Star Trek - Destiny 02 - Gewöhnliche Sterbliche
erfolgreiche Schwangerschaft in einer Fehlgeburt geendet hatte. Und nun auch noch die kürzliche Nachricht, dass ihr zweiter Versuch nicht nur nicht lebensfähig war, sondern auch Deannas Gesundheit und Leben bedrohte. Darüber mit seinem Ersten Offizier zu sprechen, hatte sich als explosiv erwiesen und Deannas Weigerung, Rees medizinischem Ratschlag zu folgen, hatte eine ohnehin schon turbulente Situation noch unberechenbarer gemacht.
Die Spannungen und die Trauer, die jedes Schweigen zwischen ihm und Deanna erfüllten, hatten es für sie in den vergangenen Tagen fast unmöglich gemacht, miteinander zu kommunizieren. Dennoch wünschte er sich, dass sie jetzt hier wäre, sei es auch nur als sein diplomatischer Offizier und nicht als seine Frau, damit er sich nicht so hilflos fühlte. In solchen Zeiten verließ er sich auf den klugen Rat von Deanna, Christine Vale und Tuvok. Da er ihre Erfahrung und Einsicht in Anspruch nahm, hatte sich seine Einstellung zum Kommandieren geändert. Für ihn bestand es eher aus Zusammenarbeit und stellte keinen Alleingang dar.
Er schloss seine Augen und versuchte, sich auf seine Atmung zu konzentrieren, denn zum ersten Mal, seit er die Titan übernommen hatte, fühlte er die wahre Einsamkeit des Kommandos.
Die Nacht war seit Wochen über Neu Erigols nördliche Ausdehnungen hereingebrochen, ohne ganz anzukommen. Arktisches Zwielicht überzog den Himmel am Horizont mit einem düsteren Dunst und außerhalb von Axions Schutzschild heulten heftige Winde und peitschten Gischt über eine schwarze und eisbedeckte See.
Erika Hernandez stand neben Inyx auf einer runden Plattform am Ende eines schmalen Gehsteigs, der sich mehrere Dutzend Meter über den Rand der Stadt hinaus erstreckte. Sie spürte seinen Einfluss auf die unsichtbare Wolke von Catomen, die sie umgab, während er sie nutzte, um Axions Schutzfeld auszuweiten und es um ihren gerade geschaffenen, temporären Witwensteg zu formen.
Sie blickte in das Dämmerlicht und prägte sich die Aussicht in ihr Bewusstsein ein. Die Farben und Schatten veränderten sich langsam. »Bitten fragen Sie das Quorum, ob wir die Stadt in den Süden versetzen können«, sagte sie, während der Wind zwischen den nahe gelegenen Gletschern heulte.
»Ich dachte, dass Sie die Strenge der Arktis bewundern«, sagte Inyx, um ihrer Bitte passiv zu widerstehen.
»Sie ist sehr hübsch«, sagte Hernandez. »Aber es wird bald dunkler und ich sorge mich um die Wirkung, die eine verlängerte Nacht auf die Menschen der Titan haben könnte.«
Inyx klang beinahe zerknirscht. »Ja, das hätte ich ebenfalls in Betracht ziehen sollen. Ich werde Ihre Bitte an das Quorum weiterleiten.« Sie spürte ein Energieknistern um ihn herum, während er mit der Gestalt kommunizierte. Einen Moment lang war sie versucht, zu lauschen, aber sie entschied, dass es zu riskant wäre. Stattdessen wartete sie auf seine Antwort, die, wie sie wusste, unmittelbar bevorstand, wenn das Kribbeln der psychischen Kommunikation aus der Luft zwischen ihnen verschwand. »Die Stadt wird bald versetzt werden«, sagte er. »Wir werden den Übergang durchführen, während unsere Gäste schlafen, und wir werden versuchen, sie so zu positionieren, dass ein Tag der ihnen gewohnten Länge entspricht.«
»Danke«, sagte Hernandez. »Das wird ihnen die Eingewöhnung an das Leben in der Stadt erleichtern. Und wenn ich vollkommen ehrlich sein soll, habe auch ich begonnen, unsere Sonnenaufgänge zu vermissen.«
»Ich ebenfalls«, sagte Inyx. »Doch wenn sich einige im Quorum durchsetzen, werden wir vielleicht nicht mehr viele teilen können.« Sie spürte ein leichtes Frösteln, während er all die freien nanoskopischen Catome aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft verbannte und diejenigen, die ihnen am nächsten waren, zu einem sphärischen Zerstreuungsfeld umformte, um ihnen Ungestörtheit zu sichern. »Sollte die Besatzung der Titan unser Angebot des Rückzugsortes annehmen, wurde vorgeschlagen, unsere neuen Gäste in entlegene Ansiedlungen auf der Oberfläche zu verbannen und sie nach Geschlechtern zu trennen, um das Risiko einer Verseuchung des Planeten mit einer neuen Zivilisation zu reduzieren.«
Hernandez blieb ruhig, während sie erwiderte: »Ich protestiere gegen die Benutzung des Wortes ,Verseuchung‘.«
»Das sollten Sie auch«, antwortete Inyx. »Allerdings denke ich, dass es wichtiger ist, etwas gegen diese primitive und unterdrückende Maßnahme zu unternehmen.«
Sie war überrascht, ihn so im
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