Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
retten.«
»Das könnten Sie tun?«, fragte sie und war von der bloßen Vorstellung schon völlig überwältigt.
»Mehr noch«, antwortete Inyx. »Ich habe einen beträchtlichen Teil der vergangenen Jahrhunderte damit verbracht, alles über die menschliche Biologie zu lernen, hauptsächlich zu Erikas Nutzen. Ich bin mir definitiv sicher, dass ich über das Wissen und Können verfüge, um die richtigen, natürlichen genetischen Muster Ihres Fötus wiederherzustellen und den Schaden in den unbefruchteten Eizellen in Ihren Eierstöcken zu beheben. Auch wenn ich meine Behandlung weder Ihnen noch Ihrem Kind ohne Ihre Zustimmung aufdrängen werde, bin ich doch nicht zu stolz, um Sie anzuflehen, meine Hilfe anzunehmen.« Er verwandelte die schlängelnden Tentakel am Ende einer seiner Arme in etwas, das einer langen, knochigen, humanoiden Hand glich, und streckte sie Troi einladend entgegen.
»Geben Sie mir Ihre Erlaubnis, Deanna«, bat er, »und ich werde Sie heilen – Sie und Ihr Kind.«
Der Gang durch Axions Katakomben wurde mit jedem Schritt, den Keru und Torvig taten, schmaler. »Wohin gehen wir, Vig?«
»Nur noch ein wenig weiter, Ranul«, sagte Torvig. »Wenn meine Sinne mich nicht täuschen, sollte zweiundzwanzig Meter vor uns eine Öffnung liegen.«
Ihre Stimmen und schlurfenden Schritte hallten in dem stockdunklen Tunnel wider und wurden weitergetragen. »Ich wünschte, Sie hätten mir gesagt, dass wir eine Höhle erkunden wollen«, meinte der große Trill zu dem choblikischen Ingenieur. »Dann hätte ich eine der Taschenlampen mitgebracht.«
»Das ist nicht notwendig«, versicherte Torvig. »Vor uns am Ende des Tunnels erhöht sich die Umgebungshelligkeit.«
Kerus Augen sahen nichts als Dunkelheit. Gelegentlich wurde sie von helleren Schemen durchbrochen – möglicherweise irrte er sich aber auch. »Ich nehme Sie beim Wort, Vig.« Er blickte über seine Schulter und sah, dass der Weg zurück genauso dunkel war wie der Weg nach vorn. »Ich frage mich, welcher unser Caeliar-Wächter uns in diesem Moment verfolgt.«
»Sie könnten einfach fragen«, meinte Torvig.
»So wichtig ist es mir dann doch nicht«, erwiderte Keru.
Nachdem sie schweigend eine halbe Minute in der völligen Dunkelheit weitergegangen waren, nahm Keru endlich kaum sichtbare Umrisse wahr, und Torvig sagte: »Der Tunnel geht jetzt leicht abwärts. Passen Sie auf.«
Keru verlangsamte seine Schritte, um sich an den neuen, absteigenden Winkel zu gewöhnen. Er bemerkte, wie scharf umrissen Torvigs Gestalt nun war und dann sah auch er die zunehmende Beleuchtung vor ihnen. Die Luft wurde wärmer, während sie auf das blassblaue Flackern zugingen.
»Vig, wie haben Sie diesen Tunnel überhaupt gefunden?«, fragte er.
»Das würde ich lieber nicht zu genau beantworten, da wir überwacht werden«, antwortete Torvig. »Belassen wir es dabei, dass mich die Sinne, mit denen mich die Großen Erschaffer gesegnet haben, in die Lage versetzten, eine Veränderung in Axions Quantenfeld wahrzunehmen. Ich habe daraufhin meine Sinne auf diese speziellen Eigenschaften eingestellt und das Feld zu seiner Quelle zurückverfolgt, die nun etwa sechs-Komma-zwei Meter vor uns liegt.«
Die Erklärung des Ensigns ließ Keru schmunzeln. Es war dem Trill-Sicherheitschef bis zu diesem Moment nicht eingefallen, dass, auch wenn die Caeliar die Trikorder des Außenteams zerstört hatten, Torvigs bionische Verbesserungen – einschließlich seiner kybernetischen Augen und einer Reihe fortschrittlicher Computer- und Sensorteile – ihn zu einem idealen Ersatz für die verlorene Ausrüstung machten. Erst vor ein paar Monaten hatte Torvig seine implantierten Systeme eingesetzt, um die Titan nach einer fehlgeschlagenen Begegnung mit dem Auge des Erykon bei Orisha zu retten. Nach einer solchen Heldentat, dachte Keru, muss das Ersetzen eines Trikorders ein Kinderspiel für ihn sein.
Das Duo erreichte den Grund des gebogenen Tunnels und vollführte eine scharfe Wende. Dann bewegten sie sich mit wenigen kurzen Schritten von den Schatten ins Zwielicht und schließlich in das Herz einer blauen Sonne.
Keru hob seinen Arm, um seine Augen abzuschirmen. Die beiden Offiziere standen auf einem Felsvorsprung, von dem aus sie eine weitläufige, leere Kammer überblicken konnten. Über ihrem Zentrum schwebte eine große, leuchtende Kugel aus hellblauem Feuer. Von ihr ging ein ohrenbetäubender Lärm aus, der wie ein endloser Donner aus zusammenschlagenden Wellen und das wütende Summen
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