Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
die erhöhte Position im Sattel, konnte sie so doch weiter vorausblicken.
    Doch was sie nun sah, ließ sie zögern.
    Anders als die gerade Linie berittener Krieger, die ihr folgte, bewegte sich die Armee der Aszendenten keilförmig vorwärts. Die berittenen Legionen saßen auf enormen Reptilien mit breiten Schädeln und weit auseinanderstehenden Beinen. Jede dieser Kreaturen war gut drei Mal so groß wie ein
Zhom
, wenn auch wahrscheinlich nicht halb so schnell. Auf jede Echse kamen mehrere Soldaten – einer steuerte die Kreatur, die anderen waren entweder Speerträger, die die gegnerischen Bodentruppen angreifen sollten, oder Bogenschützen, die den Feind aus der Entfernung niederstrecken sollten. Die Untiere der äußeren Staffeln der Formation zogen gewaltige Belagerungsmaschinerien hinter sich her: Türme und Leitern, Artillerie auf quietschenden Rädern, Fässer voll dampfendem Pech und weitere schwere Ausrüstung. Anders als die Versorgungslinien in Kiras längst erschöpftem Bataillon wirkten ihre gesichert und schienen sogar bis zur See zu reichen, die zwei Tagesritte entfernt lag.
    »Das müssen mindestens zwanzigtausend sein«, sagte Kira zu Jamin. Es gelang ihr nicht, ihr Entsetzen zu überspielen.
    Jamin klang dagegen so unbekümmert wie immer. »Mehr, würde ich schätzen. Eher schon dreißigtausend … aber das bereitet mir keine Sorgen.« Er deutete zu den hinteren Rängen der Keilformation der Aszendenten. »Wie schätzt Ihr die Reichweite dieser Katapulte ein?«
    »Käme auf die Gegengewichte an«, antwortete Ghavun von weiter hinten und verriet damit, dass er sie belauscht hatte. »Aber sie können vermutlich alles übertrumpfen, was wir in Parek Tonn haben.«
    Die Armeen trennten weniger als vier
Kellipates
, und über den blutroten Himmel im Westen zogen milchig pinke Wolkenfetzen. Bald würde die Dunkelheit kommen. Eine Entscheidung musste her. »Wir werden vorausreiten und um eine Unterredung bitten«, befahl Kira Jamin und sah dann zu Ghavun, Nathech und Renla, um auch sie in ihren Befehl miteinzubeziehen.
    Danach trieb sie Jayol voran. Ihr
Zhom
wechselte in einem einzigen Schritt vom Trab in den Galopp. Jamin und die anderen Generäle flankierten sie, als sie auf den vordersten Reiter der Aszendenten zuhielt. Das Lärmen und Donnern der gewaltigen Armee hallte ihnen entgegen wie der Klang einer nahenden Flut. Die noch fernen Truppen glänzten in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne wie große Juwelen in der Gestalt von Männern.
    Noch zweihundert Schritte, und die Masse der Aszendenten-Armee füllte bereits den gesamten Horizont aus, erhob sich drohend vor Kira wie eine dunkle Mauer auf ihrem erbarmungslosen Vormarsch. Kira hielt Jayol an und blinzelte, als das Sonnenlicht sie kurz blendete. Dann breitete sie die Arme aus und präsentierte ihre leeren Hände. »Seid gegrüßt!«, rief sie. »Ich bin General Kira Nerys von den Bajora. Ich komme, um mit euch zu verhandeln.«
    Der Anführer der Aszendenten war so schlank, dass er fast zerbrechlich wirkte, und bewegte sich äußerst würdevoll. Er ritt auf einer gewaltigen Kriegsechse, flankiert von einem Schwertführer und einer Bogenschützin, während ein Treiber das Tier lenkte.
    Kira kam nicht umhin, die exzellent gefertigten Rüstungen der Aszendenten zu bewundern. Sie bedeckten ihre gesamten Körper und glänzten im Sonnenuntergang wie hinter Glas gefangenes Quecksilber oder aufwändig gearbeitetes, poliertes Elfenbein. Erst bei näherem Hinsehen begriff sie, dass es sich gar nicht um Rüstungen, sondern um organische Exoskelette handelte, ähnlich denen der Aasfresser auf dem Meeresgrund. Die Erkenntnis ließ sie erschaudern.
    Dann sah sie ihre Augen – goldfarben und ohne Pupillen. Sie standen weit auseinander, reflektierten das blutrote Licht der untergehenden Sonne und wirkten wie in Flammen stehende Pfützen.
    Die Aszendenten-Armee verlangsamte ihr Tempo kein bisschen, sondern ritt unbeirrt weiter.
    »Tretet beiseite«, befahl ihr Anführer mit melodischer und herrischer Stimme. »Wir reiten zur Festung.«
    Jamin wirkte zutiefst beunruhigt. »Nerys«, sagte er, »wir sollten uns zurückziehen.«
    Kira ignorierte ihn und behielt den vordersten Aszendenten im Blick. Selbst auf dem Rücken ihres Reittieres spürte sie noch, wie die nahende Armee den Erdboden zum Beben brachte. Plötzlich stieß eine der Kriegsechsen einen Schrei aus – ein in Mark und Bein gehendes Kreischen, das zu gewaltiger Höhe anstieg und in unfassbare

Weitere Kostenlose Bücher