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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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beschleunigte seinen Schritt und blieb prompt in den Ästen eines weit ausladenden Strauchs hängen.
    „Verdammt!", entfuhr es ihm. Er biss sich sofort auf die Lippen, doch es war zu spät. Nur wenige Schritte entfernt flammte eine Lampe an.
    „Stehen bleiben!", rief eine Stimme. „Keinen Schritt weiter!"
    Vadim schloss resigniert die Augen.
    Aus. Ende. Vorbei.
    Er hatte auf ganzer Linie versagt.

25.
    IN DER ZONE,
    NAHE DES WINDRADS
    „Wenn Oleg deinen Kompagnon aufstöbert, könnt ihr zwei euch auf einiges gefasst machen." Unter Juris Skimaske drang ein hässliches Lachen hervor. „Oleg will nämlich bestimmt sicher gehen, dass der Kleine keinen weiteren Geheimdiensten etwas gesteckt hat. Das könnte eine sehr lange Befragung werden."
    Major Marinin ignorierte das Gerede des Schmugglers, während er die zwischen ihnen liegende Distanz abschätzte.
    Knapp fünf Meter.
    Das war nicht viel, konnte aber leicht zur Unendlichkeit werden. Je nachdem, ob man es mit einem Amateur oder einem Profi zu tun hatte.
    Juri war Profi. Das erkannte man an der Art, wie er auf die Explosion der Gravitationsmine reagierte. Statt herumzuwirbeln und nach seinem verletzten Kameraden Ausschau zu halten, riss er das Sturmgewehr an die Wange und visierte Marinin bereits über Kimme und Korn an, bevor dieser überhaupt die Muskeln zum Sprung anspannen konnte.
    Afghanistan, Tschetschenien und Geheimoperationen in Übersee. Juri hatte schon so viele Menschen sterben sehen, dass ihn auch der Tod eines Kameraden nicht aus der Ruhe brachte. Seine Konzentration galt einzig und allein dem Gefangenen.
    Er wurde nicht einmal nervös, als sich Marinins Augen vor Überraschung weiteten und er einen Punkt hinter Juris linker Schulter anvisierte.
    „Netter Versuch", kommentierte er höhnisch, „aber der Trick stammt ja wohl aus der Steinzeit."
    Eine Sekunde später brach er stöhnend zusammen. Getroffen von einer MP5-Schulterstütze, die mit roher Gewalt in seinen Nacken krachte. Die dunkle Gestalt, die unvermittelt hinter ihm Kontur gewonnen hatte, schlug noch ein zweites Mal zu, um den Ex-Elite-Kämpfer mit absoluter Sicherheit ins Land der Träume zu schicken.
    „David?"Major Marinin atmete erleichtert auf. „Wo kommst du denn so plötzlich her?"
    „Ich hab unterwegs fast eure Spur verloren", entschuldigte sich der Deutsche. „Deshalb hat es leider etwas länger gedauert."
    Er warf einen Blick auf die Handschellen und suchte nach einer Möglichkeit, sie zu beseitigen. Die Kette durchschießen kam nicht in Frage, das funktionierte nur im Fernsehen.
    „Juri hat die Schlüssel eingesteckt", gab ihm Marinin einen Tipp. „Er ist der Kerl, der mich hopsgenommen hat."
    David fand die Schlüssel tatsächlich in einer Anorakjacke. Er öffnete die Fesseln des Majors und legte sie dem bewusstlosen Juri an.
    Marinin hob seine PMM auf, versorgte sich mit Juris Sturmgewehr und nahm auch dessen Leuchtpistole an sich.
    „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet." Er war zwar froh, wieder frei zu sein, hatte Davids Kooperation mit den ausländischen Mächten aber noch nicht vergessen.
    Der Deutsche stand schweigend vor den beiden toten CIA-Agenten, die mit schrecklich verzerrten Gesichtern zum Himmel starrten.
    „Du hast es ihnen zu verdanken, dass ich hier bin", erklärte er nach kurzem Zögern. „Ich hab Murphy und Turner gesteckt, was du mir über Oleg gemailt hast und bin ihnen heimlich gefolgt.
    Hab gedacht, dass zwei Profis ihres Schlages besser mit einer Schmugglerbande fertig werden, als solche Laien wie wir. Das war wohl ein Fehler."
    Mit rot unterlaufenden Augen sah er zu Marinin auf. Er machte sich Vorwürfe, den Tod der Männer verschuldet zu haben, das war deutlich zu sehen.
    „Spione sind genauso sterblich wie jeder andere auch. Aber sie wissen, worauf sie sich einlassen, bevor sie in die Schlacht ziehen." Damit wollte Marinin eigentlich etwas Tröstendes sagen, doch die Botschaft kam nur bedingt an.
    „Diese verdammte Sperrzone frisst Menschen wie ein lebendiUngeheuer", antwortete David bitter. „Jeder Einzelne, der hier stirbt, ist ein weiterer Toter zu viel."
    „Du hast Recht", nickte Marinin, während er die geraubten Ausrüstungsteile anlegte. „Deshalb sollten wir uns so schnell wie möglich verziehen, bevor wir die Nächsten auf der Liste sind. Hast du übrigens eine Ahnung, wer der Kamerad ist, der für die Ablenkung gesorgt hat?"
    David hob die Schultern. „Keine Ahnung. Auf jeden Fall jemand, der nichts mit Olegs Leuten

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