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S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 02 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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schweren Motors hörte. Es erklang aus der Ferne, vom Kieswerk her. Sekunden später brach ein silbergrauer Lada X8i zwischen mannshohen Gräsern hervor, jagte die Sandaufschüttung empor und setzte mit einem gewagten Sprung über den Entwässerungsgraben hinweg.
    Die Federung protestierte laut, als das Fahrzeug mit den Vorderrädern voran landete. Die Räder wühlten sich tief in den Boden. Einen Moment lang sah es so aus, als würde der Wagen sich überschlagen, dann krachte er hinten herunter und sprang vorne noch einmal in die Höhe, als wäre Godzilla gerade von einem Hochhaus gehüpft und hinten auf dem silbernen Renner gelandet.
    Nach der Landung brach das Fahrzeug zur Seite aus. Nur durch energisches Gegenkurbeln gelang es dem Fahrer, in der Spur zu bleiben.
    „Radek", flüsterte Kim überrascht, als sie das Gesicht hinter dem Steuer erkannte.
    Tunduks Sohn hatte tatsächlich das Cabriolet des Kiesgrubenbesitzers zum Laufen gebracht. Und fuhr nun wie der Leibhaftige auf sie zu. Eigentlich war es völliger Wahnsinn, was er da machte, doch ihre Gruppe hatte dieses Gebiet schon mehrfach durchkämmt und kannte alle gefährlichen Stellen. Außerdem - was gab es in dieser Situation schon zu verlieren?
    Die Stalker vom Todestruck waren mindestens ebenso überrascht wie sie. Sekundenlang schwiegen die Waffen, während Radek einen Schlenker machte, um über einen im Gras verborgenen Schützen hinwegzurasen. Der Mann schrie verzweifelt auf und blieb zusammengekrümmt am Boden liegen.
    Die ersten Gewehre begannen zu hämmern, doch Radek hatte bereits eine seiner Handgranaten abgezogen und nach hinten über die Schulter geworfen. Das sah ziemlich lässig aus, war aber auch verdammt leichtsinnig. Zum Glück kullerte das grau genoppte Ei über den Kofferraum hinweg und landete im Gras.
    Tief über das Lenkrad gebeugt, fuhr Radek weiter. Eine Kugel fuhr ihm in den rechten Heckkotflügel, einige weitere sirrten haarscharf über ihn hinweg. Die Windschutzscheibe zerbarst unter einem Treffer in winzige Stücke, er selbst blieb unverletzt.
    Endlich detonierte die Granate.
    Sie war viel zu weit von allen Gegner entfernt, um jemanden zu verletzen, schleuderte aber genügen Gras und Mutterboden in die Luft, um, vereint mit den Explosionsdämpfen, die Sicht zu vernebeln.
    Radek stieg auf die Bremse und rutschte mit dem Wagen die letzten Meter übers Gras, bis er kurz vor der Eiche zu stehen kam. Grinsend öffnete er die Beifahrertür und sah zu ihnen herüber.
    „Wie sieht's aus? Kleine Spritztour gefällig?" Seine schadhaften Zähne verliehen ihm den Charme eines zweitklassigen Zuhälters, aber wer achtete in solchen Momenten schon aufs Aussehen? Kim und Tunduk sprinteten los, denn sie wussten, dass jede Sekunde zählte.
    Ross gab ihnen Feuerschutz, bis sie in den Wagen gehechtet waren und sich auf dem Rücksitz verschanzt hatten. Anstatt ihnen zu folgen, rannte der Brite auf Stanislav zu.
    „Dieser Idiot!", schimpfte Radek, legte aber den Rückwärtsgang ein.
    Damit entfernten sie sich nicht vom Gefahrenherd, sondern fuhren direkt auf ihn zu. Sie wurden mit einem Kugelhagel empfangen.
    Kim und Tunduk zahlten mit gleicher Münze zurück. Da die Distanz schrumpfte, erhöhte sich die Wirkung ihrer Pumpgun. Sie schossen allerdings nur, wenn sie Mündungsfeuer in der Staubwolke aufblitzen sahen und genossen dabei den Vorteil, dass sie selbst ein bewegliches Ziel darstellten.
    Radek ließ die Räder ordentlich durchdrehen, um noch mehr Dreck aufzuwirbeln, der den in der Luft schwebenden Schleier am schnellen Absinken hinderte.
    Sie hatten Ross und Stanislav fast erreicht, als sich ein für tot gehaltener Stalker neben ihnen in die Höhe schraubte. Die AK 47 in seinen Händen ruckte hoch, doch er drückte nicht ab. Kim wirbelte instinktiv herum und zog sofort durch. Dumpf hackte das grobe Blei aus ihrem Lauf, überbrückte die kurze Distanz und riss dem überraschten Heckenschützen das halbe Gesicht weg.
    „Komm endlich rein, du seltendämlicher Idiot!" Radek bremste neben Rossab.
    Sobald der Motor im Leerlauf blubberte, nahm das gegnerische Feuer zu. Die Kugeln pfiffen dicht an ihnen vorbei, schienen aber eher Ross und dem Verletzten zu gelten als dem Wagen. Der Brite hatte sich den bewusstlosen Stanislav auf den Rücken gewuchtet und rannte auf die offene Limousine zu.
    Eine umherirrende Kugel schlug in die Schutzweste des Georgiers. Rosswurde von der Aufprallwucht nach vorne geschleudert und krachte auf den Kofferraum.
    Kim und

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