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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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her, nein so war es nicht. Sie verteilten sich vielmehr klug über das Gelände, verkürzten geschickt die Wege und trieben Vadim immer stärker in die Enge. Ohne die Minen, denen sie genauso wie der Physiker ausweichen mussten, hätten sie ihn schon längst gepackt.
    Obwohl ihm einer der Verfolger bereits bedenklich nahe war, zog sich Vadim an einem überhängenden Ast empor, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Der hoch am Himmel stehende Mond ließ die Zombies auf der Ebene wie dunkle Scherenschnitte erscheinen.
    Es dauerte einige Zeit, bis Vadim den Controller entdeckte, doch schließlich machte er einen menschlichen Schatten aus, der sich, genau wie er, an einem Baumast festklammerte. Vadim blieb beinahe das Herz stehen, als er die rabenschwarzen, wild vom Kopf abstehenden Haare des anderen bemerkte.
    Verdammt! Setzte ihm da etwa ausgerechnet Nikki zu?
    Die gedrungene Gestalt und der kurze Hals passten perfekt ins Bild. Gnade hatte Vadim trotzdem nicht zu erwarten. Rein äußerlich mochte es vielleicht noch Ähnlichkeiten zwischen Nikolai und dem Controller geben, ansonsten hatten sie aber garantiert nichts mehr miteinander gemein.
    Vadim zog seinen Minenplan hervor und hielt nach dem abgeknickten Mast eines Windrads Ausschau. Ihn musste er als nächstes anlaufen, um den Gravitationsfallen zu entgehen.
    Von neuem Mut erfasst sprang er zurück ins Gras. Sein ärgster Verfolger, ein spindeldürrer Zombie, dem ein weiter Norwegerpullover um den Leib schlotterte, war bereits auf zehn Schritte heran.
    Vadim rannte los.
    Nach zwanzig Metern blieb er mit dem rechten Fuß hängen und schlug der Länge nach hin. Fluchend rappelte er sich wieder auf, besah sein höllisch schmerzendes, aufgeschürftes Handgelenk und tastete nach dem harten Gegenstand, über den er gestolpert war. Seine Finger berührten etwas Kühles, Raues, das aus dem Boden ragte.
    Eine rostige Eisenstange!
    Rasch packte er mit beiden Händen zu und zog sie heraus. Es handelte sich um einen Haltegriff, der dazu diente, sich auf den Sitz eines Treckers, Mähdreschers oder sonstigen Nutzfahrzeugs zu schwingen.
    Vadim ließ das armlange Stück wie eine Keule durch die Luft sausen.
    Perfekt.
    Der Zombie im zerrissenen Norweger stapfte unverdrossen näher.
    Vadim überlegte, ob er weiterlaufen sollte, entschied sich dann aber, zum Angriff überzugehen. Mit einem Schrei auf den Lippen, stürmte er los, direkt auf den wankenden Zombie zu. Blitzschnell stieß er die Stange in das bleiche, von Eiter und Schorf bedeckte Gesicht.
    Unter dem Stoßbrachen mehrere Zähne aus dem Oberkiefer.
    Der Zombie stoppte mitten in der Vorwärtsbewegung, als ob er gegen ein unsichtbares Hindernis prallen würde und geriet ins Straucheln.
    Mit dem Mut der Verzweiflung hieb Vadim auf die Kreatur ein. Wieder und wieder sauste der Stahl nieder, zuerst auf den Kopf, dann auf die zum Schutz erhobenen Hände.
    Der Zombie zeigte nicht das geringste Anzeichen von Schmerz, diese Emotion war ihm völlig fremd. Die Wucht der Schläge ließ ihn aber nach hinten kippen. Einmal im Gras gelandet, bereitete es ihm einige Mühe, wieder auf die Beine zu kommen.
    Vadim verspürte nicht übel Lust, auf den Zombieschädel einzudreschen, doch die übrigen Verfolger rückten unerbittlich näher. Fluchend machte er auf dem Absatz kehrt und rannte dem abgeknickten Mast entgegen. Der Befreiungsschlag hatte ihm etwas Luft verschafft.
    Die nächsten Zombies waren alle einige hundert Meter entfernt.
    Aufatmend rannte er weiter, die Augen auf den Mast gerichtet, der ihm plötzlich wie ein Fanal der Freiheit erschien. Das Dröhnen eines nahenden Rotors schreckte ihn nicht. Vadim wusste, dass Pynsenyks Schergen alle Angelegenheiten am Boden ignorierten. Schon um der eigenen Sicherheit Willen.
    Als der Metallstumpf nur noch zweihundert Meter entfernt war, glaubte sich Vadim schon so gut wie in Sicherheit. Doch in diesem Moment fuhr ein gleißender Blitz vom Boden auf und verbreitete ein blendend helles Licht am Himmel.

23.
    AUF DEM WEG IN DIE ZONE
    Nur mit Karte und elektronischem Kompass bewaffnet, führte sie Oleg sicher durch die Minenfelder. Ein Tross aus vierzehn Männern folgte ihm in Schützenreihe. Die beiden Amerikaner mit den übergestülpten Säcken stolperten blind hinter ihren Bewachern her, die sie grob an Seilen mit sich zogen.
    Major Marinin durfte immerhin alleine gehen.
    Viel war diese Vergünstigung nicht wert. Angesichts seiner gefesselten Hände und der allgegenwärtigen

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