Star Trek – Deep space Nine
gleich. Thron hob drei Finger und zählte herunter, während Minecci und Stov ihn beobachteten. Als sich seine Faust schloss, aktivierten sie zeitgleich die drei Geräte.
Das Hologramm flackerte nur einen Sekundenbruchteil lang. Die drei Offiziere warfen sich zu Boden und griffen nach ihren Gewehren. Vaughn merkte, wie Neeley sich neben ihm anspannte. Ihr Finger schwebte am Abzug ihres Gewehrs, das auf die Wand gerichtet war – für den Fall, dass etwas Schreckliches heraustrat.
Doch nichts kam.
Thron schob langsam die Hand vor, bis diese im Hologramm verschwand. Dann zog er sie zurück und aktivierte den Trikorder. Als Nächstes sah er zu Neeley und übermittelte ihr mit schnellen Handzeichen, was er herausgefunden hatte.
»Auf der anderen Seite ist ein Tunnel«, übersetzte Neeley Vaughn flüsternd. Er verstand Throns Signale zwar ebenfalls – vielleicht sogar besser als sie –, sah aber keinen Grund, ihre Zuversicht oder ihre Autorität zu untergraben. »Dann ein großer Raum«, fuhr Neeley fort. »Zahlreiche Lebensformen. Und die
noH’pach.«
»Lassen Sie Thron zurückfallen«, erwiderte Vaughn flüsternd. »Heins soll vorgehen, dann Stov und Minecci. Wir folgen ihnen hinein.«
Neeley gab den Befehl an den Rest des Teams weiter. Vaughn konzentrierte sich auf seine Atmung. War die Operation erst im Gange, würde es keine Pausen geben, in denen man innehalten und sich sammeln konnte.
Lieutenant Heins stieg den Felshang weiter hinauf, als Thron sich zurückzog. Kaum bei Minecci und Stov angekommen, hob Heins sein Gewehr und trat durch die holografische Wand. Stov und Minecci folgten ihm wenige Sekunden später.
Einige Meter vor sich sah Vaughn, wie Thron ihren Fortschritt auf dem Trikorder verfolgte. Vaughn atmete noch einmal tief durch und hob sein eigenes Gewehr dann in Bereitschaftsposition. »Bewegung.«
Er folgte Neeley aus ihrem Versteck. An Throns Position trafen sie mit Gervasi und Moore zusammen, dann näherten sie sich zu fünft und in lockerer Formation der holografischen Barriere. Die Sonnen in ihren Rücken standen noch niedrig, sodass sie lange Schatten vor sich warfen.
Vaughn und Neeley traten durch die Illusion von Stein und gelangten in einen großen Tunnel aus rauem Fels.
Heins, Stov und Minecci waren ihnen einige Meter voraus und hielten sich dicht an der rechten Wand.
Wo eben noch warmes Sonnenlicht seinen Rücken beschienen hatte, schritt Vaughn nun durch tiefe Schatten. Er sah zurück, als Gervasi, Thron und Moore eintraten. Von jenseits der Holografie waren nur noch schwache Umrisse und ein blassgrauer Himmel von der Außenwelt erkennbar. Eine der Funktionen dieser Barriere, begriff Vaughn, bestand darin, überschüssiges Licht und Wärme abzuwehren.
Ewige Nacht
, dachte er, als er dem Beispiel seines Teams folgte und sich die Brille auf die Stirn schob.
Wie man es von einem cardassianischen Gefängnis erwarten würde
.
Vor ihm, gedämpft und doch unverkennbar, erklangen die Geräusche einer industriellen Einrichtung. Das Krachen und Brummen hallte von den Wänden wider und verschluckte jeden leiseren Ton. Vaughn vermutete, dass selbst der schrillste Schrei gegen diesen Lärm keine Chance hatte.
Er und Neeley folgten Heins’ Team auf der rechten Seite. Die anderen folgten ihnen. Als alle in Position waren, signalisierte Neeley Heins, weiter vorzudringen. Der große Offizier mit den hellen Haaren nickte und schritt geduckt voran, das Gewehr sicher in der Hand. Der Tunnelboden war erstaunlich sauber, was ihnen half, sich dem Ende des langen Ganges möglichst lautlos zu nähern.
Einige Meter vor dem Tunnelende hob Heins plötzlich die geballte Faust und hielt das Team an. Er streckte die Hand aus und ließ sie langsam sinken. Sofort gingen alle auf ein Knie. Nachdem er mehrere Sekunden lang seinen Trikorder studiert hatte, bedeutete Heins Neeley und Vaughn, zu ihm zu kommen. Als die beiden an seiner Seite waren, konnte Vaughn durch die Dampfwolken blicken, die aus dem Bereich jenseits des Tunnelendes herüberwehten. Die Einrichtung war rund und durchmaß etwa einen Kilometer. Unter einem Netz aus Stegen und Plattformen gähnte eine tiefe Leere. In der Mitte des Netzwerks saß eine zentrale Landeplattform. Auf dieser stand die
noH’pach
. Vaughn blickte auf ihre Steuerbordseite und auf die Handvoll bewaffneter Nichtuniformierter, die sie umstanden. Söldner, vermutete er.
Er, Heins und Neeley verständigten sich schnell mit kurzen, simplen Handgesten.
Wo ist Taran’atar?
,
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