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S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 04 - Zone der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Kunden. Ich gehe natürlich mit ihnen."
    „Sei kein Narr, Hemul!", schnappte Zecke. „Du bescheuerter Idiot! Verschwinde von hier, verdammt noch mal!"
    „Hör mal, Zecke", sagte ich, „die Pilze, die du dem Doktor vorgestern geschickt hast, waren Mist. Du sollst ihm richtige schicken, sonst wird er wütend. Er verflucht dich, sagt er."
    Ich stützte mich am Tisch ab und zwinkerte ihm zu. Mit meinem ganzen Äußeren demonstrierte ich, dass ich nicht vorhatte, sein Büro in den nächsten Wochen wieder zu verlassen.
    Der Anführer der Dunklen schüttelte entrüstet den Kopf.
    „Danke für die Information, Bruder", sagte er respektvoll. Nach einer Schweigepause fügte er hinzu: „Gut, du sollst deine Große Folter haben. Bete zu deinem bescheuerten Dima Schuchow, du sturer Bock."
    „Ich bete schon, mach dir keine Sorgen." Ich stand auf. „Übrigens bezüglich der Anordnung der Herren ... die hat nicht zufällig der Typ mit dem Fuchsgesicht überbracht, der mit dem Griechen an einem Tisch saß?"
    „Welcher Typ?”, mimte Zecke den Überraschten.
    „Gut. Los, führe uns, du Missgeburt."
    Nein, ich kapier trotzdem nichts. Dieser Unbekannte, weder Stalker noch Soldat, der in der Schti-Bar gehörig eins auf die Fresse bekommen hat, soll den Dunklen im Namen der mythischen Herren der Zone, die übrigens nur von den Dunklen je gesehen wurden,Nachrichten überbringen? Ist doch lächerlich! Eher glaube ich, dass sich der Semezkij uns mal zeigt.
    „Kosmonaut!", bellte Zecke. Hier war alles einfacher, nicht so wie bei Bubna: keine Sprecheinrichtungen, keine automatischen Türen, keine Handys.
    Naturkinder eben.
    Kosmonaut lugte hinter der Tür hervor, und Zecke befahl: „Bring ihn zu den anderen. Dann alle zu Stronglaw."
    Kosmonaut starrte Zecke an, als hätte er ihm befohlen, zum besagten Semezkij zu gehen und ihm die Hand zu schütteln.
    „Aber Boss!", sagte er wieder. „Hemul ist doch fast einer von uns!"
    „Ich weiß", unterbrach ihn Zecke und drehte sich weg. „Bist du immer noch hier, du Sohn eines Blinden Hundes?!"
    Kosmonaut starrte mich an. Er tat einem leid, es sah aus, als würde er gleich zu heulen anfangen.
    „Hemul", sagte er schleppend. „Wie kannst du nur?"
    „Los jetzt!", brüllte Zecke.
    Der bis in die Haarspitzen erschütterte Kosmonaut führte mich schnell auf den Gang.

12.
    DIE ROSTOK-FABRIK
    In der Zone war es heiß und grün, einfach herrlich. Die Sonne brannte vom Himmel und schimmerte im nassen Gras. Es war schwer vorstellbar, dass diese lebensfrohe Landschaft in einiger Entfernung absolut lebensbedrohlich werden sollte. Am liebsten hätte ich meine Jacke ausgezogen und sie über die Schulter geworfen. Aber die Handschellen, die meine Gelenke umschlossen, hinderten mich daran.
    „Du bist ein Dummkopf, Hemul", sagte Kosmonaut hinter mir zum hundertsten Mal.
    „Lass mich in Ruhe, Idiot. Du nervst langsam", blaffte ich zurück. „Ein richtiger Dummkopf."
    Kosmonaut schnaufte. Offenbar war er der Einzige hier, der trotz meines hinterhältigen Schlages noch Mitleid mit mir hatte. Sotowij, der an der Spitze marschierte, war mürrisch und schweigsam. Kowrigin, in der Mitte unseres Zugs, schrie ab und zu meine Touristen an, nicht vom Weg abzukommen — weil das tödlich enden würde.
    Womit er gewiss nicht übertrieb.
    Der Weg schlang sich zwischen lehmigen Anhöhen und hohen Müllbergen hindurch, aus denen verrostete Rohre und Überreste von Fabrikanlagen ragten.
    Und endlich kamen wir vor den Toren der Rostok-Fabrik an. Genauer gesagt, vor einem der vielen Gebäude der riesigen Fabrik, die seit Jahren stilllag.
    Sotowij lehnte sich an eines der riesigen, doppelt mannshohen Metalltore, presste das Ohr dagegen und hörte einige Zeit angestrengt zu,was dahinter vorging. Offenbar hörte er nichts Verdächtiges, und so öffnete er einen verrosteten Steuerkasten und drückte einen Knopf.
    Irgendwo im Boden schepperte eine Kette. Die Torflügel erzitterten und setzten sich mit schrillem Quietschen in Bewegung. Als der Spalt so groß war, dass ein Erwachsener hindurch passte, stoppten Kowrigin und Sotowij die Torbewegung, nahmen Sam die Handschellen ab und stießen ihn durch die Lücke zur anderen Seite. Ebenso verfuhren sie mit jedem meiner Touristen — und abschließend auch mit mir.
    Kaum war ich auf der anderen Seite, quietschten die Tore erneut hinter meinem Rücken und trennten uns nachhaltig von den Dunklen Stalkern.
    „Ich komme zurück, meine Ausrüstung holen", sagte ich in den enger

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