scheinwerferkegel, der vor ihm über den Boden tanzte, verhinderte, dass er über abgebrochene Äste oder Baumwurzeln stolperte. Anfangs konnte er die Position des Transporters nur vage schätzen, aber bereits nach wenigen Minuten Fußmarsch drang das Klappern von Autotüren durch die Nacht.
    Marinin korrigierte sein Ziel und ging weiter.
    Von nun an ließer seine Lampe nur noch kurz aufflammen, um sich neu zu orientieren. Mit der Zeit gewöhnten sich seine Augen an die Finsternis, außerdem wurde der Abstand zwischen den Bäumen allmählich größer.
    „Los, los!", drang Olegs Stimme durch den Wald. „Wir sind schon spät dran."
    Hinter einem Gewirr aus Ranken und Sträuchern wurden drei Scheinwerferpaare sichtbar, deren Licht wie Lanzen in die Dunkelheit stach. Die anderen beiden Transporter mussten am Treffpunkt gewartet haben.
    Zwischen den Autos lief ein Dutzend Männer umher, allesamt damit beschäftig, große pralle Rucksäcke von den Ladeflächen zu zerren und sich auf den Rücken zu schnallen. Marinin wartete einen Moment, um die Lage zu sondieren, dann schlich er näher heran.
    Alles lief so, wie von ihm vermutet. Die verminte Zone war nicht befahrbar, deshalb mussten die Schmuggler zu Fuß weiter.
    Nur noch fünfzehn Meter von den Transportern entfernt ging Marinin hinter einer großen Eiche in Deckung. Oleg und seine Bande hoben sich nun klar vor den Scheinwerfern ab.
    Sie trugen dunkle Kleidung und hatten ihr Gesicht geschwärzt oder durch übergezogene Sturmhauben unkenntlich gemacht. Die zu transportierende Ware hatten sie vor die Brust und auf den Rücken geschnallt.
    Neben einem der Transporter lagen zwei große Bündel im Gras. Sie waren eindeutig zu groß, um von Hand transportiert zu werden. Erst bei genauem Hinsehen stellte Marinin fest, dass sie Beine hatten und sich bewegten.
    Verdammt! Das waren keine Güter, sondern Gefangene, denen die Schmuggler Säcke über Kopf und Oberkörper gestülpt hatten und deren Arme fest am Leib verschnürt waren. So sehr sich die beiden Männer auch mühten, es gelang ihnen nicht, sich aus eigener Kraft aufzurichten.
    David!, schoss es dem Major durch den Kopf. Aber lag er damit richtig? Falls sich der Deutsche wirklich aus diesem Grund nicht mehr meldete, wer war dann der zweite Gefangene?
    Marinin überlegte, ob er seine Dienststelle anfunken sollte. Er wusste zwar nicht, welchem Kollegen er noch trauen konnte, aber dass die Schmuggler zwei Geiseln hatten, veränderte die Situation von Grund auf.
    Ein Rascheln in seinem Rücken ließ ihn zusammenzucken. Mit angehaltenem Atem lauschte er in den Wald hinein, doch es war nichts weiter zu hören. Erleichtert atmete er aus und lugte hinter dem Eichenstamm hervor, um zu erfahren, was bei den Transportern vor sich ging. Im gleichen Moment spürte er einen unangenehm kalten Druck an der Schläfe.
    Marinin wusste sofort und noch bevor er zur Seite blickte, dass es sich um eine aufgesetzte Pistolenmündung handelte.
    „Keine Bewegung, Schnüffler", forderte der schwarz Verneben ihm. „Oder du bist tot!"

20.
    UNTERIRDISCHER KOMPLEX, NOTAUSSTIEG FÜNF
    Vadim musste sich mit aller Kraft gegen die über ihm befindliche Metallplatte stemmen. Quietschend gab sie nach. Fahles Mondlicht sickerte durch den sich rasch vergrößernden Spalt. Die auf der Luke gepflanzten Grassoden bildeten knirschend Risse. Erdklumpen und einzelne Halme fielen Vadim ins Gesicht.
    Nach einer halben Ewigkeit kippte das schwere Ding endlich hinten über, und der Weg war frei. Vadim quälte sich aus dem engen Schacht, rappelte sich auf und lief los. Erst im Schatten einiger Sträucher hielt er inne und sah zu den riesigen Reaktorblöcken, die nur wenige Kilometer entfernt von Bodenscheinwerfern angestrahlt wurden.
    Erleichtert

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