Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
sich, ihm die Angst zu zeigen, die ihren Herzschlag zum Rasen brachte. »Hören Sie auf, die Kabel rauszuziehen. Selbst wenn Sie den Router reparieren könnten, hätten Sie Schwierigkeiten, die alle wieder an den richtigen Platz zu bringen.«
    Er stürmte zurück zur offenen Wandverkleidung und arbeitete weiter, wenn auch deutlich beherrschter als zuvor. »Falls ich Ihren Rat benötige, werde ich darum bitten.« Dabei schloss er grob einige Kabel neu an.
    Prynn wollte ihn gerade wieder aufziehen, als er etwas murmelte – ob zu sich selbst oder zu ihr, konnte sie nicht sagen.
    »Gehorsam bringt den Sieg«, flüsterte er, und er klang wie jemand, der im Schlaf spricht. »Der Sieg ist das Leben … Doch es gibt kein Leben ohne die Gründer, und die Gründer haben uns verlassen … Sie sagte, sie sei keine Göttin … Aber wenn die Götter keine Götter sind, was bin dann ich? … Ein Soldat? Ein Flüchtling?«
    Seine Hände hielten inne, und plötzlich lehnte er sich gegen die Kabinenwand, den Kopf auf die Brust gesenkt. Er murmelte noch immer, doch zu leise, als dass Prynn ihn noch verstanden hätte.
    Sie war in ihrem Leben nicht vielen Jem’Hadar begegnet, besaß aber genügend Kenntnisse über die Spezies, um zu wissen, dass niemand in der gesamten Föderation einen ihrer Vertreter je in einem Zustand wie diesem erlebt hatte. Taran’atar wirkte, als sei er abhängig von irgendeiner Chemikalie und leide er unter fürchterlichen Entzugserscheinungen. Und doch ahnte Prynn, dass das Problem weit mehr psychologischer denn physischer Natur war. Taran’atars Körper zitterte, als stehe er kurz vor einem Kollaps. Seine Atemzüge waren kurz und flach. Er hatte Panik.
    »Taran’atar«, sagte Prynn betont sanft. Sie wollte unbedingt vermeiden, aggressiv zu klingen. »Wohin bringen Sie mich?«
    »Zum Treffpunkt«, antwortete er. »Nach Harkoum.«
    »Zum Treffen … mit wem?«
    Er hatte Mühe, sich zu beherrschen. »Ich weiß es nicht.« Dann schüttelte er den Kopf. »Nein! Ich
weiß
es, aber ich
soll
es nicht wissen. Mir wurde aufgetragen, es zu vergessen …
sie
zu vergessen … dieses Gesicht zu vergessen.
Ihr
Gesicht.«
    »Wessen Gesicht, Taran’atar? Von wem sprechen Sie?«
    »Ich …
weiß
… es … nicht!«
    »Haben Sie ihretwegen Deep Space 9 verlassen?«
    Als er antwortete, lag ein Stolz in seinem Tonfall, der sie beunruhigte. »Nein. Ich verließ die Station, weil ich Captain Kira und Lieutenant Ro angegriffen habe. Höchstwahrscheinlich sogar getötet.«
    Prynn spürte, wie sie erblasste. »Werden Sie mich töten?«
    Taran’atar sah sie nicht an. Der paranoide Blick seiner weit aufgerissenen Augen irrte durch den Raum – über den Boden, die Wände, die Decke – Prynn sah er aber nicht an. Er wirkte, als suche er nach einer Antwort.
    Dann glitt seine Hand in die Tasche seines Overalls und entnahm ihr ein Hypospray. Es war mit der zweiten Ampulle des Stimulans aus dem Erste-Hilfe-Kasten der
Euphrates
geladen. Ohne zu zögern, presste er es sich an die Halsschlagader und verabreichte sich die komplette Dosis. Er keuchte und stöhnte, klang gleichermaßen desorientiert und erleichtert. Für einen Moment verdrehte er die Augen nach hinten, und kehlige Laute drangen aus seinem Mund, während sich das Mittel in seinem Körper ausbreitete. Dann sackte er gegen die Kabinenwand. Sekunden später verlangsamte sich seine Atmung und wurde regelmäßig. Er schloss die Augen und atmete langsam durch die Nase ein. Als er ausatmete, entspannte sich sein Körper und er nahm seine gewohnte Haltung an.
    Danach öffnete er die Augen und war wieder Taran’atar – ruhig, diszipliniert, konzentriert und absolut tödlich. Er sah Prynn an.
    »Für den Moment«, erklärte er mit einer Stimme, die für Befehle gemacht zu sein schien, »haben Sie noch Wert als Geisel. Falls uns die
Defiant
einholt, bevor wir Harkoum erreicht haben, kann ich dank Ihnen die Optionen Ihres Vaters einschränken. Sobald Sie aber nicht länger von Nutzen sind … verfahre ich den Umständen entsprechend.«
    Prynn ließ sich nichts anmerken. Bislang hatte sie nicht gewusst, ob Deep Space 9 überhaupt Kenntnis von ihrer Entführung hatte. Taran’atars Übernahme der
noH’pach
hatte sie zusätzlich beunruhigt – würden ihre Kameraden ihre Spur noch finden, wenn sie nur nach der
Euphrates
suchten? Doch nun wusste sie, dass die Suche in vollem Gange war und Vaughn sie leitete.
    Und wenn sich Taran’atar Sorgen wegen der
Defiant
macht
, folgerte sie,
muss

Weitere Kostenlose Bücher