Star Trek – Deep space Nine
sich der Haupteingang der Krankenstation öffnete und jemand mit nasaler Stimme seine Unzufriedenheit äußerte: »Wo ist sie?«
Alle drei Doktoren drehten sich um. Quark stand auf der Schwelle und wirkte aufgebracht. »Ich sehe Sie drei hier plappernd herumstehen, von daher kann sie nicht mehr im OP sein«, fuhr er fort und kam näher. Die Tür schloss sich hinter ihm. »Also: Wo ist sie?«
Bashir wusste, wen er meinte. »Zurück auf Station.«
Quark bewegte sich in die entsprechende Richtung, zögerte jedoch, als er begriff, dass ihn die Ärzte nach wie vor anstarrten. »Darf ich?«, fragte er, hörbar irritiert von ihrer Protokollversessenheit.
Bashir deutete zum Stationseingang. »Ich habe Ihnen bereits einen Stuhl bereitgestellt.«
Das verbesserte Quarks Laune geringfügig. »Danke«, sagte er und ging schnurstracks in den angrenzenden Raum.
Bashir wusste wenig von Quarks und Ros besonderer Freundschaft, hatte aber bemerkt, wie ungewöhnlich nah sie einander standen. Ungewöhnlich vor allem, weil Ro zu den Gesetzeshütern der Station zählte. Da er aber fürchtete, die eigenartige Liaison durch Nachfragen nur zu stören, nahm er sie einfach hin. Bislang schien dies ohnehin für alle Beteiligten die beste Taktik zu sein.
Kaum wandte Bashir seine Aufmerksamkeit wieder dem Monitor zu, fuhr Tarses in seinem Referat fort. »Nun denn«, sagte er. »Wie Sie hier sehen, hat dieser postganglionische Nerv …«
»Das ist eine präganglionische Faser«, unterbrach Bashir ihn.
Tarses sah genauer hin. »Sind Sie sicher?«
»Oh, absolut.« Bashir winkte ab. »Aber fahren Sie ruhig fort.«
Die unerwartete Kritik hatte Tarses’ Gedankengang merklich unterbrochen. Er brauchte einige Sekunden, bis sein Gestammel wieder kohärent wurde. Und gerade als er sich gefasst hatte, zirpte ein Kommunikator.
»Nog an Dr. Bashir.«
»Sprechen Sie, Nog.«
»Sir, ich habe in Taran’atars Komm-Logbüchern etwas entdeckt, auf das Sie meiner Einschätzung nach einen Blick werfen sollten.«
»Nämlich was?«
»Ich bin mir nicht ganz sicher, Sir«
, erwiderte Nog.
»Sagen wir mal so: Ich wäre sehr an einer zweiten Meinung interessiert.«
Bashir fragte sich, warum sich Nog keinen Rat bei einem Ingenieur einholte. Aber er vertraute darauf, dass der junge Chefingenieur wusste, was er tat. »Ich bin unterwegs. Bashir Ende.« Dann wandte er sich Aylam und Tarses zu. »Entschuldigung. Ich hoffe, Sie können kurz auf mich verzichten.« Erst an der Tür drehte er sich ein letztes Mal um. »Setzen Sie Ihren Vortrag ruhig schon fort, Dr. Tarses. Dr. Aylam scheint mir
immenses
Interesse an Ihren Ausführungen zu haben.«
Tarses sah Bashir überrascht an. Dass Dr. Aylam keine zwei Schritte neben ihm errötete, merkte er offenbar nicht.
Vorsichtig betrat Bashir Taran’atars Quartier. Er wollte keine Spuren verwischen, und die Reste der Einrichtung waren überall verstreut, fast wie nach einer gewaltigen Explosion. Die forensischen Teams, die der Sicherheitsdienst vor Stunden herzitiert hatte, waren nirgends zu sehen. Sie hatten wohl gefunden, was immer zu finden war, und es zwecks Analyse in die Wissenschaftslabors der Station befördert.
Als Bashir eintrat, stand Nog an der Komm-Konsole rechts der Tür und arbeitete an einem Datenbergungsgerät, das er in der Hand hielt. Zu seinen Füßen lag ein Tablett aus dem Replimat und auf diesem standen eine halb gegessene Schüssel Rohrmaden und ein Glas, dessen Boden von den traurigen Überresten eines inzwischen schalen Root Beers bedeckt war.
Der junge Ferengi blickte auf und lächelte Bashir zu. »Danke fürs Kommen, Doktor.«
»Kein Problem«, sagte Bashir. Nog hatte optronische Kabel durch das faustgroße Loch in der Oberfläche der Komm-Konsole geführt und sie mit dem Innenleben verbunden. Bashir hörte leise elektronische Piepgeräusche und das sanfte Summen eines Lüfters. »Was haben Sie entdeckt?«
»Mehr, als mir lieb ist«, antwortete Nog. »Riesige Dateien, umfangreiche Komm-Logbücher – allesamt verschlüsselt. Ich decodiere den Kram Stück für Stück und bastele alles zusammen, habe aber noch keine kompletten Dateien vorzuweisen. Die eintreffenden Signale, auf die ich bislang gestoßen bin, haben aber eine Sache gemeinsam.« Er rief eine sich bewegende Wellenkurve auf das Trikorderdisplay. »Nämlich das: In allen eintreffenden Nachrichten war eine Welle als Subträger eingebettet.«
Die Grafik kam Bashir eigenartig vertraut vor. »Was ist das? Was macht es?«
»Das
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