Star Force (German Edition)
KALAN IV stand unmittelbar bevor...
Paris, 7.März 2318, Territorialbezirk Frankreich,
Büro des Präsidenten der Terranischen Föderation
"Wann ist die Raumgarde bereit für einen neuen Vorstoß in das KALAN-System?" wollte Präsident Joran Alba von der Oberbefehlshaberin der terranischen Raumstreitkräfte wissen.
"In vier Tagen werden wir es gemeinsam mit der 1.balkarischen Flotte noch einmal versuchen", erklärte Lordadmiralin Mandara, "Dann werden wir die Rodaler und ihre lomoghenischen Lakaien wieder aus dem KALAN-System vertreiben."
"Können sich die Balkarer und unsere überlebenden Einheiten dort noch so lange halten?" wollte der Präsident wissen, "Schließlich sind sie bereits seit sechs Tagen völlig auf sich allein gestellt."
"Das kann ich Ihnen nicht sagen", antwortete die Lordadmiralin leise, "Ich weiß nicht einmal, ob sie überhaupt noch leben."
KALAN-System, 2.März 2318 (1.Tag der Belagerung):
Fast genau 12 Stunden nach der Niederlage der terranischen Flotte gegen die rodalischen Raumstreitkräfte begann der Angriff der lomoghenischen Verbände auf KALAN IV und seinen 3.Mond.
Die weitaus größere Flotte der mit den Lomoghenern verbündeten Rodaler hielt sich indessen im äußeren Bereich des KALAN-Systems auf, ohne sich an dem Angriff zu beteiligen, da man mit einem erneuten Eingreifen der terranischen Raumgarde rechnete.
Während 14 schwere Kreuzer den balkarischen Militärstützpunkt auf dem 3.Mond mit ihren Fernwaffen unter Beschuss nahmen, attackierten 48 Zerstörer das balkarische Schlachtschiff VICTORY und seine sechs Begleitzerstörer, die noch immer KALAN IV auf einer niedrigen Umlaufbahn umkreisten.
Admiral de Mercantes hatte mit diesen wenigen Schiffen so gut wie keine Chance.
Es gelang den Balkarern zwar, neun lomoghenische Zerstörer zu vernichten, doch dann hörte das Verteidigungsgeschwader auf zu existieren.
Admiral de Mercantes fand seinen ersehnten Heldentod, als die VICTORY von einem turmdicken Ionenstrahl wie von einem Speer durchbohrt wurde und er ohne Raumanzug in das Vakuum des Weltraumes geschleudert wurde ...
Die Abwehrbatterien des Stützpunktes auf dem 3.Mond konnten dem feindlichen Beschuss fast acht Stunden lang standhalten, dann durchbrachen mehrere Lenkraketen das Abwehrfeuer. Ihre nuklearen Sprengköpfe detonierten direkt über dem Stützpunkt und ließen dessen Energieschirm flackernd zusammenbrechen. Danach dauerte es nur wenige Minuten, bis die Abwehrgeschütze von Ionenstrahlen und Positronengeschossen zerstört wurden und der Stützpunkt so gut wie wehrlos war.
Jetzt konnten die Lomoghener ihre Landetruppen absetzen, die in den Stützpunkt eindrangen, der nur noch von einer Wachkompanie verteidigt wurde. Der größte Teil der Besatzung war bereits evakuiert worden und befand sich jetzt auf KALAN IV, um dort die Zentralstadt Kalan-City zu verteidigen.
Hauptmann Brantonas und seine Kompanie konnten zwar das Eindringen der Lomoghener in den Stützpunkt nicht verhindern, aber sie machten es den Angreifern dennoch nicht leicht und kämpften erbittert um jeden Quadratmeter im Innern des riesigen Komplexes.
Überall im Stützpunkt hallten die Alarmsirenen, bleiche Gesichter hinter Helmvisieren blickten aus offenen Schotten und versuchten ihre Gegner zu erkennen, Schreie hallten durch die Korridore. Gedämpft von zahlreichen starken Stahlwänden und Felsmauern dröhnte der Lärm eines Gefechts, das von Sekunde zu Sekunde an Heftigkeit zunahm.
Direkt vor Brantonas Augen verglühte ein Soldat seiner Einheit unter dem Beschuss dreier Strahlwaffen. Er feuerte mit seinem schweren Plasmawerfer auf einen der Angreifer und sah gleichzeitig, wie durch die Außenzugänge ganze Scharen von Feinden in schweren Kampfanzügen quollen, die sich sofort in das Kampfgetümmel stürzten. Rings um ihn herum vergingen seine Kameraden im Strahlengewitter der Angreifer, von denen immer mehr in den Stützpunkt eindrangen. Ihre zahlenmäßige Überlegenheit und die kompromisslose Wucht ihres Vordringens erdrückten die balkarische Wachkompanie, drängten sie immer weiter zurück und dezimierten sie nachhaltig. Ihr Energiefeuer brachte Stahl und Felsgestein zum Glühen, wütete entsetzlich unter den Verteidigern und ließ einen letzten verzweifelten Gegenangriff nach wenigen Metern Bodengewinn zusammenbrechen.
Der balkarische Militärstützpunkt auf dem 3.Mond von KALAN IV war verloren...
Oberst Iljuschin wusste nur zu genau, dass er nichts gegen die Invasionsflotten der
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