Star Trek - Classic - TOS - Notruf aus dem All

erforderlich. Eine Spezies, die sich nicht oder zu langsam weiterentwickelt, muss letztlich sterben."
    Der alte Patriarch nickte. „Vielleicht habt Ihr damit Recht, aber wir kamen nach Neolithia, um zu unserer alten Art, unserer natürlichen Art zurückzukehren. Und bis die Angreifer kamen, waren wir auch glücklich mit dem, was wir hatten. Angenommen, Ihr seid wirklich hergekommen, um uns zu helfen, dann lehnen wir Eure Hilfe ab. Wir wollen nur in Ruhe gelassen werden."
    „Sieht es überall auf diesem Planeten gleich aus?", fragte Spock. „Keine Industrie, keine modernen Fertigungsmethoden, keine Wissenschaften und keine Schulen?"
    „Es ist überall so." Der oberste Patriarch runzelte die Stirn. „Unsere Vorfahren kamen alle in dem einen Schiff nach Neolithia, das sie hier absetzte, um dann zurückzukehren. Wir alle sind gegen das, was Ihr als modernes Leben bezeichnet."
    „Faszinierend", erwiderte Spock und hob eine Augenbraue.
    Der Patriarch atmete tief durch, dann sprach er weiter, doch es schien, dass in seiner Stimme eine Spur von Widerwillen zu hören war. „Wir haben uns hierher geflüchtet, und durch den Verräter Grang habt Ihr uns gefunden. Wir können Euch nicht gestatten, uns wieder zu verlassen und möglicherweise zu verraten. Darum müssen wir Euch zum leisen Tod verurteilen. Muel!"
    „Chekov, Sulu, Spock! Achtung!", sagte Kirk.
    Im nächsten Augenblick war die riesige Halle voller Bogenschützen, Hunderte von Bogenschützen, die alle bereit waren, ihre Pfeile abzuschießen. Die Gruppe hatte schlichtweg keine Chance, da die Schützen Schulter an Schulter auf Felsvorsprüngen und in Nischen standen. So wie es aussah, hatte das Team von der Enterprise nur noch Sekunden zu leben.
    Captain Kirk blickte sich auf der Suche nach einem Fluchtweg um, aber er fand nichts dergleichen, da auch der Gang, durch den sie gekommen waren, von Bogenschützen blockiert wurde.
    „Irgendeine Idee?", fragte Kirk in die Runde. Sulu reagierte mit einem bitteren Lachen. Grang hatte seine Augen geschlossen, sein Gesicht war - was man trotz seiner Kriegsbemalung sehen konnte - bleich geworden.
    Mit einem leicht überraschten Tonfall erwiderte Spock: „Eine Idee für was, Cap-tain?"
    Kirk sah ihn an. „Wir sind zum Tode verurteilt, Mr. Spock. Jeden Augenblick werden die Bogenschützen den Befehl erhalten, uns umzubringen. Und eine Fluchtmöglichkeit kann ich nicht erkennen!"
    Mr. Spock hob einen Augenbraue. „Bogenschützen, Captain?"

AUF NACH MYTHRA
    Captain James T. Kirk blickte seinen Ersten Offizier ratlos an, dann machte er eine ausholende Bewegung. „Ja, Bogenschützen, Spock. Sie werden uns jeden Moment töten!"
    „Faszinierend", sagte Spock. Dann fügte er hinzu: „Das erklärt, warum sie es den leisen Tod nennen."
    Der Vulkanier wandte seinen Blick dem bösartigen Muel zu. „Ich sollte mich vielleicht bei Ihnen entschuldigen, ich habe Ihre Fähigkeiten unterschätzt. Aber Ihr Verstand ist der eines Erdbewohners. Anders als bei meinen Begleitern ist mein Vater ein Vulkanier, daher verfüge ich über eine abweichende mentale Struktur."
    Muel riss die Augen auf, dann wollte er schreien. Der Vulkanier war jedoch deutlich schneller als der alte Zauberdoktor. Er riss den Phaser hoch und feuerte auf Muel, der betäubt zu Boden fiel.
    Im gleichen Moment verschwanden die Bogenschützen. Die Erdlinge waren genauso sprachlos wie Grang.
    „Eine höchst faszinierende ESP-Demonstration, Captain", erklärte Spock mehr beiläufig. „Massenhypnose in einem Ausmaß, das ich bislang noch nicht erleben durfte. Ich zweifle nicht daran, dass Muel Sie alle hätte töten können, indem er Sie lediglich hätte denken lassen, dass Sie von einem Bogenschützen getroffen wurden."
    „.Erleben durfte?", wiederholte Chekov fassungslos. „So kann man das auch sehen. Ich hoffe bloß, dass ich so schnell nicht wieder ein solches ESP-Erlebnis habe."
    Kirk sah sich um: „Der Rat! Was ist mit ihm geschehen?" Sie bemerkten, dass es den Stammesältesten während der Aufregung gelungen war, sich an einen unbekannten Ort zurückzuziehen, damit sich ihr Zauberdoktor um die Hinrichtung kümmern konnte.
    „Hier lang! Schnell!", rief Grang den anderen zu. „Die Krieger werden uns bald erreicht haben."
    Kirk sah ihn an. „Ich nehme an, du meinst damit die richtigen Krieger. Also gut, Grang, unser Leben liegt in deinen Händen. Weise uns den Weg."
    Sofort lief Grang zu einem kleinen Korridor, den keiner von ihnen bislang bemerkt hatte. Die