Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - [der Roman zum Film]

Star Trek - [der Roman zum Film]

Titel: Star Trek - [der Roman zum Film] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
Vom Netzwerk:
auszuweichen. Die unangenehme Stille hielt noch einen Moment länger an, dann schnauzte er einen einzigen Befehl.
    »Raus, alle. Sofort !«
    Die Jüngeren räumten den Schankraum mit eindrucksvoller Geschwindigkeit und ließen nur die zurück, die nicht dem Militär angehörten. Als er den Körper auf dem Tisch erspähte, ging der Neuankömmling zu ihm hinüber und sah auf ihn herab.
    »Bei dir alles in Ordnung, Sohn?«
    »J... ja.« Kirk krümmte sich vor Schmerzen und rollte über den Tisch. Das erlaubte ihm auch eine bessere Sicht auf den Neuen. »Warum haben Sie sich eingemischt? Ich hatte sie genau da, wo ich sie haben wollte.«
    Der Neuankömmling blickte weg und unterdrückte ein Lächeln. »Ja, das habe ich wohl gesehen.«
    Kirk verzog erneut das Gesicht, als er vom Tisch glitt. Sein Gesicht war blutverschmiert und er hatte blaue Flecke an Stellen, an die er jetzt lieber nicht denken wollte. »Wer zur Hölle sind Sie?«
    »Captain Christopher Pike.« Der Sternenflottenoffizier legte seinen Kopf etwas schief und betrachtete das verbeulte Gesicht des viel jüngeren Mannes. »Ich könnte schwören, wenn ich Sie ansehe – es ist, als würde ich ihn ansehen.«
    Kirk starrte den älteren an. Was zur Hölle ...?
    Im Laufe des folgenden Gesprächs fiel Kirk auf, dass er mehr Alkohol für seine äußeren Verletzungen brauchte, als in seinem Magen landete. Schwach, aber fasziniert lauschte er stumm der Schilderung einer Geschichte, die er kaum kannte.
    »Ihr Vater glaubte nicht an Situationen, in denen man nicht gewinnen kann«, schloss Pike.
    Kirk nickte langsam. Trotzdem hatte das Erzählen von alten Geschichten, das Beschwören vergangener Vorfälle, nichts dazu beigetragen, um sein Verhalten zu mäßigen. »Er hat ganz sicher seine Lektion gelernt.«
    Der jugendliche Sarkasmus hatte keine Wirkung auf Pike. »Das hängt davon ab, wie man Gewinnen definiert. Sie sind hier, nicht wahr?«
    Kirk sah weg. »Ich bin mir nicht sicher, ob man das als einen Gewinn bezeichnen kann.«
    Der Captain antwortete ruhig. »Das wird die Zeit zeigen. Der Instinkt, ohne zu zögern zu handeln, eine Chance zu ergreifen, wenn Logik und Vernunft sagen, dass alles verloren ist – das lag in seiner Natur. Das ist etwas, das die Sternenflotte verloren hat. Ja, wir sind bewundernswert. Respektabel. Aber meiner Meinung nach sind wir überdiszipliniert. Im Dienst verknöchert.« Er lehnte sich über den Tisch vor.
    »Lassen Sie mich Ihnen etwas erzählen. Diese Kadetten, die sich mit Ihnen angelegt haben? Kommen alle von den besten Universitäten des Landes oder aus Übersee, sie alle. Oxford-Omelettes, Sorbonne-Schwestern. Sie werden kompetente Offiziere und ihre Abteilungen mit Effizienz und Klasse leiten. Aber Führungsmaterial? Leute, denen ich mein Leben anvertraue, wenn ich von ein paar klingonischen Warbirds angegriffen werde?« Er schüttelte trübsinnig den Kopf.
    Kirk dachte nach, bevor er antwortete. Aber nur kurz. »Warum zur Hölle erzählen Sie mir das alles, Mann?«
    Pike lehnte sich zurück. Zwischen ihnen war eine Kluft, viel größer als die Tischfläche. »Ich habe ein todsicheres Gedächtnis für vielversprechende Individuen und ich kenne Ihre Geschichte. Ihre Eignungstests haben die Skala gesprengt, jeder einzelne.«
    Kirk grunzte und tastete nach einem möglicherweise losen Zahn. »Was machen Sie – lernen Sie in Ihrer Freizeit Testergebnisse auswendig?«
    »Ich mache es zu meiner Angelegenheit zu wissen, mit wem ich vielleicht arbeiten werde.« Pike starrte ihn ohne zu blinzeln und unangenehm unnachgiebig an. »Wem ich vielleicht mein Leben anvertrauen muss. Ich erinnere mich nicht an alle Ergebnisse. Nur die«, fügte er bedeutungsvoll hinzu, »die ich außergewöhnlich finde. Sagen Sie mir, Kirk – finden Sie es toll , der einzige Wiederholungstäter im mittleren Westen zu sein, der ein Genie ist?«
    Die Antwort des jungen Mannes war trotzig. »Vielleicht tue ich das. Vielleicht liebe ich es sogar«, spottete er. »Jeder braucht ein Hobby.«
    Pike schüttelte traurig den Kopf. Er bot weder einfache Plattitüden noch ein falsches Lächeln.
    »Lassen Sie mich etwas fragen, Sohn. Haben Sie das Gefühl, dass Sie hierher gehören? Nach Iowa ? Glauben Sie, dass Sie sich mit einem gewöhnlichen Leben zufrieden geben müssen, nur weil Ihr Daddy gestorben ist? Was wollen Sie mit dem Rest davon anfangen? Dem ganzen Rest. Wollen sie es damit verbringen, Bekanntschaft mit jedem Knast zwischen Chicago und St. Louis zu machen?

Weitere Kostenlose Bücher