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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Zufluchtsort. Wir leisten hier unseren letzten Widerstand, Esperanza. Und wenn die Föderation fällt, will ich das sowieso nicht mehr erleben. Jetzt treten Sie beiseite. Sie versperren mir die Sicht.«
    Eigentlich wollte sie die bevorstehende Katastrophe gar nicht weiter betrachten, aber diese Ausrede war so gut wie jede andere, um die Unterhaltung zu beenden. Die verschiedenen Bildschirme des Raums zeigten allesamt ähnliche Bilder und erzählten die gleiche Geschichte. Sternenflottenraumschiffe waren zerstört und brannten oder jagten in ungeordnetem Rückzug auseinander. Eine klingonische Flotte brachte ein tapferes Opfer nach dem anderen, um Qo’noS zu verteidigen. Borg-Kuben näherten sich so gut wie ungehindert den Hochburgen der Föderation und ihrer Verbündeten. Und die aufeinanderfolgenden Salven der Transphasentorpedos machten keinen einzigen Unterschied mehr aus.
    Die Borg gewannen den Krieg.
    An einer Seite des Raumes standen die Admirals Akaar und Batanides und besprachen sich mit Seven of Nine, die sich ihnen angeschlossen hatte, um die neuesten Meldungen vom Sternenflottenkommando durchzugehen. Die Gesichter der Admirals waren einfach zu lesen: nackte Angst. Seven hatte wie gewöhnlich eine undurchschaubare Miene aufgesetzt, während sie den beiden Flagg-offizieren etwas zuflüsterte. Die attraktive ehemalige Borg-Drohne drehte sich um, ging ein paar Schritte auf den Tisch zu und wandte sich an Bacco. »Frau Präsidentin«, sagte sie und zog damit jedermanns Aufmerksamkeit auf sich. »Die Borg haben sich an den Transphasentorpedo angepasst.«
    Die anderen Admirals gesellten sich zu Seven – und Akaar sagte: »Wir haben die Bestätigung, Frau Präsidentin. Von diesem Moment an hat die Föderation keine Verteidigung mehr gegen die Borg.«
    Energie und Signale aus dem Borg-Kollektiv strömten durch die Catome in Erika Hernandez’ Körper und Geist. Ein Schwall roher Macht überflutete ihre Sinne, verlieh Farben Geschmack und der kalten Berührung der Kabel an ihrer Haut Klänge. Es war betäubend und süchtig machend, und der Ozean winziger Stimmen, der in der psychischen Welle des herrschenden Willens des Kollektivs aufgebäumt wurde, war gleichzeitig erstickend und ehrfurchtgebietend.
    Sie hatte erwartet, dass es mehr wie die Gestalt sein würde, aber die Ähnlichkeit war nur oberflächlich. Viele Stimmen waren zu einem einzigen Bewusstsein verschmolzen worden, jedoch nicht freiwillig. Anders als die Caeliar, die ihren Geist für die Erhebung ihrer Gesellschaft als Ganzes vereinigt hatten, hatte das Borg-Kollektiv den Geist jedes einzelnen intelligenten Wesens unterjocht und ihre gestohlenen Körper versklavt, um seine eigenen Ziele zu verfolgen.
    Je tiefer sie in das Kollektiv versank, desto stärker wurde ihr bewusst, dass dies hier keinerlei Ähnlichkeit mit der Gestalt hatte. Es war dunkler und in seiner Aggression fast urzeitlich, brutal gebieterisch und tyrannisch. Ihr war nicht klar gewesen, wie sehr sie das freundliche Wesen der Caeliar-Gestalt als selbstverständlich angesehen hatte. Die Gestalt verband Individuen durch das warme Band eines gemeinsamen Ziels, das das Recht auf freien Willen respektierte. Doch das Kollektiv schmiedete mit kalter Kraft ganz unterschiedliche Wesen zusammen, wie ein Schmied, der ein Schwert in einer Esse aus Eis anfertigte.
    Hernandez wollte vor dieser beiläufigen Grausamkeit fliehen, sich von der erdrückenden Umarmung befreien, aber es stand zu viel auf dem Spiel. Ich muss weitermachen, sagte sie sich. Während sie ihren Verstand in die tieferen Ebenen der Verbindung mit dem Kollektiv brachte, spürte sie, wie sich ihre Gedanken auf seine Primitivität einließen. Ich muss mich dem Kollektiv ergeben und es auf die Art erfahren, wie es die Drohnen tun. Ich muss die Stimme der Königin hören und wissen, wie sie klingt.
    Sich der Gestalt zu ergeben, war, wie in den Mutterleib zurückzukehren und in einem endlosen Bewusstseinsstrom zu verschmelzen. Sich dem Kollektiv zu unterwerfen, fühlte sich eher so an, als ob man von einer Teergrube verschluckt, in öliger Dunkelheit eingeschlossen, unterdrückt und zum Schweigen gebracht wurde.
    Dann, allein in der Dunkelheit, hörte Hernandez sie.
    Die Stimme der Borg-Königin.
    Sie war barsch und selbstherrlich, wie ein psychischer Peitschenschlag auf dem Rücken der Drohnen. Selbst die kubusförmigen Schiffe gehorchten ihren unerbittlichen Befehlen. Hernandez sah, was die Königin sie sehen lassen wollte: Schiffe der

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