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Star Trek - [der Roman zum Film]

Star Trek - [der Roman zum Film]

Titel: Star Trek - [der Roman zum Film] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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nach vorne lehnte. Das machte es nicht weniger eintönig.
    Wie die Schlägerei gestern Abend. Andere Gegner, anderer Ort, ähnlicher Ausgang. Als er nach Süden flitzte, hatte er eine unangenehme Vision: Er lag auf dem Boden einer weiteren namenlosen Bar, in einer fremden Stadt, an einem unbestimmten Tag in der Zukunft. Benommen, zusammengeschlagen und dabei, völlig besoffen komplexe Kopfrechenaufgaben für das Amüsement lachender Gäste zu lösen, um ein paar Credits für eine Flasche Fusel zu schnorren. Das war kein schönes Bild. Mit niemandem in der Nähe, der die volle Wucht seines Sarkasmus abbekam, schien das nicht halb so lustig wie in der Vergangenheit.
    Dann war da noch die andere Vergangenheit – die, die dieser verdammte Captain Pike ausgegraben hatte. Anekdoten über den Vater, den er nie kennengelernt hatte. Sagen voller Heldentum. Geschichten über große Leistungen. Parabeln über Triumphe. Als das Motorrad über die ansonsten leere Straße glitt, sah er zum Himmel. Das Blau war wunderschön, aber leer, während der Nachthimmel voller Sterne war. Wenn man nach Mondaufgang nach draußen ging, konnte man ihnen nicht entkommen. Sein Kiefer verkrampfte sich. Gab es da noch etwas anderes, dem er nicht entkommen konnte? Bis Pike sie wieder hochgewühlt hatte, war es Kirk gelungen, seine Vergangenheit zu vergessen.
    Wollte er auch vor seiner Zukunft weglaufen?
    Der Zaun war nicht besonders hoch, aber er stand unter Hochspannung. Unsichtbare Energieströme summten durch das altmodische, metallene Gitterwerk und stiegen noch über seinen Kopf. Sie konnten nicht unterbrochen werden, ohne diverse Alarme auszulösen. Vertikale Strahlen bedeuteten, dass ein möglicher Eindringling nicht einfach darüber hinweg schweben konnte. Kirk machte auch gar keinen Versuch. Statt dessen hielt er kurz hinter der Abgrenzung. Dahinter, eingewoben in ein Netz aus Metall und Konstruktionsgerüsten, befand sich ein Raumschiff im Bau.
    Seine Anwesenheit war kein Geheimnis. Die Sternenflotte hatte Zentral-Iowa nicht nur als Standort für diese besondere Konstruktionswerft wegen ihrer Anbindung an die Mississippi-Schifffahrt und die Industrie- und Handelszentren des Mittleren Wesens ausgewählt. Falls etwas in die Luft flog, wären nur wenige Menschen außerhalb der Werft in Gefahr. Es gab reichlich Platz zum Arbeiten, viele Grundstücke, um Nebenstellen und Zulieferindustrie anzusiedeln, und der Boden war eben und tektonisch stabil.
    Im Leerlauf war das Motorrad fast nicht zu hören und Kirk betrachtete das Schiff. Während die Außenhülle fast komplett war, würde es noch lange dauern, bis es flugfähig war, und der Innenausbau hatte auch noch nicht richtig angefangen. Auf der Baustelle standen überall Kisten und Container – einige waren riesig und alle waren mit einer Schablone beschriftet oder anderweitig mit dem Namen des neuen Schiffes versehen, für das sie bestimmt waren.
    U.S.S. ENTERPRISE
    Als er die geschäftigen Aktivitäten beobachtete, suchte er die richtigen Worte, um das Schiff zu beschreiben. Es war das neueste Modell und wies das modernste Sternenflottendesign auf. Nicht, dass er sich für gewöhnlich um so etwas kümmerte, bloß nicht. Ihn hatte weit mehr interessierte, welche weiblichen Künstlerinnen in den Bars der Umgebung sangen oder tanzten. Körperliche Schönheit war ihm immer wichtig gewesen. Die und natürlicher Charme, Haltung und Anmut.
    Überrascht bemerkte er, dass er die gleichen Parameter auf das im Bau befindliche Schiff anwandte.
    Was zur Hölle glaubst du, was du hier tust?, fragte er sich. Man schläft in einem Raumschiff, nicht mit ihm. Warum vergeudest du deine Zeit hier? Warum glaubst du, dass die einen überalterten Straftäter wie dich aufnehmen würden? Weil ein Sternenflotten-Captain das gesagt hat? Du hast nicht einmal daran gedacht, die notwendigen Formulare auszufüllen, ganz zu schweigen von einer formellen Bewerbung. Hau ab, verschwinde, zieh Leine!
    Er wendete das Motorrad und beschleunigte, fort vom Zaun und der unerreichbaren Versuchung aus Metall dahinter. Aber wohin sollte er fahren? Wohin fliehen? Ihm war schlecht vor Unentschlossenheit. Fahr einfach, schrie sein Innerstes, keine besondere Richtung. Da lang.
    Im Herzen des Konstruktions- und Montagekomplexes erwischte sich Captain Pike dabei, dass sein Blick wiederholt zum Haupttor wanderte. Er wusste, dass dazu keine Veranlassung bestand. Keine Veranlassung, auf etwas Außergewöhnliches zu warten. Trotzdem ...
    Der

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