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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Monolith-Fraktion ist scharf auf Menschen mit euren Fähigkeiten. Deshalb hat sie diese Feuerkäfer über die ganze Zone verteilt, um telepathisch begabten Stalkern Zugang zu ihren Schutzanzügen zu verschaffen. Die haben uns nur über die Feuerkäfer beschützt, um euch anschließend in aller Ruhe zu kassieren. Weil das aber nicht so einfach lief, wie sie dachten, haben sie sich erst mal mit Kim begnügt. Sie ist schließlich viel besser in diesem Parapsycho-Uri-Geller-Scheiß als du. Das wissen die genauso gut wie wir beide. Dich schnappen sie halt, wenn wir wiederkommen. Denn wir kommen ja wieder, weil wir gar nicht anders können. Das wissen die ganz genau. Warum sollen sie da hinter uns herjagen? So denken die und nicht anders."
    David unterbrach ihn kein einziges Mal und schwieg auch, als der Major geendet hatte. Alexander fürchtete schon, dass der Junge vor Schock wie gelähmt sei, aber da lag er falsch. Vollkommen falsch.
    „Die täuschen sich", knurrte David plötzlich. „Nicht, was unsere Rückkehr angeht. Aber wenn sie glauben, dass sie uns noch einmal einen so heißen Empfang bereiten können."
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, kroch er auf seinen Rucksack zu, warf ihn über die Schulter und arbeitete sich durch das hohe Gras zum gegenüberliegenden Südhang vor. Alexander folgte in einigem Abstand und begnügte sich ebenfalls mit dem Inhalt des eigenen Rucksacks.
    Sie durften nicht mehr mitschleppen, als sie dauerhaft tragen konnten. An einem Ort wie der Zone gehörte Beweglichkeit zu den obersten Geboten.
    Am Südhang angekommen, vergrößerten sie ihren Abstand auf fünfzig Meter und liefen in gebückter Haltung bis zur Senke hinab, ohne von der Kugel eines Heckenschützen getroffen zu werden. Erleichtert umrundeten sie eine weitere Anhöhe und legten gut zwei Kilometer zurück, bevor sie eine umgestürzte Rotbuche in einem kleinen Waldhain sahen, die zu einer ersten Rast einlud. Den Rücken gegen die raue, an vielen Stellen weit auseinander geplatzte Rinde gelehnt, griffen sie nach ihren Feldflaschen und tranken sie zur Hälfte leer. Danach öffneten sie zwei Konserven, um sich weiter zu stärken.
    Je mehr sie aßen, desto schneller klangen die Nachwirkungen der Steinblut-Heilung ab. David verschlang eine letzte Pfirsichhälfte und trank den verbliebenen Saft so hastig hinterher, dass ihm ein gehöriger Teil davon aus den Mundwinkeln perlte. Anschließend schleuderte er die leere Dose mit einer wütenden Geste davon.
    „Was wollen die bloß von ihr?", rief er laut aus, denn Kims Schicksal ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. „Was stellen die nur gerade mit ihr an?"
    „Ihr wird schon nichts Schlimmes geschehen", versuchte ihn Alexander zu beruhigen. „Überleg doch mal, was die Truppe für einen Aufwand betrieben hat, um sie in die Hände zu bekommen. Ihr Talent ist denen viel zu wichtig, als dass sie ihr sinnlos Gewalt antun."
    „Tatsächlich?" David schnaufte verächtlich. „Wenn es dort allen PSI-Begabten so gut geht, sollte ich mich vielleicht freiwillig stellen. Dann bin ich wenigstens bei ihr."
    „Ich habe nicht behauptet, dass es für sie ein Urlaub sein wird", schwächte der Major seine Aussage ab.
    Sie waren beide frustriert und gereizt, doch sie nahmen sich ihre scharfen Worte nicht übel. Es tat einfach gut, den angestauten Groll herauszulassen. Beide besaßen genügend Erfahrung, um das zu wissen. Als Alexander seine Konservenbüchse ebenfalls davonwarf, sie aber so unglücklich gegen einen Birkenstamm prallte, dass sie ihm anschließend wieder vor die Füße rollte, mussten beide sogar ein wenig lachen.
    Danach spekulierten sie noch eine Weile über die Motive der Monolith-Fraktion und die Macht, die hinter ihnen stand. Bei dieser Gelegenheit hörte Alexander Marinin zum ersten Mal von der geheimnisvollen Stimme, die David gut eine Stunde zuvor vernommen hatte.
    Erstaunt fragte er: „Gibt es da etwa eine Verbündete, von der wir nichts wissen?"
    „Wenn ja, ist es eine, die sich nur sehr sporadisch meldet."
    „War es denn wirklich eine Frau, die du gehört hast?", bohrte Alexander weiter. „Oder eine kollektive Manifestation, die bloß mit einer weiblichen Stimme spricht? Ich meine ... vielleicht besitzt diese Noosphäre, die ihr mit den Feuerkäfern angezapft habt, ja eine Art eigenes Bewusstsein, das mit dem, was hier in der Zone geschieht, nicht einverstanden ist?"
    „Wer weiß?" David zuckte mit den Schultern. „Das kann niemand so genau sagen. Bisher gibt es keine

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