Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Atem verschwendete. Sie wollte Dobrynin noch weiter beschimpfen, doch irgendetwas lähmte ihren Verstand. Die schwarze Substanz ― der Symbiont, wie ihn der Professor nannte ― würgte sie nicht nur, er griff auch auf mentaler Ebene zu.
    „Wehren Sie sich nicht", riet Dobrynin. „Denken Sie lieber an den Dienst, den Sie der Menschheit erweisen."
    „ Lügner!”, stieß sie hervor, denn sie glaubte keines seiner Worte.
    Ihr Versuch, nach vorne zu hechten, um ihm das Skalpell in den Oberschenkel zu rammen, schlug jedoch fehl. Kraftlos sackte sie zusammen. Die Klinge entglitt ihren schlaffen Händen.
    Die Welt um sie herum begann sich zu drehen. Wenn sie nicht alles täuschte, lief ein neues Beben durch Boden und Wände.
    Doch sie war sich nicht sicher. Sie verlor gerade das Bewusstsein.

8.
    WÄHREND DES BEBENS...
    ... IN DER ZONE
    Noch ehe sie der erste Stoß von den Füßen reißen konnte, sahen sie voller Unbehagen in den bleigrauen Himmel, in dem sich die Naturgewalten bereits ein wildes Schauspiel lieferten. Zuerst waren es nur einzelne Blitze gewesen, die über die kompakte Wolkenfront huschten. Dann, als es noch dunkler geworden war, kam ein starker Wind auf, der an den Bäumen rüttelte und ihnen Sand, Laub und kleine Äste entgegenschleuderte.
    Gagarin bellte laut, weil ihm das Wetter Furcht einflößte.
    „Was hat das alles zu bedeuten?", rief David, um das allgemeine Getöse zu übertönen.
    „Nichts Gutes", gab Igel wenig hilfreich zurück. Fügte dann aber hinzu: „Hoffentlich kündigt sich damit keine Ausweitung der Zone an."
    Am Himmelszelt häuften sich die Entladungen. Immer mehr Blitze zuckten herab und verästelten sich dabei so stark, das sie ein durchgehendes Geflecht bildeten. Die Männer mussten inzwischen ihre Arme vors Gesicht halten, weil der umherfliegende Sand zu stark in den Augen brannte. Eine Sekunde später spürten sie, wie der Boden unter ihren Sohlen zu beben begann.
    „ Wir müssen Deckung suchen! Und zwar sofort!” Der Major versuchte seine Augen zu beschirmen, um wenigsten ein Stück weit in die Ferne zu sehen. „Wenn die Zone instabil wird, bekommen wir es gleich ...", er stockte, „... genau damit zu tun!"
    Davids Blick folgte der Richtung, in die Marinins ausgestreckter Arm wies. Sofort schlug ihm eine heiße, von Sand und Pollen geschwängerte Bö entgegen. Es kam ihm so vor, als greife jemand mit einer glühenden Zange in seine Augen. Trotzdem sah er die zwei Meter hohe Welle aus umherwirbelndem Dreck, Gras und Kleinteilen, die sich ringförmig über die ganze Landschaft ausbreitete. Vom AKW ausgehend, lief sie bis zu den Rändern der Zone hinaus und vielleicht sogar noch weiter. Alles, was ihr dabei in den Weg kam, wurde niedergewalzt.
    Der ihnen zugewandte Teil befand sich noch tausend Meter entfernt, kam aber rasend schnell näher.
    David deutete auf ein altes Mercedes-Wrack, das inmitten hoher Gräser vor sich hin rostete. Marinin hielt das aber nicht für sicher genug ― und Igel pflichtete ihm bei. Also versuchten sie den Schutz einer großen Eiche zu erreichen, die sehr weit links von ihnen stand.
    Sie rannten so schnell sie konnten, mit fest verzurrten Kapuzen, den Blick auf den Boden gerichtet. Der Hund folgte ihnen, die ganze Zeit dicht an ihrer Seite. Umherfliegende Körner prasselten immer stärker auf ihre Jacken und stachen in ihre Gesichter. Schon nach der Hälfte des Weges wurde klar, dass sie es nicht schaffen würden. Doch zur Umkehr war es zu spät.
    Nun konnten sie sich nur noch auf den Boden werfen und das Beste hoffen. Schlechter hätten sie es kaum treffen können. Glücklich war der, der in solch einem Moment hinter einer Mauer hockte oder Schutz in einer Ruine fand.
    Davids Herz begann vor Aufregung zu rasen.
    Sie hofften noch immer auf eine natürliche Senke, um sich darin festzukrallen. Dabei drohten sie den Punkt zu verpassen, an dem sie überhaupt noch Deckung suchen konnten. Das harte Rütteln, das sie ins Stolpern brachte, enthob sie der Entscheidung, wann sie sich hinwerfen sollten. Sie stürzten gemeinsam ins Gras, weil der Grund unter ihren Füßen regelrecht Wellen zu schlagen schien.
    Gagarin war so verängstigt, dass er bei ihnen blieb und sich ganz dicht an David schmiegte. Rasch legte dieser den Arm um den Hund, um ihn vor dem Schlimmsten zu schützen.
    Fauchend raste die Druckwelle heran. Doch kurz bevor sie erfasst und emporgeschleudert werden konnten, kam es David auf einmal so vor, als ob er alles nur noch durch Watte

Weitere Kostenlose Bücher