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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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beeinträchtigen, außer vielleicht einen anderen Jem’Hadar.«
    »Gute Arbeit, Gentlemen«, lobte Vaughn. Nog und Bashir nickten bestätigend.
»Defiant
Ende.« Der Monitor schaltete zurück auf das Sternenfeld über dem Warpfeld des Schiffes. Vaughn wandte sich zu Bowers um. »Wann erreichen wir Harkoum?«
    »In dreiundzwanzig Minuten, Sir.«
    Vaughn berührte die Taste für den Bordfunk. »Brücke an Maschinenraum.«
    »Hier Leishman.«
    »Wir erhielten gerade die Replikatorpläne für ein neues Ausrüstungsteil«, sagte Vaughn. »Ich möchte ein Exemplar haben, wenn wir Harkoum erreichen. Verstanden?«
    »Aye, Sir. Bekommen Sie.«
    »Brücke Ende.« Abermals drehte er sich mit seinem Sessel zu Bowers um. »Ist mein Einsatzteam startklar?«
    »Aye, Sir«, bestätigte Bowers. »Sie warten bereits.«
    »Gut«, erwiderte Vaughn. Er widmete seine Aufmerksamkeit nun einem Waffenbericht, den Forte soeben beendet hatte.
    Bowers trat ein wenig näher und lehnte sich über die rechte Schulter des Commanders. »Sir«, sagte er leise, »ich möchte Sie fragen, ob …«
    »Nein«, antwortete Vaughn, ohne von dem Bericht auf seiner Konsole aufzusehen.
    »Es ist aber höchst unüblich, dass …«
    »Dessen bin ich mir bewusst. Die Antwort bleibt dennoch Nein.«
    Widersprüchliche Empfindungen ließen Bowers erstarren, während er Vaughns leidenschaftsloses Profil betrachtete. Trotz seiner Einwände hatte der Commander entschieden, das Einsatzteam auf Harkoum persönlich anzuführen. Dass der Commander über hundert und somit vielleicht nicht ideal geeignet war, eine Bodentruppe anzuführen und einen Jem’Hadar-Ältesten zu jagen, beunruhigte Bowers kaum. Weitaus bedenklicher fand er es, dass sein Kommandant diesem Jem’Hadar den Tod seiner Tochter anlastete. War das Missionsziel, die Ergreifung Taran’atars, nur ein Vorwand für Vaughn, den Gesuchten zu töten?
    Bowers respektierte und vertraute Commander Vaughn sehr, hatte in seinen paarundzwanzig Jahren bei der Sternenflotte aber schon erlebt, wie nicht minder ehrenwerte und disziplinierte Offiziere Versuchungen erlegen oder unter geringeren Lasten zerbrochen waren. Und was Bowers Sorge noch steigerte, waren Vaughns eigene Fehler während des Vorfalls vor einigen Monaten im Gamma-Quadranten.
    Plötzlich drehte sich Vaughn um, als spüre er Bowers Blick im Nacken, und sah seinen Ersten Offizier an. »Ist noch etwas, Mr. Bowers?«
    Er musste sich entscheiden. Erklärte er Vaughn für kommandounfähig und bat Schwester Richter um ein psychologisches Gutachten, anhand dessen er ihn aus dem Sessel argumentieren konnte … oder baute er darauf, dass Vaughn seine Gefühle im Griff hatte und genau wusste, was er tat?
    Vaughn sah ihn noch immer an. »Nun?«
    Bowers straffte die Schultern, senkte die Stimme und hoffte, er beging nicht gerade den schwerwiegendsten Fehler seiner Sternenflottenkarriere. »Wir müssen reden, Sir – privat.«
    Bowers folgte Vaughn in dessen Bereitschaftsraum. Schon Vaughns schneller Schritt machte deutlich, wie genervt er von Bowers war. Kaum hatte sich die Tür hinter seinem amtierenden XO geschlossen, drehte er sich um und fuhr Bowers ungehalten an. »Machen Sie’s kurz.«
    »Darf ich offen sprechen, Sir?«
    »Verflucht noch mal, Sam. Spucken Sie’s schon aus.«
    Bowers war zu frustriert, um diplomatisch zu bleiben. »Sir, was zur Hölle machen Sie da?«
    »Ich habe mich entschieden.«
    »Und welche Entscheidung ist das, genau? Die, getötet zu werden? Denn falls Sie Todessehnsucht haben, breche ich diese Operation umgehend ab.«
    »Einen Teufel werden Sie tun«, drohte Vaughn mit tiefer Stimme und trat zur Tür. »Wir haben keine Zeit für diesen Unfug.«
    Bowers schnitt ihm den Weg ab. »Nehmen Sie sich die Zeit.« Erst als Vaughn einen halben Schritt zurückgewichen war, fuhr er fort. »Heins und Neeley sind erfahren im Außeneinsatz. Die schaffen das auch ohne Sie.«
    »Mag sein«, sagte Vaughn. »Aber das müssen sie nicht.«
    »Bei allem Respekt, Sir, das ist nicht Ihre Entscheidung. Sie kommandieren das Schiff, aber die Besatzung ist
meine
Verantwortung. Es wäre falsch, Sie das Einsatzteam leiten zu lassen, und das wissen Sie.«
    »Warum? Weil ich alt bin? Weil ich sie aufhalten würde? Oder haben Sie Angst, dass ich das alles aus den falschen Gründen tue?«
    »Ich bin über all diese Punkte besorgt«, erwiderte Bowers.
    Vaughn ließ seinen Zorn fahren. Seine Augen waren blutunterlaufen und die Ringe darunter dunkel und tief geworden.

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