Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche
Uniformjacke gerade. »Rufen Sie sie.«
Das Bild auf dem Hauptschirm flackerte. Rauschen unterstrich das Hochfrequenzheulen, das das Audiosignal beherrschte. Doch selbst ohne Störungen hätte Picard die Stimme des kommandierenden Offiziers der Voyager kaum erkannt.
Captain Chakotays Nase war gebrochen und die untere Hälfte seines Gesichts sah blutverschmiert aus, etwas davon noch frisch und hellrot, das andere bereits getrocknet und braun. Auf der linken Seite seines Kopfes war das ganze Haar versengt und nur noch verbrannte, schwarze Haut übriggeblieben. Er hing in einem seltsamen Winkel auf seinem Kommandosessel, sein linker Arm schien unter ihm eingeklemmt zu sein. Rot eingefärbter Speichel blubberte über seine Lippen, als er murmelte: »Picard ...?«
»Captain Chakotay«, erwiderte Picard. »Wir schicken sofort Rettungsteams von der Enterprise und der Aventine zu Ihnen hinüber.«
»Die Borg«, keuchte Chakotay.
Nickend versuchte Picard, ihn zu beruhigen. »Ja, Captain. Wir ...«
»Haben uns gerammt«, fuhr Chakotay monoton murmelnd fort. Er stand offensichtlich unter Schock. »Haben die ganze Flotte zerstört.«
Picard nickte Kadohata und Choudhury zu, die seinen unausgesprochenen Befehl verstanden und diskret damit begannen, Sanitäter und Ingenieure zur Voyager zu schicken.
»Waffen waren nutzlos«, sprach Chakotay weiter. Er sah Picard nicht länger an, sondern starrte auf einen entfernten Punkt in seiner Einbildung. »Konnten sie nicht aufhalten. Zu viele.«
»Wie viele?«, fragte Picard, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er es wissen wollte.
Chakotay antwortete nicht. Er begann, seinen Kopf zu schütteln und schüttelte ihn immer weiter, als ob er die Wahrheit ungeschehen machen könnte, wenn er sie nur ausreichend verleugnete.
Worf stellte sich neben Picard und sagte: »Das müssen Sie sich ansehen, Sir.« Der XO nickte mrhová an der Taktikstation zu, die das Bild auf dem Hauptschirm teilte, um eine Sensormessung auf der rechten Seite zu präsentieren. Es handelte sich um einen taktischen Langstreckenscan. Und die sich ausbreitende runde Formation roter Symbole um den Azur-Nebel stach einen eisigen Dolch der Angst durch Picards tapfere Fassade bis in seinen tiefsten Kern. »Ist das bestätigt?«
»Aye, Sir«, sagte Worf. »Mindestens siebentausend Borg-Schiffe sind in das Territorium der Föderation, der Klingonen und der Romulaner eingedrungen.«
»Tausende«, murmelte Picard. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Genug, um einen zu jeder bewohnten Welt im bekannten Universum zu schicken.«
Choudhury fügte hinzu: »Und immer noch genügend übrig, um jede Sternenbasis, jeden Außenposten und jeden Raumhafen innerhalb von tausend Lichtjahren anzupeilen.«
»Es hat begonnen«, sagte Picard leise.
Es war der Tag, vor dem er sich seit sechzehn Jahren gefürchtet hatte, seit seiner ersten Begegnung mit den Borg in System J-25, während seiner Dienstzeit auf der Enterprise - D . Seine erste Erfahrung mit dem Kollektiv hatte die Borg angespornt, ihre Bemühungen gegen die Föderation zu verstärken. Aber so schrecklich die Kämpfe bei Wolf 359 und in Sektor 001 auch gewesen waren, hatte Picard doch schon seit Langem vermutet, dass es sich dabei um wenig mehr als Tests gehandelt hatte, um die Stärken und Schwächen der Föderation herauszufinden – ein Vorspiel für die wahre Invasion, die die Erde und ihre Verbündeten in den Untergang führen würde.
Nun war seine größte Angst Wirklichkeit geworden und es gab nichts, was er tun konnte, um ihr schreckliches Fortschreiten aufzuhalten.
Kadohata ließ ein Komm-Signal auf ihrer Konsole verstummen. »Die Aventine ruft uns«, sagte sie.
»Auf den Schirm«, sagte Picard.
Dax erschien auf dem Hauptschirm. Sie sah verstört aus. »Gute Neuigkeiten«, sagte sie. »Helkara sagt, dass alle Subraumtunnel zusammengebrochen sind. Es gibt nun also keine Hintertür zur Föderation mehr.«
Worf schnaubte. »Unglücklicherweise kommt das zu spät, um einen Unterschied zu machen.«
»Tja, ich schätze, dann liegt es wohl jetzt an uns, den zu bewirken«, erwiderte Dax. »Wir nehmen Kurs auf die Erde.«
»Zu welchem Zweck?«, fragte Picard skeptisch. Er sah keinen Sinn in Dax’ Plan.
Die eigensinnige junge Trill zuckte mit den Schultern. »Ich improvisiere. Vielleicht können wir die Borg-Königin finden und sie ausschalten.«
Ihre Naivität entflammte Picards Zorn. »Das wird auch keinen Unterschied mehr machen«, sagte er. »Sie
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