Star Trek - [der Roman zum Film]
Umstehenden. »Welches Leben wir auch immer geführt haben mögen, wenn er nicht erschienen wäre und das Kontinuum dieser Realität verändert hätte, jetzt ist es für immer anders. Unser Schicksal, wie auch immer es aussah, hat sich geändert.«
Chekovs Gedanken rasten auf Hochtouren. »Also selbst wenn es uns gelingt, diesen Nero aufzuhalten, was hindert ihn daran wieder in das Zeitportal einzutreten, wie auch immer er das schafft, und noch ein Stück weiter hinten in der Geschichte noch mal von vorn anzufangen? Wenn sein Ziel die Zerstörung der Föderation ist, hätte er doch einfach zu einem noch früheren Zeitpunkt reisen können, an dem unsere Technologie noch primitiver war?«
»Es kann sein«, vermutete Spock, »dass diese Reisemethode nicht perfekt ist oder Beschränkungen unterliegt, die wir uns nicht vorstellen können. Der Zeitpunkt vor fünfundzwanzig Jahren stellte vielleicht für ihn das Optimum dar.« Er zögerte gedankenverloren. »Es kann auch sein, dass er andere Motive hat, von denen wir bis jetzt noch nichts wissen. Wir könnten über unendliche Möglichkeiten nachdenken, von denen sich jede als gut erweisen könnte, von denen aber keine im Augenblick existiert. Und im Moment bin ich mit der Ausführung von Captain Pikes letztem Befehl betraut.« Er blickte dem Steuermann in die Augen.
»Mister Sulu, berechnen sie einen Kurs zum Laurentian-System, Warp drei.«
Kirk stand daneben und schüttelte heftig den Kopf. »Commander, ich bin anderer Meinung weil ...«
» Captain «, korrigierte Spock ihn, diesmal in beißendem Ton. »Ihre Meinung wurde zur Kenntnis genommen, aber mein Befehl steht.«
Sie sahen sich starr in die Augen. Die anderen Offiziere auf der Brücke sahen mit Unbehagen zu: Dies war nicht die Zeit für Konfrontationen. Die jetzt bevorstehende Mission erforderte ein großes Maß an Einstimmigkeit. Diejenigen, die Kirk kannten, erwarteten, dass er gleich explodieren würde, oder dass er die Stimme erhob, um ihn wenigstens verbal, wenn schon nicht logisch, zu beherrschen. Das tat er nicht.
»Captain. Spock . Wir haben alle in den letzten Tagen viel durchgemacht. Sie mehr als alle anderen. Aber ich bitte Sie, trennen Sie Ihre Gefühle von ...«
»Das habe ich«, unterbrach ihn Spock. »Das kann ich Ihnen in diesem Punkt versichern. Wäre das nicht so, könnte ich das Kommando nicht behalten. Und weil Sie und ich beide einen Elternteil verloren haben, müssen wir sicher stellen, dass unsere Mission nicht zu einer persönlichen Vendetta wird. Muss ich erst betonen, dass ich, während ich einen Großteil meiner Spezies verloren habe, völlig logisch handelte und weiterhin handeln werde. Wogegen Sie ...«
Jetzt unterbrach Kirk ihn. »Wir haben keine Zeit, um innerhalb des Teams Nettigkeiten auszutauschen. Jede Sekunde, die wir mit der Diskussion von Alternativen verbringen, gelangt Nero näher an sein nächstes Ziel und wahrscheinlich näher daran, Informationen aus Captain Pike herauszuholen!«
»Dann haben wir eine Übereinkunft«, antwortete Spock straff. »Es wird keine Zeit mehr mit der Diskussion über Alternativen verschwendet. Darum befehle ich Ihnen, zu akzeptieren, dass ich allein das Kommando inne habe und allein verantwortlich für die Entscheidungen bin, die die Handlungen und Reaktionen des Schiffes bestimmen.«
Kirk antwortete mit einem völlig anderen Argument. Es trug den Anschein von Vernunft, aber nicht von gesundem Menschenverstand.
» Nicht, wenn der Chefarzt sagt, dass es nicht so ist.«
McCoy trat entsetzt einen Schritt zurück. »Oh Scheiße, Jim, mach das nicht.«
Spocks Gesicht wurde so hart wie seine Stimme. »Ihr Versuch einer List ist nicht subtil genug, um Ihre wahren Absichten zu verschleiern, Lieutenant. Was Sie vorschlagen, ist nichts anderes als Meuterei. In diesem Fall müssen Sie die Konsequen...«
»Nach Vorschrift eins-einundzwanzig«, deklamierte Kirk eiskalt, »erkläre ich Sie für emotional befangen und darum untauglich weiter die Funktion eines Captains auf einem Föderationsschiff auszuüben. Als Ersatz schlage ich ...«
Jetzt trat Spock vor. »Trotzdem sind Sie der einzige, der hier emotional handelt. Das lege ich auch gern einem Untersuchungsausschuss dar. Ab sofort sind Sie vom Dienst freigestellt – und wenn ich recht darüber nachdenke, sind Sie niemals formell in Dienst genommen worden.
Lieutenant Kirk«, erklärte Spock in einem unmissverständlichen Kommandoton, »Ich habe Ihnen einen direkten Befehl gegeben. Ungehorsam
Weitere Kostenlose Bücher