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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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sich nie ganz unterdrücken ließ, schätzte den zurückliegenden Zeitpunkt, an dem sich der Mann verwandelt hatte, auf etwa zwei Jahre. Der morsche Leib trug nämlich einen dieser sehr hochwertigen, aber äußerst preisgünstigen Anoraks, bei denen sich ein Reflektionsstreifen von der Kapuze bis zum Rückensaum zog. Diese Modelle waren ungefähr drei Monate lang der letzte Schrei gewesen, bis sich herumgesprochen hatte, dass der Streifen sowohl am Tag als auch in der Nacht eine hervorragende Ziellinie für Scharfschützen darstellte. Seitdem tauchten die Jacken nur noch mit abgerissenem oder übersprühtem Streifen auf.
    Zwei Jahre einer auf die primitivsten Instinkte reduzierten Existenz, in der der verrottende Leib elend vor sich hin vegetierte. Der Mann hätte David leidtun können, wenn er nicht gerade versuchte hätte, ihn zu töten.
    Seine Bewegungen verliefen zwar wie in Zeitlupe, trotzdem war die von ihm ausgehende Gefahr nicht zu unterschätzen. In seinem Körper tummelten sich nicht nur gefräßige Maden, sondern auch unzählige Krankheitserreger. Schon ein einziger durch ihn zugefügter Kratzer mochte tödliche Folgen haben.
    David ließ sich daher auch nicht auf ein Ringen ein. Als er sah, dass der Zombie nach seinen Armen greifen wollte, um der nächsten Beilattacke zuvorzukommen, deutete er den Hieb nur an und trat dem Zombie stattdessen das rechte Bein unter dem Körper weg.
    Ein lautes Krachen hallte von den Bäumen wider, bevor die wankende Gestalt ins nasse Laub stürzte.
    David setzte nur kurz mit dem stumpfen Beilende nach, denn der Angreifer war nicht allein. Zwei weitere Zombies folgten mit wenigen Schritten Abstand. Deshalb konnte er nicht riskieren, dass die Waffe im Schädel stecken blieb.
    Dem dumpfen Geräusch, das an eine auf dem Pflaster zerplatzende Kokosnuss erinnerte, folgte ein bogenförmiger Rückschwung, der direkt in der Schläfe des nächsten Angreifers endete. David zeigte keine Anzeichen von Furcht, Scham oder Zurückhaltung, als er wie der lebende Blitz zwischen die beiden schwankenden Toten fuhr und ihnen abwechselnd die Schädel einschlug. Selbst als sie zu Boden sanken, ließ er nicht von ihnen ab, sondern beendete seine Arbeit mit gewissenhafter Präzision.
    Dumpfe Treffer hallten durch den kleinen Hain, untermalt von einem lautem Splittern, das ab und zu durch feuchtes Schmatzen ergänzt wurde. Jedes Geräusch für sich genommen ließ niemanden erschaudern, aber im gemeinsamen Konzert gingen sie Alexander durch Mark und Bein.
    Doch es half nichts. Die Gehirne mussten vollständig zerstört werden, oder die Gefahr blieb bestehen. Das bewies der erste Zombie dieses unheiligen Trios vortrefflich, als er sich trotz Stirnwunde und zerschmettertem Hinterkopf erneut erhob und von hinten auf David zuwankte.
    Das war der Moment, in dem Alexander die Rotbuche überwand, um in das Geschehen einzugreifen. Der Zombie-Stalker mit dem Reflektorstreifen sah ihn zwar nahen, schaffte es aber nicht, rasch auf die veränderte Situation zu reagieren. Insofern bereitete es dem Major nur wenig Mühe, ihm den Kolben der Flinte hart vor die Brust zu stoßen und ihn so erneut ins Laub zu befördern.
    Der Gestank, der von dem menschenähnlichen Etwas ausging, war wirklich übelkeitserregend. Die Opfer der Zonenstrahlung aßen und verdauten noch, entsprechend entleerten sie sich auch, besaßen aber nicht mehr genügend Verstand, um sich in den entscheidenden Momenten ihrer Hose zu entledigen.
    Alexander zog rasch die Atemschutzmaske vors Gesicht, um sich vor gefährlichen Übertragungen zu schützen, bevor er die Pumpgun am Lauf durch die Luft schwang und das erste Mal zuschlug. Der Versuch des Zombies, erneut aufzustehen, wurde brutal zunichte gemacht. Trotzdem grunzte er angriffslustig und versuchte, sich erneut in die Höhe zu stemmen.
    Alexander schlug weiter zu. So lange, bis die Waffe nicht mehr als Flinte zu gebrauchen war, aber auch keine Gefahr mehr von diesem das Leben verspottenden Wesen ausging. Erschöpft ließ er den verbogenen Lauf aus seinen Händen gleiten und wandte sich zu David um, der sich ebenfalls aufrichtete.
    Die beiden Zombies zu seinen Füßen stellten keine Gefahr mehr dar, er selbst sah dagegen aus, als würde er für eine postmoderne Jack the Ripper-Inszenierung proben. Von dem besudelten Beil in seiner Hand rannen immer noch große, dunkle Tropfen herab. Der Schutzanzug war ebenfalls von oben bis unten gesprenkelt, doch das Schlimmste an diesem Anblick war der

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