Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche
so leid, dass unsere MACOs ausgeflippt sind, eine Stadt in die Luft gesprengt und eine Million eurer Leute getötet haben.‘«
»Und noch mehr«, sagte Hernandez. »Soweit wir wissen, könnten Foyle und seine Männer durch die Störung des Großen Werkes der Caeliar eine Kettenreaktion ausgelöst haben, die ihren Planeten zerstört hat.«
Zwischen den beiden entstand eine Pause – die Hernandez gleichzeitig sehr lang und doch kurz vorkam –, während sie die unveränderlichen Sterne beobachteten.
Es war Fletcher, die die Stille unterbrach. »Und was machen wir jetzt?«
»Wir warten«, sagte Hernandez mit gelassener Resignation.
Dies schien nicht die Antwort gewesen zu sein, auf die Fletcher gehofft hatte. »Das war’s? Wir warten? Worauf?«
»Was auch immer kommen mag«, erwiderte Hernandez. »Wir können nicht entkommen, Veronica. Wir haben kein Schiff und selbst wenn wir irgendwie eine Mitfahrgelegenheit finden und den Caeliar entkommen würden, wohin könnten wir gehen? Zur Erde? Wir wissen nicht einmal, wo wir sind, von unserem Reiseziel ganz zu schweigen. Und wenn wir durch ein Wunder tatsächlich dort ankämen, was dann? Es ist das sechzehnte Jahrhundert .«
»Vielleicht könnten wir uns ein paar Shakespeare-Stücke ansehen.«
»Sicher, wenn Sie ungefähr siebzig Jahre darauf warten wollen.«
Fletcher machte übertriebene Schwenkbewegungen nach links und rechts, blickte auf die verlassenen Gehwege und drehte sich dann zu Hernandez zurück. »Ich habe Zeit.«
Der Captain seufzte. »Die haben wir beide.«
Wieder dehnte sich Schweigen zwischen ihnen aus. Irgendwann begann Fletcher, mit den Füßen zu scharren und erzeugte damit ein trockenes Kratzen, das für Hernandez zu laut war, um es zu ignorieren. Sie sah Fletcher streng an, die einen verlegenen Gesichtsausdruck aufsetzte und ihre Zappelei einstellte. Damit war die gespenstische Stille der Stadt wiederhergestellt.
Nach einer weiteren Zeitspanne – wie lange genau konnte Hernandez nicht sagen – erschien eine Gestalt auf einem entfernten Gehweg zwischen zwei hohen Türmen. Sie bewegte sich mit müden Schritten und überwand langsam die Entfernung zwischen ihrem Ausgangspunkt und den zwei Frauen auf dem Platz.
Als sie etwa hundert Meter entfernt war, erkannte Hernandez, dass es sich bei der Gestalt um einen Caeliar handelte. Sie bemerkte den riesigen Schädel über seinem langen, verzerrten Gesicht. Seine schlaksigen Arme schwangen ungeschickt hin und her, während die Kreatur auf knochigen Beinen und breiten, dreizehigen Füßen dahintrottete. In ihren gerippten Luftsäcken, die die Atemröhrchen auf jeder Seite ihres Kopfes mit dem Inneren ihrer zerbrechlich aussehenden Brust verbanden, konnte man ein starkes Heben und Senken erkennen.
An der einzigartigen Marmorierung aus Lila und Grün auf der ledrigen Haut konnte sie Inyx erkennen, den Chefwissenschaftler der Caeliar und die Hauptkontaktperson ihres Teams. Ein paar Monate zuvor war sie noch nicht in der Lage gewesen, den Großteil seines Volkes voneinander zu unterscheiden, aber nun konnte sie die individuellen Feinheiten in den Formen ihrer Kämme und Kiefergelenke erkennen.
Inyx blieb ein paar Meter vor Hernandez und Fletcher stehen. »Das Quorum wünscht, mit Ihnen zu sprechen, Erika.«
»Worüber?«
»Über viele Dinge«, sagte er.
Fletcher musterte das Wesen von seinen Füßen bis zu seinem in die Länge gezogenen, stets missgelaunt wirkenden Gesicht. »Schön zu sehen, dass Sie zur Abwechslung mal mit uns kleinen Leuten auf dem Boden laufen.«
»Wir sind durch die Verwundung der Gestalt immer noch geschwächt«, sagte er. »Unsere Kraft wird dazu verwendet, die Stadt zu reparieren, während wir nach einer neuen Welt suchen, auf der wir unser Großes Werk fortsetzen können.«
Hernandez hob argwöhnisch eine Augenbraue. »Bei all der Energie, die Sie auf Erigol aufbringen konnten, fällt es mir schwer zu glauben, dass das jetzt so ein Problem sein soll.«
»Wir könnten mehr aufbringen«, sagte Inyx. »Allerdings ist es unbedingt erforderlich, dass wir ein geringes Energieprofil bewahren, damit wir keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Wir müssen äußerst vorsichtig sein, den Verlauf dieser Zeitachse nicht zu stören, während wir hier sind.«
Hernandez platzte vor Neugierde. »Aber warum ...«
Er unterbrach sie mit einer erhobenen Hand. »Für Ihre Fragen wird später Zeit sein. Jetzt muss ich Sie zum Quorum bringen.«
Sie nickte in Richtung ihres Ersten Offiziers.
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