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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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intelligenzloses, hochgradig angriffslustiges und blutgieriges Ungetüm.
    Ich umfasste den schweißnassen Griff des Messers noch fester. Wenn er mich attackierte, wollte ich versuchen, mit der Klingen-spitze das Auge zu treffen — obwohl das eigentlich hoffnungslos war. Das Messer würde wahrscheinlich an der Stirn des Monsters oder seinem Schädel, der hart wie Schildkrötenpanzer war, zerbrechen.
    Plötzlich senkte das Monster den Kopf und widmete seine Aufmerksamkeit erneut dem in seinen Fängen zappelnden Hund. Durch die Öffnung in der Schläfe sah ich die pulsierende, rosafarbene Hirnrinde. Diese Öffnung diente dem Blutsauger als Ohr.
    Das war doch die perfekte Stelle, um mein Messer hineinzurammen!
    Allerdings würde ich die Chance dazu wohl kaum bekommen. Einen gewissen Selbsterhaltungstrieb besaßen diese Kreaturen, auch wenn sie normalerweise blind nach vorne preschten, selbst in den Kugelhagel einer automatischen Waffe.
    Ich machte noch einen kleinen Schritt, ohne meine Augen von dem frühstückenden Monster zu lassen.
    Schönen Dank auch, Blinder Hund, es scheint so, als hättest du mir zum zweiten Mal das Leben gerettet.
    Solange der Blutsauger sein grausiges Mahl hielt, war seine volle Aufmerksamkeit auf seine Nahrung gerichtet. Und solange ein Blutsauger fraß, konnte man sich ganz dicht an ihn heranschleichen und ihn aus der kurzen Entfernung erschießen, am besten mit zwei Waffen auf einmal.
    Doch ich hatte leider nichts, womit ich hätte feuern können.
    Ich machte noch einen Schritt — und in der unsicheren Stille ertönte das laute Geräusch einer leeren Konservendose, auf die ich mit meinem Absatz getreten war.
    Mist, verdammter!
    Der Blutsauger schnellte wie von einer Sprungfeder katapultiert in die Höhe. Er richtete sich zu seinen vollen zwei Metern auf und drehte sich zu mir um.
    Er erinnerte mit seinen unglaublich breiten Handgelenken und hässlichen braunen Muskelsträngen an einen nackten Alten. Unter der faltigen Stirn und den dicken Augenwülsten funkelten aufmerksame schwarze Augen in ihren Höhlen. Die Ähnlichkeit mit dem Alten verstärkte sich dank der vier grässlichen Fühler, die um den Saugmund wuchsen, sich langsam bewegten und bis zur Brust hin-abhingen wie ein Ziegenbart.
    Ich stolperte so lange rückwärts, bis ich die abgefallene riesige Schaufel mit dem Steißbein berührte. Langsam, und immer noch, ohne die Augen von dem aufmerksamen und regungslosen Blutsauger zu lösen, befühlte ich das Metallteil, hob es mit Mühe an und schob mich darunter.
    Der Blutsauger beobachtete mich höchst interessiert.
    Ich ging in die Knie und legte mich dann hin, kauerte mich zusammen, zog die Knie bis zum Kinn und ließ das schwere Ding über mir herunter. Das Messer steckte ich in die mechanische Vorrichtung, die die Schaufel dazu brachte, sich zu bewegen, wenn vom Bagger der Befehl kam, und schlug ein paar Mal gegen den Schaft, damit die Klinge so fest wie möglich im Scharnier stecken blieb.
    Danach stellte ich meine Aktivitäten erst einmal ein und wartete ab, was der Blutsauger nun vorhatte. Ich sah nicht, was „draußen" geschah, konnte mir jedoch anhand der Geräusche einiges ausmalen.
    Der Blutsauger schnaufte konzentriert und näherte sich meinem Versteck ohne Eile. Er beeilte sich wohl deshalb nicht, weil es für ihn so aussah, als hätte ich mich selbst eingesperrt. Deutlich spürte ich seine Anwesenheit hinter der Schaufelwand — eine monströse lebende Masse, kaum einen halben Meter von mir entfernt.
    Ich hörte zweifelsfrei seinen Atem — furchtbar und abscheulich; das Geräusch erinnerte mich an einen bis zum Anschlag aufgedrehten Wasserhahn, nachdem die Hauptleitung im Haus geschlossen worden war und nur stotternde Luft kam.
    Ich hörte sogar seinen Herzschlag — hohl, schnell, viel zu laut —, das kranke Pochen eines unmenschlichen Organs gegen den Brustkorb. Dieses Herz war ein unförmiger sehniger Klumpen Fleisch, entstellt von den zahlreichen geplanten und spontanen Mutationen.
    Und ich hörte ein geradezu nervzerfetzendes Geräusch, das von seinen Fühlern ausging, die über das Metall scharrten.
    Der Blutsauger versuchte den Boden der Schaufel anzuheben, aber das Messer verhinderte dies, indem es das Scharnier nachhaltig blockierte. Daraufhin rüttelte das Monster so heftig an der Schaufel,dass ich davon ausgehen musste, die Klinge jeden Moment herausbrechen zu sehen.
    Der Blutsauger rüttelte noch einige Male, um die Stabilität meiner Zuflucht — und meiner

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