Star Trek – Deep space Nine
seine halbe rechte Hand hinterher. Dunkeloranges Blut regnete durch die warme Luft.
Bevor der Schmerz kommen konnte, schlang er seinen blutigen rechten Arm um ihren linken und brachte ihn zwischen ihren Arm und das
Wakizashi
, um einen weiteren Angriff mit dieser immens präzisen Klinge zu verhindern. Gleichzeitig hieb er mit dem Kurzschwert in seiner Linken auf die Cardassianerin ein.
Doch die wand sich in seiner Umklammerung, und er verfehlte sie. Die Klinge drang bis zum Heft in einen Felshaufen, statt in die Gegnerin.
Dann stürzten beide. Savonigar spürte, wie seine Waffe zerbrach und nur der Griff in seiner Hand zurückblieb. Er warf ihn fort und schlug der Gegnerin ins Gesicht, doch sie hob den Arm und parierte, rammte ihr Knie gegen die Polsterung in seinem Genitalbereich. Ein wirkungsloser Treffer.
Savonigar ließ das eigene Knie hochsausen und zielte auf ihre Rippen. Wendig wie ein Aal entging sie dem Angriff. Er schlug den linken Ellbogen gegen den Knochen, der ihren Hals mit der Schulter verband, und er zerbrach wie Kristall.
Als Nächstes beugte er den rechten Arm und brach ihr damit den linken. Sie brüllte, heiser und zornig. Der Nausikaaner wirbelte herum und schleuderte seine Gegnerin quer über den staubigen Pfad.
Sie prallte auf der anderen Seite gegen die Felswand, mit dem Gesicht voran. Das
Wakizashi
entglitt ihren Fingern und verschwand in den Felsspalten. Einen Moment lang schien sie noch am Fels zu kleben, dann stieß sie sich ab und stolperte zurück.
Ihr rechtes Auge war geschwollen. Blut strömte aus ihrer Nase und über ihre Lippen. Als sie ausspuckte, kippte sie leicht nach rechts. Der blutige Schleim verwandelte sich auf dem Pfad hinter ihr in staubigen Matsch.
Die Cardassianerin grinste. Das blutige Grinsen eines Raubtiers.
Ohne ihre Klingen umkreisten sie einander aufs Neue, und ihre Kreise wurden immer kleiner. Savonigar riss sich ein wenig Stoff aus dem Ärmel seines Oberteils und band sich die blutende Rechte ab. Doch die Cardassianerin hatte er dabei immer im Blick.
Der Schaden an ihrem rechten Auge beeinträchtigte ihre Sicht zweifellos. Die gebrochenen Rippen nahmen ihr links die Wendigkeit, und durch den nutzlos gewordenen Arm war diese Seite sogar noch verwundbarer geworden.
Er hechtete vor. Wie erwartet wich sie nach rechts aus.
Sein Ellbogen erwischte sie mitten im Schritt und brach ihr die Nase. Die Cardassianerin fing die Wucht des Schlages ein wenig ab, indem sie sich herumdrehte.
Dass sie in seinen Verteidigungskreis eindrang, erkannte Savonigar zu spät.
Ihr Fuß prallte hart gegen sein rechtes Knie.
Es knackte, gab unter ihm nach. Unerträglicher Schmerz durchfuhr ihn, und er brach auf dem staubigen Boden zusammen.
Sie wollte hinter ihn gelangen, doch er zog eine Klinge aus seinem rechten Stiefel und riss sie in die Höhe. Mitten in ihre Eingeweide.
Savonigar stieß die Waffe tiefer in den Leib der Cardassianerin, und doch wusste er, dass er ihr Herz verfehlt hatte.
Er zog die Klinge zurück.
Die Frau kollabierte hinter ihm. Ihre Knie schlugen auf dem Boden auf.
Er wappnete sich für einen neuen Angriff. Und schon spürte er den kalten Biss des Metalls in seinem Rücken. Danach spürte er unterhalb seiner Schultern gar nichts mehr. Vage war er sich des Widerstands bewusst, als die Cardassianerin ihm ihr Messer wieder aus der Wirbelsäule riss.
Savonigar kippte nach hinten, lag plötzlich auf dem Pfad und starrte in den blassblauen Morgenhimmel. Die zwei Sonnen hatten ihren strahlenden Aufstieg zu ihrem Zenit begonnen. Savonigar drehte den Kopf zur Seite und sah, dass sich sein Verband gelockert hatte. Die Hand blutete wieder, umgab ihn mit einem Meer aus zinnoberrotem Blut. Es ließ die Sandkörner dunkel im Sonnenlicht glitzern. Sein Blick wanderte vom Schaubild seines eigenen Vergehens weiter zu einer kleinen Echse, die auf einem Fels stand und ihn anschaute – ein wildes Tier das andere. Ihr ledriges Kinn ruhte auf einem faustgroßen Stein.
Savonigar hörte das sandige Kratzen, mit dem sich die Frau über den Boden zog. Er brauchte einige Sekunden, um den Kopf zu ihr umzudrehen. Er fühlte sich schwerelos, losgelöst von den bitteren Wahrheiten des Augenblicks.
Die Cardassianerin durchwühlte seine Tasche, wenige Meter von ihm entfernt. Sie hatte ihr
d’k tahg
– Jonus
d’k tahg
, wie er dank des schwarzflügeligen Emblems am Griff erkannte – neben sich gelegt. Dort, wo sie sich über den Boden gezogen hatte, hatte sie eine deutliche
Weitere Kostenlose Bücher