Star Trek - Classic - TOS - Notruf aus dem All
überstanden, da kann ich die Crew nicht der Gefahr eines Angriffs aussetzen, Pille."
„Na gut, Jim. Aber du wirst in meinen Berichten sehen können, dass sich in der Krankenstation sechs Besatzungsmitglieder befinden, die wegen erster Anzeichen von Weltraumphobie behandelt werden müssen. Ich rechne mit den ersten schweren Fällen, wenn du dieses Schiff immer tiefer ins All schickst."
„Danke, Pille", erwiderte Kirk lediglich.
Der Chefingenieur sah ihn an. „Beunruhigt Sie etwas, Captain?", fragte er. „Mehr als üblich, meine ich."
Kirk nickte zustimmend. „Ja, Scotty, alter Freund. Ich glaube manchmal, dass Starfleet Command einem Captain erlauben sollte, die Oberste Direktive etwas flexibler auszulegen."
Steuermann Sulu kam auf die Brücke und begab sich zu seiner Station. „Ich übernehme."
Lieutenant Akrumba nickte, stand auf und sagte: „Kurs liegt fest, Geschwindigkeit Warp zwei." Sulu wiederholte seine Angaben.
Akrumba stand auf, froh darüber, dass er abgelöst wurde, und fragte den Steuermann: „Na, Sulu, hast du auf Neolithia wenigstens ein paar exotische Tiere für deine Sammlung gefunden?"
„So würde ich das nicht formulieren." Lieutenant Uhura blickte von ihrem Platz ein wenig überrascht zu Sulu: „Was soll denn das bedeuten? Haben wir nun ein exotisches Tierchen von Neolithia oder nicht?" Sulu rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her, sein Gesicht verriet, dass er alles andere als glücklich über diese präzise Frage war.
In dem Moment kam Spock auf die Brücke und bezog neben Captain Kirks Sessel Stellung. Kirk blickte ihn einen Moment lang an, dann fragte er: „Probleme, Mr. Spock?"
„Ja, Captain, wir haben einen blinden Passagier an Bord."
„Einen was?"
Sulu räusperte sich und lenkte damit sofort Kirks Aufmerksamkeit auf sich. „Sie wissen nicht zufällig irgend etwas darüber, Mr. Sulu?"
„Na ja, eher nicht, Sir."
„Sie scheinen heute meinen Fragen irgendwie auszuweichen, Mr. Sulu", sagte Kirk. „Wie haben Sie das eben gemeint, dass Sie das ,so nicht formulieren würden'?"
„Weil es sich nicht um ein Tier handelt", antwortete Sulu völlig ernst. „Außerdem habe ich ihn nicht an Bord gebracht. Ich war so überrascht wie jeder andere auch."
„Und wer ist Jeder andere'?"
„Ich würde sagen. Fähnrich Chekov, Sir."
James Kirk blickte wieder zu Mr. Spock. „Je mehr hier geredet wird, um so weniger scheine ich zu verstehen. Wo haben Sie diesen blinden Passagier gefunden?"
„Im Probencontainer, den wir mit nach Neolithia genommen hatten, Captain", erklärte Spock. „Wie Sie sich sicher erinnern werden, haben wir ihn auf der Lichtung zurückgelassen. Nachdem wir auf das Schiff zurückgekehrt waren, ließ ich ihn vom Transporteroffizier an Bord beamen. Mr. Sulu und Mr. Chekov sollten ihn zurück in den Frachtraum bringen."
„So, so", sagte der Captain, während sein Blick zurück zum Steuermann wanderte. „Und, Mr. Sulu?"
„Ja, Sir, wir haben Mr. Spocks Befehl ausgeführt."
„Und? Haben Sie ihn geöffnet?"
„Nein, Sir, jedenfalls nicht sofort."
„Hm", machte Kirk. „Als Sie beide den Probencontainer zurückbrachten, da ist er Ihnen nicht schwerer als üblich vorgekommen?"
„Nun ja, Sir, jetzt, wo Sie das sagen, eigentlich ja. Genau genommen habe ich mich vor vielleicht einer Viertelstunde mit Mr. Chekov genau darüber unterhalten. Aber da waren wir schon auf dem Weg, außerdem musste ich meinen Dienst antreten."
„Und.?"
„Er hat gesagt, dass er sich darum kümmern und das Ergebnis Mr. Spock mitteilen wird."
Allmählich begann Kirk, seine Geduld zu verlieren: „Mr. Sulu, wer ist unser blinder Passagier?"
Wieder räusperte sich der Steuermann. „Offenbar ist es Grang, Sir."
„Warum frage ich überhaupt?", sagte der Captain in die Runde. „Kursumkehr, zurück nach Neolithia."
„Aye, aye, Sir."
Aus dem Hintergrund meldete Dr. McCoy im gleichen Moment seinen Protest an: „Soll das heißen, dass diese Mission noch länger dauern wird, nur damit wir zu einem Planeten zurückkehren, von dem wir bereits wissen, dass er der falsche ist?"
Kirk ignorierte die Frage.
„Captain", bemerkte schließlich Spock nachdenklich. „Wenn wir die Rückkehr unseres jungen Wilden so lange verschieben, bis wir die Frage nach dem Notruf und das Problem dieser Angreifer gelöst haben, schützen wir ihn vor möglichen Vergeltungsakten seiner eigenen Leute. Tatsächlich könnte er sogar so etwas wie ein Held werden, was eine angemessene Wiedergutmachung
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