Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche
»Commander Fletcher wird mich begleiten.«
»Wie Sie wünschen«, sagte Inyx. »Bitte folgen Sie mir.« Er kehrte den Frauen den Rücken zu und begann seinen schleppenden Gang zurück.
Hernandez folgte ihm und signalisierte Fletcher, hinterherzukommen. »Na los.«
Fletcher holte Hernandez mit wenigen Schritten ein. »Warum mussten Sie mich da mit reinziehen?«
»Tut mir leid«, sagte Hernandez sarkastisch, »hatten Sie heute etwas anderes vor?«
Fletcher erwiderte in gespielter Frustration: »Also gut. Aber wenn sie uns jetzt doch exekutieren wollen, darf ich ,Ich hab es Ihnen doch gesagt‘ sagen.«
Hernandez zuckte mit den Schultern. »Das klingt fair.«
Der Marsch durch die Stadt war lang und schleppend.
Vor seiner Flucht in die Leere war Axion voller schneller und unaufdringlicher Beförderungsmittel gewesen. Sich bewegende Gehsteige hatten Passanten über die breiten Straßen gebracht; schwebende Scheiben aus hauchdünnem, spiegelglattem Silber hatten in wenigen Minuten große und kleine Gruppen von einem Ende der Stadt zum anderen transportiert und selbst für eine Infrastruktur zwischen den Städten gesorgt, als noch andere Städte vorhanden gewesen waren. Vertikale Schächte hatten sich einst auf Kommando geöffnet und Passagiere im Inneren unsichtbarer Hüllen sicher von den höchsten Aussichtspunkten der Stadt zu ihren extremsten Tiefen gebracht.
Nun gab es Rampen und Stufen und Brücken, die für Hernandez’ Geschmack zu schmal waren. Und alles schien so weit weg.
Sie und Fletcher folgten Inyx, während er vorwärts schritt. Seine langen Arme baumelten in rhythmischem Gegensatz, wie Metronomstäbe, die stets einen Schlag auseinander lagen.
Hernandez’ Gang wurde mit jedem Schritt schwerfälliger und unbeholfener. Ihre Knie und Füße hatten zu schmerzen begonnen.
Und das bereits, bevor sie die Pyramide erreichten.
Diese erhob sich vor den drei Reisenden als geometrisch perfekte Spitze aus dunklem Metall und rauchigem Kristall. Jede Seite teilte sich in dreieckige Viertel, die sich wiederum viertelten und so weiter, durch Hunderte schrumpfende Wiederholungen.
An ihrem Sockel glitt vor ihnen ein dreieckiges Portal auf, das mehrere Meter hoch war, während sie immer noch über die gähnende Leere des Weges wanderten, der die Pyramide umgab. Durch die Öffnung sah Hernandez Stufen. »Inyx, sagen Sie mir, dass wir nicht da hochlaufen müssen.«
»Es ist eine bedauernswerte, aber erforderliche Konsequenz unser Energieeinsparung«, sagte er. »Müssen Sie sich ausruhen, bevor wir den Aufstieg zur Quorumshalle beginnen?«
Sie sah zu Fletcher, die energisch nickte. »Ja«, sagte Hernandez. »Nur ein paar Minuten.«
»Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen«, sagte Inyx.
Als das Trio endlich das berghohe Gebäude erreicht hatte, setzten sich Hernandez und Fletcher auf den Boden und lehnten sich gegen den Sockel der Pyramide, um sich auszuruhen. »Ich kann mich nicht erinnern, dass es so weit war«, sagte Fletcher zwischen zwei schweren Atemzügen.
»Ich auch nicht«, keuchte Hernandez.
Inyx wartete im offenen Portal auf die beiden ruhenden Frauen, als ob er eine Statue wäre, die in dem glänzenden schwarzen Granit verwurzelt war. Sein stets finsterer Blick verriet nichts. Hernandez fragte sich, ob sie jemals in der Lage sein würde, die Stimmungen der Caeliar zu erkennen. Wenn es einen äußeren Hinweis zu entschlüsseln gab, lag er sicherlich nicht in ihren ledrigen, ausdruckslosen Gesichtern.
Fletcher seufzte und schlug ihre Hände auf ihre Oberschenkel. »Bereit, der lustigen Truppe entgegenzutreten?«
»Ich kann es kaum erwarten«, sagte Hernandez. Sie stützte sich gegen die Pyramide und zwang ihren erschöpften Körper in eine stehende Position. Dann streckte sie sich, um die bleischwere Müdigkeit und die Verspannung zu vertreiben, die sich zwischen ihren Schulterblättern festgesetzt hatte. Sie löste sich mit einem leisen Knacken und Hernandez drehte sich zum Gebäude und den steilen Treppenstufen um, die zu einem Punkt weit über ihnen führten. Sie sah Fletcher an. »Bereit?« Der Erste Offizier nickte und Hernandez sagte zu ihrem Führer: »Okay, dann wollen wir mal los.«
Der schlaksige Caeliar stieg die Treppen mit Leichtigkeit hinauf. Er ging unermüdlich voran und hatte Hernandez und Fletcher, die sich damit abkämpften, ihm zu folgen, nach den ersten hundert Stufen weit hinter sich gelassen. Nach dem vierten Mal, an dem er sich gezwungen sah, anzuhalten und auf sie
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