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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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bereit, eine 9mm-Kugel zu empfangen, doch der erwartete Schuss blieb
    US.
    „Ich glaube, ich habe eine bessere Idee." Ein Lächeln spaltete die Lippen des Schmugglers, bevor er die Sig Sauer senkte. „Juri, die Leuchtpistole."
    Marinin verstand zuerst nicht, was der Stimmungsumschwung u bedeuten hatte, dann wurde ihm klar, dass Oleg seinen Triumph noch ein wenig auskosten wollte. Um zu demonstrieren, dass er den Hubschrauber in keiner Weise zu fürchten brauchte, schoss er eine Magnesiumkugel in die Luft.
    In einer gleißenden, die Dunkelheit durchpflügenden Bahn stieg das Geschoss sechzig Meter hoch auf und schwebte dann an einem Fallschirm langsam zurück zu Boden. In einem Radius von mehreren hundert Metern wurde es taghell.
    Ein weithin sichtbares Phänomen, das der Pilot und seine Besatzung unmöglich ignorieren konnten - trotzdem drehte der Hubschrauber ab.
    Major Marinin schrie auf, allerdings nicht vor Empörung. Sein Blick galt vielmehr der einsamen Gestalt, die nur wenige hundert Meter entfernt dem Mantel der Nacht entrissen wurde.
    „David!", entfuhr es ihm, denn wer sonst schlich des Nachts durch die Zone? Sein Irrtum dämmerte Marinin erst, als er die Straßenkleidung der Person bemerkte. So würde David niemals in die Zone aufbrechen.
    Zu einer Korrektur war es aber schon zu spät. Oleg und seine Männer, die den Fremden ebenfalls sahen, waren bereits überzeugt, dass es sich nur um den Deutschen handeln konnte.
    „Los, wir müssen den Kerl schnappen", befahl Oleg. „Es darf keine Zeugen geben. Juri, du bleibst als Wache zurück."
    Sekunden später schwärmten die Schmuggler aus und verschmolzen nach wenigen Schritten mit der tiefen Dunkelheit, die dem Verlöschen der Magnesiumkugel folgte.

24.
    IN DER ZONE, DIE ZOMBIES IM NACKEN
    Vadim schrak dermaßen zusammen, dass er kurz davor stand, sich zu übergeben. Verdammt noch mal, wo kamen denn plötzlich die Bewaffneten her?
    Von der absinkenden Leuchtkugel geblendet, suchte er nach einer Fluchtmöglichkeit. Allzu viele Optionen gab es nicht. Die einzige - schwache - Möglichkeit bot das Waldstück zu seiner Linken.
    Wenn er es bis dahin schaffte, konnte er sich vielleicht im Dickicht verbergen und anhand der Karte neu orientieren. Die letzten Strahlen der Magnesiumkugel nutzend rannte er los. Als die Helligkeit endgültig erlosch, hatten sich seine Pupillen gerade wieder ans Zwielicht gewöhnt.
    Die zurückkehrende Dunkelheit fiel entsprechend intensiv aus. Vadim hätte genauso gut kopfüber in ein Tintenfass springen können.
    Prompt geriet er ins Stolpern. Die Eisenstange in seiner Hand schlug hart gegen seine rechte Wade. Trotzdem hielt er sie fest umklammert, rappelt sich wieder auf und rannte weiter.
    Rechts von ihm, knapp zweihundert Meter entfernt, gab es eine lautstarke Entladung. Alles blieb dunkel, doch das Bersten von Fleisch und Muskeln klang wohl vertraut. Einer der Bewaffneten war auf eine Gravitationsmine getreten.
    Das würde seine Kameraden hoffentlich bremsen.
    Vadim hastete weiter.
    Geschwindigkeit war seine einzige Chance. So oft er auch stolperte, so oft sprang er wieder auf und rannte weiter. An die Minen in diesem Abschnitt verschwendete er keinen Gedanken. Sollte er eine von ihnen auslösen, war wenigstens alles schnell vorbei.
    Er wollte Dobrynin unter keinen Umständen lebend in die Hände fallen. Das entstellte Gesicht des Zombies, den er mit der Stange bearbeitet hatte, stand ihm noch deutlich vor Augen.
    Sobald sich seine Pupillen wieder geweitet hatten, sah Vadim zurück. Die Zombies waren ihm nach wie vor auf den Fersen. Im Gegensatz zu den fremden Waffenträgern schienen sie aber die Lage der Minen zu spüren, denn sie holten rasch auf, ohne einen einzigen Verlust beklagen zu müssen.
    Von tausend Ängsten getrieben eilte er weiter und wurde erst im Schatten des Waldrands langsamer. Hier war es dunkler als auf dem freien Feld. Außerdem musste er auf Baumwurzeln und Bruchholz achten, das drosselte seine Geschwindigkeit. Die Taschenlampe konnte er nicht benutzen. Ihr Strahl hätte ihn weithin verraten.
    Zitternd tastete er sich vorwärts.
    Wenn er es schaffte, in gerader Linie weiterzugehen, traf er auf eine bisher noch nicht verminte Lichtung. Lag die erst mal hinter ihm, hatte er schon so gut wie gewonnen.
    Mit ausgestreckten Armen tastete er sich voran. Hinter ihm schnitten scharf umrissene Leuchtkegel durch die Nacht. Die Bewaffneten gaben alle Zurückhaltung auf und setzten nun auch Handlampen ein. Vadim

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