Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
Malaya, ch’Maras, nach vorne.«
Die beiden Mitglieder des Teams, die eben noch die Nachhut gebildet hatten, zogen an Kedair und den anderen vorbei und führten sie durch den Gang, wobei sie gelegentlich die Decke oder Schotten mit Streifen aus Leuchtstoffgel versahen. Während sie ihnen folgte, hob Kedair ihren Energiedämpfer vom Boden auf, deaktivierte ihn und steckte sich das Gerät zurück an den Gürtel.
Am Ende eines langen Korridors gelangten sie an eine T-Kreuzung. Die im rechten Winkel abgehende Passage öffnete sich auf der einen Seite zu einem großen leeren Raum, der das Vinculum umgab, das sich in einem sanduhrförmigen Gebilde im Mittelpunkt der Sonde befand.
Kedair warf einen Blick in die anderen Abschnitte des Schiffes. Vom obersten bis zum untersten Deck war das Innere der Sonde fast so dunkel wie das All selbst, außer dort, wo weißes Geschützfeuer und rote Explosionen aufleuchteten oder Fackeln ihre Umgebung in grünliches Licht tauchten. Das konstante widerhallende Rattern des Gewehrfeuers erinnerte Kedair an das Geräusch von Bauarbeiten.
Aus den Augenwinkeln nahm sie eine Bewegung auf der anderen Seite des Schiffes wahr. Eine Gruppe schwarzer Gestalten bewegte sich mit schnellen Schritten durch die düsteren Schatten, geradewegs auf ein Sternenflotteneinsatzteam zu, das mit dem Rücken zu ihnen stand. Aus Gewohnheit berührte Kedair ihren Kommunikator, bevor ihr einfiel, dass die Energiedämpfer jegliche Kommunikation verhinderten. Sie dachte kurz daran, ob sie dem anderen Einsatzteam eine Warnung zurufen sollte, aber dann überlegte sie es sich anders, da sie dadurch die Position ihrer Einheit preisgeben würde. Außerdem bezweifelte sie, dass ihre Stimme laut genug sein würde, um sich über den Lärm des Kampfes hinwegzusetzen.
Es gibt mehr als einen Weg, um jemandes Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, begriff sie. Sie hob ihr Gewehr, sah durch den Sucher und zielte auf einen Schottträger in der Nähe des Sternenflottenteams. Ihr einzelner Schuss prallte vom Metallträger ab und scheuchte das andere Team auf. Sofort richtete ihr Scharfschütze seine Waffe auf sie. Kedair sah vom Sucher auf und deutete mit Nachdruck in die Richtung des drohenden Überfalls.
Der Scharfschütze und seine Kollegen hockten sich hin und nahmen die herannahende Gruppe Drohnen ins Visier. Aus der Entfernung sah Kedair nicht mehr als das Aufflackern der Leuchtspurmunition und den brutalen, zuckenden Tanz der tödlich Verwundeten. Dann war der Commander des Sternenflottenteams wieder auf den Beinen und schrie etwas, aber Kedair konnte seine Worte nicht verstehen. Das Gebrüll hörte plötzlich auf und die Einheit feuerte ein paar Leuchtspurgeschosse in den Gang.
Sobald der Korridor wieder heller wurde, sah Kedair, was sie getan hatte. Ein durchlöchertes Sternenflotteneinsatzteam lag in einer sich ausbreitenden Lache seines eigenen Blutes. Vier ihrer Kampfgefährten waren auf ihren Befehl hin erschossen worden.
Kedair wollte schreien, als ob sie diejenige gewesen wäre, die getroffen worden war. Verleugnung und Schuld prallten in ihren Gedanken aufeinander, während sie mit weit aufgerissenen Augen auf das Massaker starrte, das sie leichtfertig verursacht hatte.
»Sir«, sagte T’Prel, »wir müssen weitergehen und dieses Deck säubern.« Die flache, monotone Sprechweise der Vulkanierin ließ weder Verständnis noch Mitleid für Kedairs tragischen Fehler erkennen und das war ihr gerade recht.
»Also gut«, sagte sie. »Sie gehen mit Englehorn an der Spitze.«
T’Prel und der menschliche Mann setzten die Durchsuchung der Borg-Sonde fort. Kedair wandte den blutigen Konsequenzen eines kurzen Fehlers den Rücken zu und war sich bereits darüber im Klaren, dass sie die schamvolle Erinnerung daran bis zu ihrem Tod mit sich herumtragen würde.
Die Sicherheitsoffiziere der Enterprise , Randolph Giudice, Peter Davila, Kirsten Cruzen und Bryan Regnis, standen an einem Durchgang Wache, der zum Zentrum der Sonde führte. Zwei ihrer Kameraden – eine herb wirkende Vulkanierin namens T’Sona und Jarata Beyn, ein muskulöser Bajoraner, dem Giudice den Spitznamen »Elch« verpasst hatte – benutzten Druckgaswerkzeuge, um selbstversiegelnde Ankerbolzen in ein Schott gegenüber der Öffnung zu treiben.
Das scharfe, pneumatische Zischen und dumpfe Schlagen von Metall, das Metall durchdrang, ließ Giudice zusammenzucken. »Beeilt euch«, sagte er, da er ungeduldig darauf wartete, weiterzugehen.
Er versuchte, nicht
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