Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
seine Dummheit und Inkompetenz zu töten, doch es gab buchstäblich niemand anderen an Bord, dem er die Führung der Mannschaft anvertrauen konnte.
Sein Vater hatte ihm diesen Auftrag erteilt – es war das erste Mal seit Monaten gewesen, dass Vater und Sohn überhaupt einen Moment Zeit gehabt hatten, um miteinander zu sprechen. Genau genommen war es sogar das erste Mal gewesen, seit Drex vor einem Jahr das Kommando über die Rovlaq übernommen hatte.
Dieses Mal hatten Drex und Martok eine gemeinsame Mahlzeit auf Ty'Gokor eingenommen. »Dein Gesuch um Mannschaftsersatz wurde abgelehnt, mein Sohn«, waren die Worte des Kanzlers gewesen, während er an seiner klongat -Keule gekaut hatte.
»Ich verstehe, Vater.«
»Dennoch, dein Schiff ist ein Vor'cha – es wird ausreichen, um diejenigen zu verteidigen, die nach Krios reisen.«
»Natürlich.« Drex hatte in seiner bok-rat -Leber herumgestochert.
»Sagt dir dein Essen nicht zu, mein Sohn?«
Drex lächelte. »Es ist nicht sehr gut zubereitet.«
»Das ist wahr.« Martok seufzte grummelnd. »Mein Leibkoch starb auf Qo'noS, und guten Ersatz für Küchenpersonal findet man sogar noch schwerer, als den für die Verteidigungsstreitmacht. Dennoch wirst du mit dem zurechtkommen, was dir zur Verfügung steht – so wie wir es jetzt auch tun. Du wirst einen Konvoi aus Schiffen von Mempa nach Krios eskortieren. Sie siedeln zeitweise dorthin um.«
Drex nickte. »Es gibt Überlebende aus Mempa?«
Mit einem ironischen Lächeln fragte Martok: »Dachtest du, dein Schiff sei das einzige? Nein, einigen gelang es, zu entkommen, bevor die Borg das System zerstörten. Das Jagdrevier des Hauses des G'mtor wird fürs Erste ihre neue Heimat sein. Deine Mission, mein Sohn, ist es, sie vor jedem zu beschützen, der vielleicht unter einem Felsen hervorkriechen könnte.«
»Die Kinshaya?«, vermutete Drex, und Martoks schnelles Nicken bestätigte es.
»Sie haben sich seit ihrer Niederlage ruhig verhalten«, sagte der Kanzler, »doch das wird nicht lange anhalten, besonders jetzt, da das Imperium geschwächt ist.«
Die Kinshaya waren eine recht unbedeutende Macht, die sich seit Jahrhunderten mit dem Klingonischen Imperium im Krieg befand.
Zu hartnäckig, um erobert zu werden und zu schwach, um je einen Sieg zu erringen, war das Ergebnis ein Zustand des ständigen Kampfes.
Doch vor Kurzem hatten sich die Kinshaya ausgebreitet. Eine weitere Spezies, die die Klingonen seit Jahrhunderten belästigte, waren die Kreel – auch wenn sie eher einem kretlach glichen, der sich an den Resten der klingonischen Eroberungen gütlich tat. Vor einem Jahr eroberten die Kinshaya die Kreel und fügten deren Flotte ihrem eigenen Militär hinzu.
Mit der Niederlage bezog sich Martok auf einen Kampf, den die Kinshaya vor vielen Monaten gegen die I.K.S. Gorkon verloren hatten. Die Schlacht hatte die Kinshaya ohne bewohnbare Heimatwelt zurückgelassen und Klag, dem Sohn des M'Raq, eine Beförderung zum General und Kommandanten der Fünften Flotte eingebracht.
Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis sie damit fertig waren, sich die Wunden dieser Niederlage zu lecken und ihre Zähne erneut ble-cken würden. Drex hatte für kurze Zeit unter Captain Klag gedient und wusste, dass der Sohn des M'Raq seiner Beförderung würdig war.
»Vater«, hatte Drex gefragt, »geht es dir gut?«
Martoks gesundes Auge war vor Schock ganz groß geworden, und Drex hatte eine perverse Freude darüber empfunden, dass er seinen Vater tatsächlich noch überraschen konnte. »Mein Bein ist verheilt.
Der Rest ist Politik«, hatte er mit einer abwinkenden Geste seiner Hand gesagt. »Ich ertrage die Politik jetzt seit fünf Jahren – was, ehrlich gesagt, viereinhalb Jahre länger ist, als ich erwartet hatte, Kanzler zu bleiben . Ich überlebte das Dominion, ich überlebte Morjod, ich überlebte die Elabrej und die Kinshaya, ich überlebte Tezwa und ich überlebte die Borg. Und das hier werde ich auch überleben.«
Drex sprach mit voller Überzeugung. »Du wirst mehr als das tun, Vater – du wirst erfolgreich leben.«
»Du drückst dich so empfindsam wie ein Mensch aus, mein Sohn.«
»Tue ich das? Dann soll es wohl so sein. Du bist mein Vater und du bist mein Kanzler. Wir beide unterlagen beinahe dem ehrlosesten aller Feinde. Das Imperium wurde geschwächt. Wenn all das Empfindsamkeit hervorruft, dann ist das einfach so.«
Martok hatte in sich hinein gelacht und in sein klongat beißen wollen, es aber dann zur Seite gelegt.
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