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Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche

Titel: Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Vergangenheit und die Vergangenheit war die Gegenwart.
    Auf der Erde führte Cortez eine spanische Expedition in Mexiko an und löste durch die Einschleppung des Grippevirus die erste Pandemie der Neuen Welt aus. Babur eroberte das nördliche Indien, als Auftakt zur Etablierung des Mughal-Imperiums. Magellan hatte seine Weltumsegelung begonnen und in Europa forderte Martin Luther die Unfehlbarkeit der päpstlichen Erlässe heraus.
    Während sie im kalten Licht und tiefen Schweigen dahintrieb, begann sich die Zeit für Captain Erika Hernandez allerdings wie eine Abstraktion anzufühlen. Im Laufe der Monate, die sie und ihr Außenteam der Columbia NX-02 auf dem Planeten Erigol als unfreiwillige Gäste der zurückgezogen lebenden Einheimischen – bekannt als Caeliar – verbringen mussten, hatte sie sich an den Rhythmus natürlicher Tage und Nächte gewöhnt. So sehr sie auch das Verlangen ihrer Mannschaft geteilt hatte, der Gefangenschaft der Wesen zu entkommen und zur Erde zurückzukehren, hatte sie es auf eine gewisse Art auch genossen, sich wieder in einer natürlichen Umgebung zu befinden.
    Nun war die üppig bewachsene Welt fort, ausgelöscht durch eine Supernova, zusammen mit einem Großteil der Caeliar-Zivilisation – und soweit Hernandez wusste, auch der Columbia .
    Ohne das Auf- und Untergehen der Sonne besaß Hernandez kein Gefühl mehr für das Vergehen der Tage, Wochen oder Monate. Sie schlief, wenn sie müde war, aß, wenn sie Hunger bekam, und füllte ihre wachen Stunden mit nostalgischer Erinnerung an das Leben, das sie zurückgelassen hatte. Ihr einziger Hinweis auf das Vergehen der Zeit war die Länge ihrer Haare, die kaum auf ihre Schulter gereicht hatten, als sie nach Erigol gekommen war. Nun fielen sie in einer dichten, dunklen Mähne bis unterhalb ihrer Schulterblätter.
    Drei andere Überlebende der Columbia waren mit ihr, als Passagiere im Inneren der flüchtenden Hauptstadt Axion, der Katastrophe auf Erigol entkommen: Commander Veronica Fletcher, der Erste Offizier; Dr. Johanna Metzger, die Chefärztin und Ensign Sidra Valerian, der Kommunikationsoffizier. Keiner von ihnen hatte sich so gut an die formlose, unstrukturierte Existenz der Caeliar anpassen können wie der Captain.
    Hernandez stand allein in der Mitte eines leeren, mit Granitfliesen gepflasterten Platzes, umgeben von den majestätischen Türmen und Spitzen der Caeliar-Metropole. Ihre filigrane, aus Metall und Kristall bestehende Architektur fing das schwache Sternenlicht ein, das die Stadt in stygische Schatten, trübe Schwaden aus Titanweiß und endlosen Grautönen warf.
    Das Schweigen der Stadt schlug ihr aufs Gemüt. Es war so absolut, so unnatürlich. Trotz der Anwesenheit von Millionen Caeliar-Bürgern schien die Megalopolis verlassen zu sein. Ihre Konzertmuscheln waren leer und Skulpturen lagen zerschmettert auf den Plätzen und Straßen. Selbst die Luft war tödlich still.
    Hinter sich hörte sie schwach und entfernt Schritte näher kommen. Sie sah keine Notwendigkeit, sich umzudrehen und nachzuschauen, denn sie wusste bereits, dass es sich um einen ihrer Offiziere handelte. Nur sie gingen in Axion umher. Die Caeliar mit ihren Körpern aus Catomen – hochentwickelten Nanomaschinen – konnten nach Belieben schweben oder fliegen, und wenn sie in der Stimmung dazu waren, konnten sie aus leuchtenden Funken in der Luft ineinanderfließen.
    Ein paar Minuten später waren die Fußschritte laut und nah. Dann hörten sie auf, und in der perfekten Stille der Stadt konnte Hernandez hinter sich sanftes Atmen hören.
    »Irgendeine Idee, was sie vorhaben?«, fragte Fletcher. Ihr neuseeländischer Akzent war durch jahrelangen Dienst in der multinationalen Sternenflotte der Erde leicht abgeschwächt worden.
    Der Captain drehte sich um und betrachtete ihren blonden, athletischen XO mit einem mürrischen Blick. »In Anbetracht der Tatsache, dass ich keinen Caeliar mehr gesehen habe seit ...« Sie hielt inne, denn ihr fehlte eine Zeiteinheit, der sie sich sicher sein konnte, »... seit wer weiß wie lange. Ich habe keine Ahnung, was sie machen.«
    »Ich schätze, wir können nicht einfach Inyx fragen«, sagte Fletcher.
    Hernandez schüttelte ihren Kopf. »Ich habe das Gefühl, dass er mich momentan nicht empfangen würde. Kann man durchaus verstehen.«
    »Das stimmt.« Fletcher gesellte sich zu Hernandez, um mit ihr die Sterne zu betrachten. »Wir können wohl kaum einen Früchtekorb mit einer kleinen Karte schicken, auf der steht: ,Tut uns

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