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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Fleisch. Er rannte weiter, von der Hoffnung beseelt, den Rand der Sperrzone noch rechtzeitig zu erreichen.
    Er musste einfach die örtlichen Behörden informieren und das bevorstehende Experiment verhindern. Nur so ließ sich das Unglück noch von der Menschheit abwenden.

21.
    AM RAND DER ZONE
    „Herr Major, was für eine angenehme Überraschung!" Auch under gestrickten Skimaske klang Olegs Stimme so freundlich und unverbindlich wie in seinem Lokal. „Ich hatte schon befürchtet, Sie eines Tages entführen zu müssen. Dass Sie sich freiwillig in unsere Hände begeben, macht natürlich alles einfacher."
    Marinin war so wütend auf sich selbst, das er nicht einmal einen Anflug von Angst verspürte. Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt.
    „Sieh an", knurrte er seine Peiniger an. „Auf mich ist also ein Kopfgeld ausgesetzt?"
    Es kostete Marinin einige Mühe, seine Gefühle zu bezähmen. Am liebsten wäre er Oleg an die Gurgel gegangen, doch leider hatte man ihm die Hände mit den eigenen Handschellen auf den Rücken gefesselt.
    Oleg hob bedauernd die Schultern. „Sie hätten zwischendurch einfach mal locker lassen sollen, Marinin", dozierte er. „Aber das liegt Ihnen wohl nicht. Stattdessen dringen Sie auf eigene Faust in die Sperrzone ein. Das war nicht sonderlich klug."
    Oleg wandte sich von ihm ab und trat auf die beiden Gefesselten zu, die am Boden lagen. „Und dann heften Sie sich auch noch an meine Fersen", fuhr er fort, „und stören meine Geschäfte. Das war dumm. Sehr dumm!"
    Unversehens trat er zu. Die harte Stiefelspitze bohrte sich tief in die Seite des vordersten Gefangenen. „Das gilt auch für euch, Amerikanskis!"
    Der Getroffene bäumte sich auf, gab aber keinen Laut von sich.
    Oleg trat erneut zu und noch ein drittes Mal, bis sein hilfloses Opfer vor Schmerzen stöhnte. Trotz der Wollmaske war nicht zu übersehen, wie sehr es der Schmuggler genoss, über Leben und Tod der Gefangenen zu gebieten.
    Angewidert von dem entwürdigenden Schauspiel zerrte Marinin an seinen Fesseln. Alles, was er damit erreichte, war ein Fausthieb, der ihn im Rücken traf.
    Ein scharfer Stich schoss die Wirbelsäule hinauf und löste ein gleißendes Feuerwerk in seinem Kopf aus. Schwindel erfasste ihn. Es kostete ihn einige Mühe, sich weiter auf den Beinen zu halten.
    Die beiden Vermummten, die ihn links und rechts flankierten, waren hartgesottene Burschen. Ex-Elite-Soldaten wie Oleg. Vertraut mit Waffen aller Art und trainiert im tödlichen Kampf Mann gegen Mann. Experten der Tarnung und des heimlichen Anschleichens. Den elenden Hund, der ihm die Sig Sauer an den Kopf gehalten hatte, hatte er nicht einmal kommen sehen.
    „Miese Söldner!", stieß Marinin hervor. „Verkauft euch an die, die unser Land mit ihren Experimenten verseuchen!"
    In Erwartung eines weiteren Schlags spannte er alle Muskeln an, doch Oleg bedeutete seinen Bewachern, sich zurückzuhalten.
    „Was heißt hier mies?", heuchelte er plötzlich wieder Verständ. „Meine Kameraden und ich stehen wenigstens dazu, dass wir unsere Fähigkeiten an die Meistbietenden verkaufen. Das ist doch wohl besser, als der Armee zu dienen und trotzdem Dobrynin in den Arsch zu kriechen."
    Dobrynin! So hießalso einer der verantwortlichen Hintermänner!
    „Sperr ruhig deine Ohren auf, lachte Oleg. „Du kannst mit dieser Information ohnehin nichts mehr anfangen."
    Mit zwei schnellen Schritten überwand er die Distanz zwischen ihnen.
    „Mach dir nichts vor, mein kleiner Major", schnarrte er vor Bosheit triefend. „Du bist schon so gut wie tot. Doch du hast es in der Hand, wie stirbst. Wenn du schön artig bist, schieße ich dir persönlich eine Kugel zwischen die Augen. Das verspreche ich dir. Machst du uns aber Schwierigkeiten oder versuchst sogar zu fliehen, lasse ich dich langsam zu Tode foltern. Glaub mir, meine Männer haben Erfahrung darin. Das kann Stunden dauern, und wir haben sehr viel Zeit."
    Marinin wollte etwas möglichst Zynisches erwidern, Oleg wandte sich aber schon ab und befahl seinen Leuten: „Aufgeht's! Höchste Zeit für den Aufbruch! Und passt mir gut auf unsere Gäste auf!"

22.
    INNERHALB DER ZONE
    Keuchend erreichte Vadim einen Baum und lehnte sich dagegen. Trotz des täglichen Trainings fühlte er sich ausgelaugt.
    Seine Verfolger kannten dagegen keine Erschöpfung. Mit unbeholfenen, oft unkoordiniert wirkenden Bewegungen eilten sie ihm nach. Unbeirrbar, rastlos und voller Zorn.
    Dabei stürzten sie keineswegs blindlings hinter ihm

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