S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten
Regal mit ein paar Flaschen darauf Bar nennen konnte. Er hatte sechs Finger. „Mitja, Bruder, schenk dem Genossen Wodka ein. Zecke hat es angeordnet."
Ich stand nicht auf. Der Barkeeper namens Mitja musste somit, um die Anweisung von Kowrigin zu erfüllen, seinen Hintern bewegen und mir das Glas persönlich bringen. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte er mir den Inhalt wohl lieber sonst wohin geschüttet, aber jetzt musste er sich dem Ranghöheren beugen. Die Hierarchie bei den Dunklen war ziemlich streng, und diejenigen, die später mutierten,mussten sich den Älteren unterordnen. Wenn die Ältesten dann getötet wurden oder infolge der Strahlung starben, ließen wiederum die Nachfolger ihr Temperament an den jetzt Jüngeren aus.
Es war noch nicht lange her, als Zecke selbst hinter der Theke der Stalker-Bar gestanden hatte. Ich konnte mich noch gut daran erinnern.
„Das ist umsonst, Hemul", erklärte Kowrigin und klopfte mir auf die Schulter. „Frieden?"
Mit einer plötzlichen Bewegung stieß ich seine Hand von meiner Schulter.
„Ich will mit Zecke sprechen.”
„Er ist beschäftigt."
„Ist mir egal."
„Beruhige dich." Kowrigin fing offensichtlich an, die Geduld zu verlieren. "Zecke erklärt dir alles, aber später."
„Missgeburten seid ihr!"
Im Gesicht des Dunklen zuckte nicht ein einziger Muskel. „Entspann dich, Hemul", sagte er ruhig und sah über meinen Kopf hinweg. „Morgen kannst du mit Zecke sprechen. Die Übernachtung geht auch auf uns."
In der Tür erschienen Mahmud und Kosmonaut. Kowrigin wechselte mit ihnen stumme, unverständliche Zeichen, zeigte auf mich, schulterte das Gewehr und verschwand im Personalraum. Kosmonaut lehnte sich an die Wand neben der Tür und schaute desinteressiert in meine Richtung. Mahmud stellte sich neben die Treppe, die nach oben führte.
Ich starrte nachdenklich den Wodka an. Dann trank ich ihn in kleinen Schlucken aus, wie es mir beigebracht worden war, stellte das Glas ab und aß das Schwarzbrot mit Hering auf, das die Touristen übrig gelassen hatten. Ich sah mich im Raum um und stellte fest, dass weder der Grieche noch seine Gruppe oder der Typ mit dem blauen Auge noch da waren.
Na gut.
Ich stand auf und ging zu der Tür, die in den Personalraum führte. Kosmonaut verstellte mir den Weg.
„Du kannst hier nicht rein, Hemul."
Ohne Vorwarnung rammte ich ihm mein Knie in den Unterleib. Kosmonaut, der alles von mir erwartet hatte, nur keine solche Gemeinheit, konnte den Schlag nicht abwehren, klappte zusammen und rang nach Luft.
Ich versuchte die Tür zu öffnen, aber Mahmud und Kowrigin, der die Treppe herunterkam, verstellten mir den Weg. Sie konnten ihre Waffen nicht benutzen, weil ich Kosmonaut, der vor Schmerz nicht klar denken konnte, als lebenden Schutzschild zweckentfremdete.
Die Türsteher versuchten mich an den Händen zu packen, aber ich war schneller. Mahmud schlug mehrmals daneben, und sein Tempo ließ nach. Ich tauchte unter Barbar hindurch und stellte mich gemeinsam mit meiner Geisel in die Tür. Der lange und düstere Gang dahinter stank nach rohem Schinken und vergorener Buttermilch.
Im Speisesaal war es düster. Im Gang, der zu den Personalräumen führte, gab es noch weniger Licht. Ich schleifte den schnarchenden Kosmonauten hinter mir her und lief den Gang rückwärts in die Katakomben, bis ich an einer Ecke erneut eingeholt wurde.
Ich warf Kosmonaut gegen die Verfolger und versuchte auf diese Weise, etwas Zeit zu gewinnen, aber die Türsteher verstanden ihr Geschäft. Eine Sekunde später kniete ich mit auf dem Rücken verschränkten Armen zu Mahmuds Füßen. Mahmud war ein ehemaliger Gefängniswärter, der bei passender Gelegenheit gerne seinen Spezialgriff vorführte: eine Hand auf die Stirn, zwei Finger in die Augen und den Kopf des Gegners nach hinten gerissen. Sogar der coolste Kämpfer hörte, so in die Mangel genommen, auf, sich zu wehren, vor allem,wenn auch noch sein Arm auf dem Rücken festgehalten wurde.
Wenn der Gegner sich dennoch weiter wehrte, verstärkte man den Druck auf die Augen. Anschließend geleitete Mahmud den hilflosen und wüst fluchenden Gegner höflich zur Tür.
Am Ende des Gangs ging quietschend eine giftgrüne, aber ansonsten schlichte Holztür auf. Wenn man an so einer Tür vorbeiging, glaubte man nicht, dass sich dahinter etwas anderes befinden könnte als ein Abstellraum oder die Toilette für Barmitarbeiter.
„Es reicht, lasst ihn in Ruhe", sagte Zecke, der in den Gang herausschaute. „Rein
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