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Star Trek – Deep space Nine

Star Trek – Deep space Nine

Titel: Star Trek – Deep space Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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umgeben von mehreren im Gewand der medizinischen Kasten gekleideten Personen. Jamin, ein Ebenbild Siskos, stand in der Nähe und beobachtete die Anstrengungen derer, die seine Kommandantin versorgten.
    »Folge dem Weg«, sagte der Opaka-Prophet. »Wenn du weißt, wo er endet, wirst du auch den Anfang finden.«

Kapitel 33
Harkoum
    Der Wind blies Wellen aus Sand über die trockene Ebene, eine langsame Migration des Bodens von einer Hemisphäre Harkoums in eine andere. Der Morgen zerschnitt den blutroten Himmel in elfenbeinweiß strahlende Streifen. Die gesummten Lieder der Insekten verstummten mit dem Schwinden der Nacht. Bald schon würden die Zwillingssonnen über den Horizont steigen und ihre Hitze über die verdörrte Landschaft ergießen, über das aufgebrochene Erdreich und die gewundenen Betten längst ausgetrockneter Flüsse.
    Savonigar stand unter einem Felsvorsprung, der seinen Rücken vor der Sonne schützen würde, und setzte seine polarisierte Brille auf, um die Helligkeit zu ertragen. Der groß gewachsene, schlanke Nausikaaner öffnete eine Feldration und nahm den Inhalt aus der Verpackung. Ein übermäßig gesalzener Stab, der einst Fleisch gewesen sein mochte und keinerlei Feuchtigkeit mehr enthielt. Ein paar Scheibchen eines gelben, klebrigen Etwas, das einmal Obst oder aber eine lissepianische Honigwabe gewesen sein mochte. Eine Pampe chemischer Konservierungsmittel mit gerade noch genug Hülsenfruchtpaste darin, um als Nahrung zu gelten. Savonigar steckte sich das klebrige Etwas in den Mund. Es war sogar noch trockener als erwartet, schmeckte aber süßlich und ein wenig wie Klee.
Definitiv die Honigwabe
, folgerte er.
    Er genoss den intensiven Geschmack, während er das Wabenstück zerkaute. Den salzigen Fleischstab verstaute er wieder in seiner Tasche, den Hülsenfrüchtebrei warf er weg.
    Da ihm ein wenig der Wabe am Backenzahn kleben blieb, öffnete er eine Flasche und trank den letzten Rest Wasser. Er goss sich die verbliebenen Tropfen in den Rachen, schloss die leere Flasche wieder und verstaute sie in seiner Ausrüstung. Ihm blieben noch zwei volle, denn er hatte damit gerechnet, diese Position eine ganze Weile halten zu müssen.
    Anders als seine Mitstreiter, die sich in die entlegensten Winkel des Planeten begeben hatten, um die Cardassianerin zu finden, hatte er sich nicht weiter um die Sperenzchen des Kunden geschert und hier sein Lager aufgeschlagen, nur wenige Kilometer von ihrer einstigen Basis entfernt, einer verlassenen Grube in Grennokar. Savonigar hatte den Ernst der Situation in ihren Augen erkannt: Diese Cardassianerin war eine Bedrohung, wollte eine Konfrontation forcieren. Anstatt Zeit darauf zu verschwenden, die offenkundig bedrohliche Gegnerin auf unvertrautem Gelände zu jagen, hatte der Nausikaaner daher entschieden, die Beute zu sich kommen zu lassen.
    Schaffte es die Cardassianerin nicht so weit, würde auch das ihn nicht bekümmern. Er brauchte das Geld nicht, daher scherte er sich nicht darum, ob einer der anderen die großzügige Belohnung einstrich, die der Kunde in Aussicht gestellt hatte. Anders als die laute Klingonin und der bemitleidenswert unsichere Chalnoth stand dem Nausikaaner auch weder der Sinn nach Ruhm, noch dürstete es ihn nach Sadismus. Er war ein Profi.
    Daheim auf Nausikaa war er ein Sonderling gewesen. In einer Welt voller aufbrausender, leicht reizbarer Schläger war Savonigar dadurch aufgefallen, eben dies nicht zu sein. Er erhob die Stimme nur selten. Beleidigungen, die andere junge Männer dazu provoziert hätten, ihre Klingen zu ziehen, hatten ihm nur eisige Blicke entlockt. Doch wenn seine Gegner ihm den Rücken zuwandten … wenn sie sich in ihre Betten begaben … wenn sie jedweden Gedanken an ihn verdrängt hatten … Das war stets die Zeit gewesen, in der er zuschlug. Mitten in der Nacht, leise und tödlich. Sein Volk war ein leidenschaftliches, doch ihn hatten sie schon in seiner Jugend
Venolar
geschimpft, »Schneeblut«.
    Kaum hatte er das Alter der Mündigkeit erreicht, rief selbstverständlich das Militär nach ihm. Aber nicht, um ihn zum Soldaten zu machen wie seine Klassenkameraden. Die Drahtzieher Nausikaas hatten dunklere Pläne für seine Zukunft. Savonigar genoss ihre teuflischen Lehren und war ein guter Schüler – so gut, dass es, als er sich schließlich entschied, die Armee zu verlassen und sich selbstständig zu machen, niemanden gab, der etwas dagegen unternehmen konnte. Niemanden, der ihn seit jenem Tag hätte finden

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