Star Trek – Deep space Nine
kompakter Geselle mit rasiertem Schädel und einem Bizeps, der doppelt so groß wie Vaughns Waden war.
Alle drei trugen schwarze Einsatzkleidung, einfarbige und für Bodentruppen entworfene Uniformen. Vaughn hatte die SOBs – die Surface-Operations Blacks, also die »kleinen Schwarzen« für planetare Einsätze, wie die Uniformen umgangssprachlich bezeichnet wurden, – seit dem Kampf um die Befreiung Betazeds nicht mehr angehabt. Am Schnitt schien sich seit jenen Tagen nichts geändert zu haben: gepolsterte Schultern und Knie und eine ablative Außenschicht, die Energiestrahlen zerstreute. Zu seiner Erleichterung war jedoch jemand schlau genug gewesen, das farbige Band, das sich einst auf Brusthöhe über die Schultern und bis in den Rücken gezogen hatte und die Zugehörigkeit zur jeweiligen bordinternen Abteilung signalisiert hatte, zu entfernen. Die dunkelroten Streifen hatten es Angreifern nur leichter gemacht, die Kommandanten der Einsatztruppen auszuschalten.
Das Team trug Ausrüstungsgürtel an den Hüften, die mit Reserveenergiezellen für die Phaser, Ersatzphasern und Trikordern bestückt waren. Gervasi trug zudem einen schlanken Rucksack, in dem sich vermutlich ein Medikit und weitere überlebenswichtige Dinge befanden. Jedem Teammitglied baumelte zudem eine dunkle Schutzbrille an einem elastischen Band um den Hals.
»Wir haben Ihre Ausrüstung hier, Sir«, sagte Neeley und reichte ihm einen SOB.
Noch vor wenigen Jahren
, dachte Vaughn, als er sich seiner Stiefel entledigte,
wären wir in unseren Standarduniformen runtergebeamt
. Völlig ungeniert schälte er sich aus seiner regulären Oberbekleidung und schlüpfte in den Kampfanzug. Der SOB wirkte schwerer, als er ihn in Erinnerung hatte. Vermutlich lag das an der Schicht ultraleichten Rüstungsstoffs, die inzwischen als Innenfutter diente und die Träger vor Projektilen und Bombensplittern schützen sollte. Vaughn pinnte sich den Kommunikator an die neue Kluft und zog die Stiefel wieder an.
Gervasi drückte ihm ein Phasergewehr in die Hand.
»Bereit zum Beamen, Sir«, meldete Neeley. »Heins, Minecci, Thron und Stov stehen in Transporterraum zwei auf Abruf.«
Vaughn nickte. Dann wandte er sich um und berührte eine Komm-Konsole an der Wand. Er wusste, dass die Berührung inzwischen nicht mehr nötig war, aber manchmal ließen sich alte Gewohnheiten nur schwer abschütteln. »Vaughn an Brücke.«
»Hier Brücke«
, antwortete Bowers.
»Wie ist der Stand bezüglich dieses Sensorschirms?«
»Wir können ihn umgehen«
, sagte Bowers.
»Aber unter der Oberfläche befindet sich eine Schicht Kelbonit, und darunter vielleicht noch etwas anderes. Man kann jedenfalls nicht hindurchbeamen. Rahim empfiehlt, dass Sie einige Klicks vom Eingang entfernt materialisieren.«
»Und ich dachte schon, der Job hätte uns keinerlei Spaß mehr zu bieten.«
»Tut uns leid, Sir. Besser geht’s nicht. Die neuen Scanprotokolle wurden bereits auf Ihre Trikorder geladen.«
»Verstanden. Vaughn Ende.« Er sah zu Chao. »Öffnen Sie einen Kanal zu Transporterraum zwei.« Dann wandte er sich an Neeley. »Wer hat dort das Kommando?«, fragte er leise.
»Heins«, erwiderte diese ebenfalls flüsternd.
»Kanal geöffnet, Sir«, meldete Chao.
»Heins, hier spricht Vaughn. Ist Ihr Team bereit?«
»Aye, Sir.«
»In Ordnung. Alles herhören. Ich weiß, dass jeder von Ihnen bereits gegen die Jem’Hadar gekämpft hat. Sie waren im planetaren Einsatz und wissen auf sich achtzugeben. Aber hier liegen die Dinge ein wenig anders. Taran’atar ist ein Ältester. Seine Fähigkeiten übersteigen die der meisten Jem’Hadar, denen Sie im Alpha-Quadranten begegnet sind. Und um unsere Mission noch interessanter zu machen, brauchen wir ihn lebend. Sie alle wissen inzwischen, was auf Deep Space 9 mit Captain Kira und Lieutenant Ro geschah.«
Er hielt kurz inne. Als er weitersprach, fühlte er sich ein wenig losgelöst von sich selbst und von den Worten. »Und Sie wissen, dass wir während unserer Verfolgung auch Ensign Tenmei verloren haben. Aber hier geht es nicht um Rache oder um Gerechtigkeit. Unsere Aufgabe besteht darin, Taran’atar zu ergreifen und ihn nach Deep Space 9 zurückzubringen. Was danach mit ihm geschieht, ist nicht unser Problem. Unser einziges Ziel … unsere einzige Priorität … besteht darin, ihn lebendig zu finden und dabei nicht selbst zu sterben. Neeley, übernehmen Sie.«
Neeley sah zu Gervasi und Moore und sprach mit lauter Stimme, um auch vom zweiten Team
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