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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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wäre in diesen Kreisen verdächtig gewesen.
    Igel hatte inzwischen sein blutiges Handwerk beendet. Munter wuchtete er sich die schwere Keule über die Schulter, den Rest ließ er achtlos liegen, als Futter für Raben und andere Aasfresser.
    „Wie sieht's aus?", fragte er. „Kommst du mit? Ich kenne ein ruhiges Plätzchen, an dem sich korrekte Leute treffen, die in Ruhe ihr Ding durchziehen wollen, ohne sich mit anderen herumzustressen."
    David zuckte gleichmütig die Schultern. Warum nicht, dachte er. Auf diese Weise komme ich vielleicht noch am Schnellsten zu Informationen.
    Gemeinsam marschierte er mit Igel Richtung Osten.

13.
    AN DER TREPPE ZUM ERDBUNKER
    Kaum hatte Kim die Stufen erreicht, ließ der Druck hinter ihrer Stirn nach. Erleichtert öffnete sie die Augen und wischte einige störende Schweißtropfen aus dem Gesicht. Den Weg durch die Energieabschirmung zu finden hatte enorme Kräfte gekostet. Obwohl der Feuerkäfer nun schwächer pulsierte, schmerzte er auf ihrer Haut.
    Sie war etwas benommen, deshalb hielt sie auf der Treppe inne und stützte sich an der Betonwand ab, bis das Gefühl der Schwäche abklang.
    Seit ihrem letzten Besuch hatte sich nicht viel verändert. Ein paar Spinnweben waren hinzugekommen, ansonsten lehnte die schwere Stahlblechtür immer noch genauso da, wie Kim sie zugedrückt hatte. Dort, wo das Schloss hätte sitzen sollen, verlief eine halbkreisförmige Öffnung mit einem rauen, unregelmäßig gezackten Rand. Für einen flüchtigen Betrachter wirkte das vielleicht, als wäre der Stahl mit einem riesigen Dosenöffner herausgeschnitten worden, tatsächlich aber hatte Kim die Verriegelung damals mit einer von Campbells Haftladungen herausgesprengt.
    Vorsichtig langte sie in die dunkel gähnende Öffnung und zog an der Tür. Das Ding war verdammt schwer. Sie musste ihre Arme voll anspannen, um den Zugang wenigstens so weit zu öffnen, dass sie sich durch den Spalt ins Innere zwängen konnte.
    Das einfallende Tageslicht schuf nur ein helles Dreieck am Boden, trotzdem war es im Gang nicht völlig finster. Kim wartete, bis sich ihre Pupillen an die schlechten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, dann ging sie weiter. Der Weg war frei, trotzdem streckte sie ihre Hände aus, um nicht blindlings gegen ein unerwartetes Hindernis zu laufen.
    Hier unten war es verdammt eng und es roch muffig, wie nach feuchter Erde. Ihre Taschenlampe ließ sie in der Schutzwestenschlaufe hängen. Kim wollte beide Hände frei haben, außerdem wurde der niedrige Gang von einem bläulichen Schimmer erhellt.
    Schon nach wenigen Schritten huschte etwas Kleines, Drahtiges über ihre Füße und verschwand in Windeseile durch dem Türspalt nach draußen. Kim ekelte sich bei dem Gedanken an eine Ratte oder ein anderes behaartes Nagetier, obwohl das Tier offensichtlich mehr Angst vor ihr gehabt hatte als sie vor ihm.
    Vorsichtig ging die junge Frau weiter. Der bläuliche Schein, der hinter einer Abzweigung hervordrang, wurde intensiver. Dazu erklang ein Brummton. Zuerst kaum wahrnehmbar, dann immer lauter. Einen Schritt später pflanzte sich die erste Vibration durch ihre Stirn. Der Feuerkäfer reagierte auf das vorhandene Kraftfeld.
    Kim legte die letzten Meter zurück, sorgsam darauf bedacht, genau in der Mitte des Ganges zu bleiben. Sie scheute sich, die Wände zu berühren, die völlig in der Dunkelheit verschwanden, obwohl sie nur eine Armlänge entfernt lagen. Aus einem ihr unerfindlichen Grund saugten die Mauern den hellen Schimmer regelrecht in sich auf.
    Der blau geformte Lichttunnel umgab sie so eng wie eine zweite Haut. Ob hinter ihrer Sichtgrenze wirklich Wände lagen oder sich eine tiefschwarze Unendlichkeit erstreckte, ließ sich mit dem menschlichen Auge nicht ergründen. Und auch wenn der Gedanke unsinnig war, irgendwie fürchtete Kim, ebenfalls aufgesogen zu werden, sobald sie die Wände oder die über ihr schwebende Decke berührte.
    Hinter der Abzweigung lag ein in die Erde gegrabener Raum, in dem sich Kisten und Kartons voller Nahrungsmittel stapelten. Den Beschriftungen nach zu urteilen vor allem Konserven.
    Es gab aber auch einen Trog Kartoffeln und mehrere Keramikgefäße voll mit eingelegten Salzgurken. Wahre Vitaminbomben in Anbetracht der örtlichen Versorgungslage. Dabei waren es gar nicht die Nahrungsmittel, die dieses Depot so interessant machten. Kims Blick richtete sich auf ein glattes Objekt in der Mitte des Gewölbes, dessen Kanten sich nach oben hin verjüngten. Während die

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